Nicht selten führen Umwege genau an den richtigen Ort. So veränderten bei der Englisch- und Deutschlehrerin Marie-Christin Vollroth die Entscheidung gegen das große Latinum und ein Auslandsaufenthalt ihre ursprünglichen Pläne. Sie wechselte deshalb im Studium vom Gymnasial- zum Oberschullehramt – und fand so ihre wahre Berufung als Lehrerin in Sachsen. Nun übt sie an manchen Tagen gleich drei Rollen aus – als Lehrerin an der Petrischule in Leipzig, als Fachausbildungsleiterin angehender Lehrkräfte und als Fachberaterin für Englisch beim Landesamt für Schule und Bildung (LaSuB) am Standort Leipzig.

 

Die eigene Berufung finden

Aufgewachsen in einem kleinen Ort im ehemaligen Sperrgebiet, war die Berufswahl für Marie-Christin Vollroth nach dem Abitur zunächst nicht einfach. „Ich entschloss ich mich, in die Fußstapfen meiner Mutter zu treten und auch Lehrerin zu werden“, erzählt die 45-Jährige. Ursprünglich sollte es das Gymnasium werden, doch Marie-Christin Vollroth traf wegen des geforderten großen Latinums eine Entscheidung, die ihre Pläne änderte. „Nach wie vor denke ich, dass das Latinum absolut überbewertet für die Ausbildung zum Lehrer für Englisch oder Deutsch ist.” Nach einem Auslandsaufenthalt in den USA wechselte sie von der Friedrich-Schiller-Universität Jena an die Universität Leipzig zum Studium für das Lehramt an Oberschulen „ohne zu wissen, was mich dort erwartet. Ich bin aber froh, dass alles so gekommen ist und total happy an der Oberschule.“

 

Erste Rolle: Als Oberschullehrerin im Unterricht

Der entscheidende Moment im Vorbereitungsdienst: „An der Oberschule Bad Düben, meiner Ausbildungsschule im Leipziger Norden, fühlte ich mich sofort angekommen, nicht zuletzt dank der großartigen Unterstützung meiner Mentorinnen.“ Was macht die Oberschule so besonders?  „Die Vielfalt an Lebensgeschichten, denen ich dort täglich begegne, ist herausfordernd. Und genau das macht den Beruf so dynamisch und erfüllend. Vieles ist persönlicher, die Beziehungen zu den Schülerinnen und Schülern sind oft enger. Außerdem brauchen die Kids zusätzliche Unterstützung – fachlich, aber oft auch emotional. Mein Ziel ist es, sie zu stärken, zu motivieren und ihnen Mut zu machen, ihren eigenen Weg zu gehen.”

 

Zwei Bilder, die in einem zusammengestellt sind: Links: Lehrerin Marie-Christin Vollroth zeigt in einer Klasse auf ein Whiteboard mit einer Ansicht von Loch Ness. Rechts: Marie-Christin Vollroth präsentiert eine Seite mit einem Wal-Skelett, Plastik am Strand und einem verschmutztem Meeresabschnitt auf dem Whiteboard im Unterricht. Auf dem Board steht ebenfalls die Aufforderung "Explain in your own words, what's happening"

Englischunterricht bei Marie-Christin Vollroth: Was war da doch gleich am Loch Ness? (li.) Und Umweltverschmutzung an Meer und Küste – über Fotos und Präsentationen aus dem echten Leben kommen die Schülerinnen und Schüler ins Reden. Fotos: privat

Marie-Christins Lieblingsfach ist „ganz klar Englisch. Die kulturelle Vielfalt, die Themen rund um England, die USA oder Australien, kombiniert mit dem Training der sprachlichen Kompetenzen, bereiten mir große Freude.“ Die Unterrichtsvorbereitung fasziniert sie besonders. „Ich liebe das Eintauchen in neue Inhalte, das kreative Aufbereiten von schülernahen Themen und das Ausprobieren digitaler Tools und verschiedener Methoden.“

 

Rolle Nummer 2: Fachausbildungsleiterin für die Fachdidaktik Englisch

Der Schulalltag ist nur ein Teil von Marie-Christins vielfältigen Tätigkeiten. Als Fachausbildungsleiterin für die Fachdidaktik Englisch leitet sie momentan zwei Fachgruppen, konzipiert und hält seit elf Jahren Seminare auf Grundlage des Ausbildungscurriculums. Außerdem begleitet sie Lehrkräfte in Ausbildung und Seiteneinsteiger individuell. „Ich mache regelmäßig Unterrichtsbesuche an Ausbildungsschulen, tausche mich mit Mentoren sowie Schulleitungen aus und begleite die fachliche Entwicklung der angehenden Lehrkräfte.“ Bei der zweiten Staatsprüfung bewertet sie die angehenden Lehrerinnen und Lehrer in Lehrproben und mündlichen Prüfungen.

 

Rolle Nummer 3: Fachberaterin mit praxisnahen Fortbildungen und KI-Einsatz für den Unterricht der Zukunft

Als Fachberaterin für Englisch unterstützt Marie-Christin das Landesamt für Schule und Bildung oder LaSuB – die Schulaufsichtsbehörde – bei der Qualitätssicherung der Lerninhalte. Sie besucht Berufseinsteiger, Seiteneinsteiger, ausländische Lehrkräfte sowie schulartfremde Kolleginnen und Kollegen, berät sie in methodisch-didaktischen Fragen und begleitet sie in ihrer Unterrichtsentwicklung. Sie ist außerdem regelmäßig auf Rundreise zu „ihren“ 15 Oberschulen in und um Leipzig herum: „Ich versuche alle Englischteams persönlich zu besuchen, denn der direkte Austausch ist mir besonders wichtig.“

 

Die klassizistische Fassade der Petrischule in Leipzig ist zu sehen, umrahmt von Bäumen vor einem blauen Himmel.

Unterricht in einer modernen Oberschule hinter historischer Fassade: Die seit 1832 existierende Petrischule war seinerzeit die erste Bürgerschule zu Leipzig. Foto: privat

„Ich sehe mich als Impulsgeberin“, sagt Marie-Christin über ihre Rolle als Fachberaterin. „Ob in Fachkonferenzen oder individuellen Beratungen: Ich bringe neue Ideen ein, unterstütze und helfe dabei, die Qualität des Unterrichts weiterzuentwickeln.“ Marie-Christin entwickelte praxisnahe Fortbildungen, die ihren Kolleginnen und Kollegen neue Ideen für den Unterricht bieten. „Es gibt immer unterschiedliche Herangehensweisen an die Vermittlung von Lerninhalten. Deshalb zeige ich Alternativen auf, gerade weil wir es an Oberschulen oft mit sehr heterogenen Lerngruppen zu tun haben. Im Rahmen des aktuellen Maßnahmenpakets wurden die für die Arbeit der Fachberater und in der Fachausbildung vorgesehenen Stunden gekürzt. Das ist insbesondere deshalb schwierig, da an Oberschulen weiterhin einen hohen fachlicher Unterstützungsbedarf haben.“ 

 

Nicht weniger wichtig ist es ihr, die Digitalisierung des Unterrichts voranzutreiben – von Fortbildungen zum Einsatz von KI bis zu digitalen Tools für den Englischunterricht. „Ziel ist es, Lehrkräfte fit zu machen für die digitale Gegenwart. Digitalisierung gehört längst zum Schulalltag. KI ist ein toller Ideengeber und unterstützt viele Kolleginnen und Kollegen. Ich plane meine Stunden lieber selbst, passe sie aber individuell an die Klassen an. Für Texte, Bilder oder fremdsprachige Audios sind KI-Tools großartig.“

 

Mit der Fashion Show in die zweite Staatsprüfung

Marie-Christins zweite Staatsprüfung vor 16 Jahren war ein Erlebnis in vielerlei Hinsicht: „Ich habe mit meiner Englischklasse eine Fashion Show auf Englisch organisiert. Die Schülerinnen und Schüler präsentierten ihre Lieblingsoutfits auf einem selbstgebauten Laufsteg während zwei andere die Show live moderierten.“ „Showtime“ war am Nachmittag in der Aula der Oberschule Bad Düben; ein Freund zeichnete die Show per Video auf. „Es war großartig zu sehen, mit wie viel Begeisterung und Kreativität alle bei der Sache waren. Das war ein echtes Gemeinschaftsprojekt, das bei vielen einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.“

 

Schule als Ort des Feierns

Schulball an der Petrischule in Leipzig: Schülerinnen und Schüler und andere Gäste des Balls tanzen eine Polonaise. Der Raum ist in Gelb, Orange, Rot und Pink erleuchtet und im Hintergrund sind Papp-Palmen zu sehen. Bunte Girlanden hängen von der Saaldecke herab.

Gemeinschaftswerk mit viel Spaß und prachtvoller Deko: Der Petriball im Beethovensaal ist alljährliches Highlight im Schuljahr, bei dem Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Ehemaligen, Lehrkräften und Schulsozialarbeitern feiern. Foto: privat

Ein anderes, wiederkehrendes Highlight ist der jährliche Schulball: „Er wird unter anderem von Kollegen, Schulsozialarbeitern, engagierten Eltern und Schülern gemeinsam organisiert. Es gibt selbstgemachtes Essen aus unserer Schulküche und viele coole Aktivitäten wie beispielsweise eine Beauty-Station, an der sich die Kids professionell schminken lassen können. Die Schülerinnen und Schüler machen sich schick und erfahren die Schule einmal nicht nur als Ort des Lernens, sondern als einen Ort des Feierns. Besonders schön ist, dass auch viele ehemalige Schüler kommen. Dieser Abend ist geprägt von guten Gesprächen und es bewegt mich immer wieder zu sehen, welche Wege die Jugendlichen eingeschlagen haben und was aus ihnen geworden ist. Meine wohl bekannteste Schülerin dürfte Katja Krasavice gewesen sein. Ich denke, die meisten wissen, was sie inzwischen macht.“

 

Langeweile im Unterricht – nein danke!

 

Ihre eigene Schulzeit war prägend für Marie-Christins Unterrichtsgestaltung – im Guten wie im Schlechten: „Ich erinnere mich an Lehrer, die fachlich gut, aber menschlich sehr distanziert waren. Das wollte ich unbedingt anders machen, einen lebendigen, kommunikativen und abwechslungsreichen Unterricht gestalten. Bei mir sollen sich die Schülerinnen und Schüler gesehen und ernst genommen fühlen.“ Gerade der eigene Englischunterricht war seinerzeit eher abschreckend. „Wir haben beinah ausschließlich Texte übersetzt. Gesprochen wurde kaum, von Methodenvielfalt ganz zu schweigen. Kurz gesagt: Es war einfach langweilig.“

 

Ein Vorbild für den Lehrberuf ist Marie-Christins Mutter, Cornelia Seifert, die ihre Tätigkeit als Lehrerin und Schulleiterin mit großem Engagement und Herzblut ausübte. Sie wurde im Herbst 2023 von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. „Die ganze Familie durfte sie begleiten. Das war ein unvergesslicher Moment.“

 

„Fachlich und menschlich immer in Bewegung bleiben!“

Trotz aller Herausforderungen ist sich Marie-Christin Vollroth sicher: „Lehrerin oder Lehrer zu sein bedeutet, fachlich und menschlich in Bewegung zu bleiben. Kein Tag ist wie der andere, jede Klasse ist anders, und mit jedem Schuljahr lerne ich selbst weiter hinzu.“ Empathie, Humor, Standfestigkeit und Teamfähigkeit sowie die Bereitschaft, sich permanent selbst zu reflektieren seien entscheidend für das Gelingen. „Die wichtigste Fähigkeit überhaupt ist für mich, eine echte Beziehung zu Kindern und Jugendlichen aufzubauen. Wer kein Gespür für junge Menschen hat, wird in diesem Beruf langfristig unglücklich und kann auch die Kinder nicht erreichen.”

 

Lehrerin? Nach wie vor ein großartiger Beruf, der sehr erfüllend sein kann, findet Marie-Christin.

 

Drei Tipps von Marie-Christin für angehende Lehrkräfte:

  1. „Ganz wichtig: Bleibt authentisch. Kinder und Jugendliche merken sehr schnell, wenn jemand nur eine Rolle spielt. Authentizität schafft Vertrauen, und das ist die Basis für gelingenden Unterricht.“

  2. „Probiert euch aus. Es ist völlig normal, dass nicht alles von Anfang an perfekt läuft. Man muss erst einmal seinen eigenen Unterrichtsstil finden und das braucht Erfahrung und Zeit.“

  3. „Ich erinnere mich gut daran, wie mir eine liebe Kollegin damals den Rat gegeben hat: ‚Halte durch, es dauert gut zwei Jahre, bis du wirklich angekommen bist.‘ Sie hatte Recht. Nicht zu früh aufgeben – Dranbleiben lohnt sich. Denn auch die Schülerinnen und Schüler an Oberschulen verdienen engagierte Lehrer!“

Interessiert am Lehramtsstudium für die Oberschule?

Manchmal führt der Weg zum Lehramt über verschlungene Pfade und Umwege. Steve Hoppe, Diplom-Sportlehrer aus Leipzig, arbeitete lange in der Messebranche, bevor er als Seiteneinsteiger noch einmal studierte und Grundschullehrer wurde. Heute ist er Silbensprachen-Fan und bringt den Schülerinnen und Schülern in der Grundschule am Gutspark Paunsdorf neben Sport und Mathe gern auch die deutsche Sprache näher.

„Der Mann hat Sport studiert, der kann das auch kleinen Kindern beibringen.“ So beschreibt Steve Hoppe als Sportlehrer an der Gutsparkschule seinen Seiteneinstieg in die Grundschule. Das gebrochene Handgelenk einer Sportlehrerin ermöglichte ihm im Mai 2016 den ersten Alltagskontakt mit dem Lehrerberuf. Der Sportwissenschaftler und Diplom-Sportlehrer sprang mit einem Lehrauftrag als Vertretung an der 9. Grundschule Leipzig ein. Mit Erfolg: Der Schulleiter wollte ihn nicht gehen lassen. Hoppe wollte bleiben und übernahm zwei weitere befristete Aufträge.

Rolle vorwärts in den Jobeinstieg

Ganz nahtlos ging der Wechsel vom Diplom-Studium zum Grundschul-Sportunterricht dann aber doch nicht. Zu unterschiedlich ist die Vermittlung der Inhalte. Während für Erstklässlerinnen und Erstklässler eine Rolle vorwärts beispielsweise in Scheibchen filetiert und entsprechend aufgebaut gelehrt wird, wird sie bei Älteren vorausgesetzt. Dennoch fiel Hoppe der Einstieg leicht: „Ich hatte das ganz große Glück, in Ruhe zu schauen, wie Schule überhaupt funktioniert, vom Unterrichtsaufbau bis zur Dienstberatung“, erinnert er sich an seine Anfänge. „Ich wurde nicht ins kalte Wasser geworfen. Ich habe eine vierte Klasse in Sport mit drei Unterrichtsstunden in der Woche allein unterrichtet und konnte bei den anderen Kolleginnen und Kollegen mitlaufen. Das hat mich motiviert, ganz in diesen Beruf zu gehen.“

 

Als junger Mann wäre der Lehrerberuf für ihn nicht infrage gekommen: „Als ich selbst aus der Schule kam, war überhaupt nicht daran zu denken, dorthin als Lehrer zurückzukehren.“ Eigentlich wollte Hoppe nach seinem Sportwissenschaftsstudium ins Sportmarketing einsteigen. Doch er fand keinen Praktikums- oder gar Arbeitsplatz in den begehrten Verbänden oder Unternehmen. So arbeitete er lange, erfolgreich „und mit gutem Verdienst“ in der Messebranche für große Autohersteller. Ein umtriebiges Leben, aber immer weniger befriedigend.  „Es war ein hoher Aufwand, Geldverdienen und Familie zu vereinen und meinen Sohn wenigstens einen halben Monat zu sehen. Ich habe mir wirklich viele Gedanken gemacht, wie es mit einer echten Perspektive weitergehen soll.“ Den entscheidenden Hinweis gab ein Freund, der in der Schule von Hoppes Sohn unterrichtete. An ihn wandte er sich, als er von der Möglichkeit des Seiteneinstiegs erfuhr. „Es gab einen Riesen-Lehrermangel.“

 

Rolle vorwärts in der Turnhalle in drei Sequenzen: Sportlehrer Steve Hoppe steht zunächst aufrecht, rollt dann über den Kopf nach vor und steht im dritten Bild mit Schwung von einer Turnmatte auf.

Für Erwachsene eine einfache Bewegungsabfolge, doch für Kinder muss eine Rolle vorwärts in einzelne, nachvollziehbare Sequenzen aufgeteilt  werden – so wie es Sportlehrer Steve Hoppe vormacht. Fotos: Laura Dathan

Entfristung nur nach Weiterbildungsstudium

Im April 2017 wurde Steve Hoppe nach seinem erfolgreichen Einstieg an der 9. Grundschule für zwei Wochen an die Grundschule am Gutspark Paunsdorf abgeordnet. „Man brauchte dringend einen Sportlehrer.“ Die Perspektive auf eine Festanstellung gab es jedoch nur unter der Bedingung, ein Weiterbildungsstudium an der Uni Leipzig zu absolvieren. Zwei Jahre später, mit zusätzlichem Wissen in Mathematik, Deutsch und Sachunterricht sowie nach einem auf ein Jahr verkürzten Vorbereitungsdienst war Hoppe voll ausgebildeter Grundschullehrer.

 

„Deutsch ist eine Silbensprache“

An der Schule am Gutspark erlebte er in seiner ersten eigenen Klasse eine Überraschung: Er fand Spaß an der deutschen Sprache und am Deutschunterricht. „Sport und Mathe habe ich von Anfang an gern gemacht. Aber Deutsch war vor allem in der Sekundarstufe II mit ‚Faust‘ und dem vielen Lesen und Analysieren so überhaupt nicht mein Ding“, erinnert sich Hoppe. „Ich habe mich im Studium noch einmal ganz anders damit beschäftigt und seitdem eine große Freude beispielsweise an den Mustern und Regelmäßigkeiten in der deutschen Sprache.“ An Verb-Endungen etwa, die beinah immer mit ‚en‘ funktionieren. Oder an der Trennung von Lauten und Buchstaben. Die Kinder lernen erst die Silbenstruktur, suchen und entdecken dann die Vokale selbst: „Deutsch ist eine Silbensprache.“

 

Wichtig im Seiteneinstieg: Genügend Geld und Zeit zum Lernen

Der Weg zur festen Stelle und späteren Verbeamtung führte über eine Kombination von Theorie und Praxis im Weiterbildungsstudium. Die Seiteneinstiegsstudierenden sind drei Tage in der Woche an der Schule und zwei Tage in der Uni. Da die meisten von ihnen schon älter sind und Familie haben, ist die finanzielle Seite nicht unwichtig. Steve Hoppe war jede Woche mit 16 „Arbeitsstunden am Kind“, so der Fachausdruck, in der Schule. Zusätzlich wurden ihm sechs „Abminderungsstunden“ bezahlt.

 

„Man kann maximal 27 Stunden in Vollzeit unterrichten. Ich hatte 22 Stunden, und so kam es auch wirtschaftlich hin. Mehr geht auch nicht. Man braucht viel Zeit unter der Woche und in den Ferien zum Lernen und für die Prüfungsvorbereitungen.“ Für manche Kolleginnen und Kollegen läuft die Zeit zudem – in Sachsen ist mit 42 Jahren Schluss für eine Verbeamtung, die neben der Sicherheit mehr Geld aufs Konto bringt. Steve Hoppe ist 41 Jahre alt und schaffte alles ohne zusätzlichen Druck rechtzeitig.

 

Sportlehrer Steve Hoppe gibt in einer Turnhalle mit der Pfeife Anweisungen. Das Bild besteht aus drei einzelnen Sequenzen der Bewegung mit dem linken Arm und der Pfeife im Mund.

Anpfiff: Steve Hoppe lässt die Kinder in der Grundschule am Gutspark Paunsdorf am liebsten im Sportunterricht spielen. Das lehrt sie Fairplay und Benehmen – sprichwörtlich fürs Leben und nicht nur für die Schule. Fotos: Laura Dathan

Mit den Ressourcen pfleglich umgehen

Sportunterricht ist für Steve Hoppe weiterhin die Nummer eins. „Am liebsten lasse ich die Kinder spielen“, sagt er. Spielen bedeute in jeder Stufe etwas anderes – in der ersten Klasse können das zum Beispiel Fangspiele sein. In ihnen lernen die Schülerinnen und Schüler einiges fürs Leben – Benehmen und Fairness etwa. „Wie ich jemand richtig tippe, müssen die Kinder oft erst lernen. Tippen heißt nicht jemanden zu schubsen. Das ist in der ersten Klasse nicht so einfach zu vermitteln.“

 

Außerdem sei es wichtig, den Kindern faires Verhalten beizubringen. „Wenn jemand Schmu macht, sehen die anderen Kinder das und ich auch.“ Deshalb müsse immer wieder miteinander besprochen werden, ob etwas korrekt gelaufen ist. „Im Sport lernen die Kinder außerdem, dass Training etwas bringt und jede Leistung zum Erfolg der ganzen Gruppe beiträgt.“

 

Steve Hoppe ist froh und zufrieden mit seinem inzwischen gar nicht mehr so neuen Beruf als Grundschullehrer. Die Entscheidung für den Seiteneinstieg war die richtige: „Ich bin von dem Konzept überzeugt. Wichtig ist, dass man eine Grundlage hat.“

 

Eigne ich mich zur Grundschullehrkraft?

Nach mehr als acht Jahren im Job weiß Steve Hoppe, worauf es als Grundschullehrer ankommt:

  1. „Absolute Sympathie und Empathie für Kinder in diesem Alter sollten vorhanden sein.“

  2. „Wenn’s mal nicht so gut miteinander klappt, sage ich mir immer: ‚Ich begegne dir heute, als wär’s für uns beide der erste Tag.‘ Die Bereitschaft, immer wieder frisch, wach und unbefangen auf die Kinder zuzugehen, ist unbedingt nötig.“

  3. „Es ist völlig normal, etwas nicht zu wissen oder Fehler zu machen. Ich habe kein Problem, zu sagen, dass ich etwas nicht weiß oder es nachschauen muss. Ich will den Kindern vermitteln, dass es normal ist, das selbstbewusst zu sagen. Darin sehe ich meine Rolle – Lehrer sind keine perfekten Wesen.“

Von der Seite einsteigen in Sachsen:

Seit 2018 engagiert sich Oliver Damm vom Landesamt für Schule und Bildung Chemnitz für SCHAU REIN! Bei dem Programm zur beruflichen Orientierung präsentieren sich in diesem Jahr 153 Schulen in der Region Südwestsachsen als Arbeitsort. 2026 dürfen es dann gern noch ein paar mehr werden. 

„Wir haben potenzielle Lehrerpersönlichkeiten bei den Schülerinnen und Schülern im Blick“, sagt Oliver Damm vom Landesamt für Schule und Bildung (LaSuB) Standort Zwickau. Mit 153 teilnehmenden Schulen in der Region Chemnitz und Zwickau sind bereits viele bei SCHAU REIN! – Woche der offenen Unternehmen dabei.

Damm wirbt dafür, dass es in ganz Sachsen noch mehr werden, damit mehr Schülerinnen und Schüler die Chance erhalten, den Lehrerberuf kennenzulernen: „Wir brauchen die Interessierten und Geeigneten“, erklärt er. 

Perspektiven im Lehrerberuf vermitteln

„Im Rahmen von SCHAU REIN! zeigen die Schulen, welche Eigenschaften angehende Lehrerinnen und Lehrer mitbringen sollten. Sie verschweigen aber auch nicht, welche Herausforderungen es im Beruf gibt“, erklärt Damm. Attraktive Karrierewege und Verdienstmöglichkeiten sollten ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden. 

 

Auch wenn die Acht- bis Zwölftklässler noch Jahre bis zum Berufseinstieg hätten, könnten sie sich bei SCHAU REIN! orientieren. Selbst wenn sich nur ein oder zwei Jugendliche auf den Schultermin anmelden, ist das nicht schlimm. So können sie individuell beraten werden und sie binden sich vielleicht an die Schule.“

 

Junge Lehrkräfte als authentische Vorbilder

Oft setzen Schulen junge Lehrerinnen und Lehrer bei den etwa 90-minütigen Besuchen ein, um authentische Einblicke in Studium und Vorbereitungsdienst zu geben. „Sie wissen, wie das Studium aktuell läuft“, sagt Damm.

 

Ob Eltern mitkommen dürfen, entscheidet die einzelne Schule. Damm findet sie als Begleitpersonen grundsätzlich gut: „Eltern sind wichtige Mit-Berater bei der Berufs- oder Studienwahl.“ 

 

Selbst Chemnitz ist Bedarfsregion

Damm möchte insbesondere Schulen mit besonders hohem Bedarf an Lehrernachwuchs ermuntern, mitzumachen: „Oberschulen, Berufsbildende Schulen und Förderschulen.“ Denn Jugendliche kennen oft nur die Schularten, die sie selbst besuchen, und interessieren sich deshalb vor allem für Grundschulen oder Gymnasien. Der Bedarf ist aber allerorten groß. „Selbst eine Großstadt wie Chemnitz gilt als Bedarfsregion“, weiß Damm.

SCHAU REIN! fördere eine wohnortnahe berufliche Orientierung, um junge Menschen für ein Studium als Lehrer in Sachsen zu motivieren und ihnen Perspektiven für einen attraktiven Beruf in der Region aufzuzeigen. Eine frühe Bindung an die „eine“ Schule durch ein Schülerbetriebspraktikum, ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder die Praktika im Studium seien schließlich ebenfalls entscheidende Vorteile der Schulen im Wettbewerb um Nachwuchslehrkräfte. 

Talente entdecken mit dem Scouting-Blick

Insbesondere in den Oberschulen lohne sich ein Scouting-Blick, um verborgene Talente zu finden. „In jeder Klasse sitzen im Schnitt eine Schülerin oder ein Schüler, die das Potenzial haben, Lehrer zu werden“, weiß Damm. Auch dort hätten es die Schulen in der Hand, diese jungen Menschen zu finden und zu begeistern. Der ein Jahr längere Weg zur Allgemeinen Hochschulreife und zum Lehramtsstudium lohnt sich. „Ich kenne junge Kolleginnen und Kollegen an den Oberschulen, die von diesen Erfahrungen sehr profitieren.“ 

 

Beispiele aus der Praxis & mehr Infos:

David Baensch unterrichtet Gemeinschaftskunde und Wirtschaft am Beruflichen Schulzentrum (BSZ) Bautzen. Im Interview spricht er über seinen Werdegang und darüber, was berufsbildende Schulen so besonders macht. Er gibt wertvolle Tipps für angehende Lehrerinnen und Lehrer in Sachsen sowie für Lehramtsstudierende. 

David, du bist selbst in Sachsen geboren und aufgewachsen. Wie war deine eigene Schulzeit? 

 

Vor allem war sie eine Zeit der Chancen. Natürlich war nicht immer alles einfach. Aber eigentlich zeigt sich an meinem Werdegang ganz gut eine der Stärken des sächsischen Schulsystems: seine Durchlässigkeit. Ich bin in Hoyerswerda aufgewachsen und habe dort die Grund- und Mittelschule besucht. 

 

Nach meinem Realschulabschluss und einem Berufsgrundjahr habe ich eine Ausbildung zum Koch gemacht, später an einem beruflichen Gymnasium mein Abitur. Das hat mir letztlich die Tür zu einem Studium und zu meiner heutigen Arbeit als Lehrer an einer berufsbildenden Schule geöffnet. 

 

Was hat dich motiviert, Lehrer zu werden?

 

Die Arbeit als Koch ist spannend, aber körperlich anspruchsvoll und mit Einschränkungen verbunden. Zum Beispiel arbeitet man an Wochenenden und Feiertagen, wenn man eigentlich lieber etwas mit seinen Freunden oder der Familie unternehmen möchte. Und obwohl man in einer Küche meist nicht allein ist, ist es kein besonders geselliger Beruf. Das muss man wollen.

 

Als Lehrer habe ich unmittelbar mit Menschen – meinen Schülerinnen, Schülern, Kolleginnen und Kollegen – zu tun. Das passt zu meinem Naturell und motiviert mich. Und natürlich ist es ein besonderes Gefühl, das eigene Wissen weitergeben zu dürfen.

 

Du hast an der TU Dresden Lehramt an berufsbildenden Schulen studiert. Wie war das Studium für dich?

 

Wie es so schön heißt: Aller Anfang ist schwer. Die ersten zwei Semester an der Universität waren eine Umstellung für mich. Die Erwartungen an die Studierenden sind hoch, das Pensum groß. Und natürlich können manche Studieninhalte zuerst etwas abstrakt wirken, selbst wenn die didaktischen Seminare, in denen es um konkrete Lehrmethoden geht, meist sehr praxisorientiert sind. An all das musste ich meine Lerngewohnheiten erst einmal anpassen.  

 

Das klingt zunächst einmal anstrengend. Was hat dich motiviert, am Ball zu bleiben?

 

Man hat immer sein Ziel vor Augen, sich auf den Lehrerberuf vorzubereiten. Das ist in anderen Studiengängen vermutlich weniger ausgeprägt. Sobald man sich an das Studium gewöhnt hat, lässt der Stress nach. Und auch die Professorinnen und Professoren sind sehr engagiert. Sie setzen sich für ihre Studierenden ein und haben ein echtes Interesse, aus ihnen gute Lehrer zu machen. Das trägt einen ein Stück weit mit durch das Studium. 

 

Ich erinnere mich zum Beispiel gerne an die Seminare mit Frau Professor Besand zurück, die in Dresden die Professur für Didaktik der politischen Bildung innehat. Ihre praxisorientierten Seminare haben mich sehr geprägt.

 

Wenn wir von Prägungen sprechen: Gibt es Vorbilder aus deiner eigenen Schulzeit? Lehrerinnen oder Lehrer, denen du nacheiferst?

 

Ich hatte nie nur ein einziges Vorbild. Trotzdem haben mich viele meiner Lehrerinnen und Lehrer positiv beeinflusst. Am meisten die, die für ihr Fach gebrannt haben. Sie haben es geschafft, dass der Funke übergesprungen ist, sogar dann, wenn sie eher streng waren. Wenn mir das gelingt, ist schon viel geschafft.

Tipps? Erfahrungen? Bitte sehr:

Stell dir vor, du folgst deiner Berufung, selbst wenn der Weg nicht geradlinig verläuft: Genau das hat Josephine Leuschner getan. Mit strahlendem Lächeln und ansteckender Kraft vereinbart sie ihren Beruf als Lehrerin mit ihrem Leben als dreifache Mutter. Ihr Weg ins Klassenzimmer führte sie über den Seiteneinstieg zu ihrer heutigen Position als vollwertige Lehrerin in Sachsen.

 

Ursprünglich studierte Josephine Geographie und erwarb anschließend einen Master in Geoinformation und Visualisierung. Nun lebt sie mit Mann und Kindern in Dresden und arbeitet als Lehrerin am Förderzentrum „Dinglingerschule“ Dresden.

„Lehrerin ist mein Beruf“

Bereits direkt nach dem Abitur wollte Josephine Leuschner Lehrerin werden. Doch der Numerus clausus machte ihr damals einen Strich durch die Rechnung – ihr Durchschnitt von 2,4 reichte nicht aus. Stattdessen musste sie ein anderes Studienfach wählen und entschied sich im Bachelor für Geographie und im Master für Geoinformation und Visualisierung. Doch die Leidenschaft fürs Unterrichten ließ sie nie los: „Ich habe immer gedacht, Lehrerin ist mein Beruf.“

 

Nach einem Hinweis ihrer Schwester, die ebenfalls Lehrerin ist, bewarb sie sich als Seiteneinsteigerin. Die Entscheidung fiel Josephine leicht, denn das Lehramt hatte sie nie aus den Augen verloren. In ihrem eigentlichen Berufsfeld arbeitete sie allerdings tatsächlich nicht. „Lehramt war schon immer ein attraktiver Beruf für mich, weil er so gut mit Familie vereinbar ist. So konnte ich mit 25 Unterrichtsstunden in der Woche in Vollzeit einsteigen.“ Durch eine flexible Zeiteinteilung in der Vor- und Nachbereitung des Unterrichts plus Konferenzen und Besprechungen lässt sich nun alles beruflich und familiär für Josephine Leuschner unter einen Hut bringen.

Der Schritt in die Schule

Josephine begann als Seiteneinsteigerin am Förderzentrum „Dinglingerschule“, in dem gerade eine Geographielehrerin in Rente gegangen war. Mit ihrem Studium war sie die ideale Kandidatin und übernahm als „Neuling“ sofort den gesamten Geographieunterricht von der fünften bis zur neunten Klasse.


Später kam der Informatikunterricht hinzu, ein weiteres Fach, in dem sie Expertise aus ihrem Studium mitbrachte. Mittlerweile ist Josephine Klassenleiterin und unterrichtet ebenfalls Deutsch, Mathe oder beides zusätzlich. Sie hat außerdem die sogenannte PITKo-Stelle, eine Stelle für Pädagogische IT-Koordination, inne und ist für alles rund um die Computertechnik an ihrer Schule zuständig.

Volles Programm: vier Tage Schule, ein Tag an der Uni Leipzig

Nach einem Jahr begann Josephine Leuschner mit dem für den Förderschwerpunkt Lernen erforderlichen berufsbegleitenden Studium. Mehr als zwei Jahre lang holte sie nach, was fehlte und verbrachte einen Tag wöchentlich an der Universität Leipzig. „Ich hatte vier Mal die Woche Unterricht und keine Freistunden, und am fünften Tag bin ich nach Leipzig und wieder zurückgefahren. Mit einem Kind zu Hause, und das andere war unterwegs.“

 

Neben Beruf, Familie und Schwangerschaft absolvierte sie ihr Studium und entschied sich, zusätzlich den freiwilligen Vorbereitungsdienst zu machen. Die Zeit des berufsbegleitenden Studiums war herausfordernd, die Tage waren voll gefüllt. Nach nur fünf Wochen im Mutterschutz nahm sie ihre neugeborene Tochter mit nach Leipzig, um die wenigen fehlenden Studienmonate zu absolvieren: „Ich habe die Zeit sogar mit Baby gemeistert.“

Es zählt die Qualität des Unterrichts im Hier und Jetzt

Josephine weiß, dass es Vorurteile gegenüber Seiteneinsteigern gibt – oft werde ihnen mangelnde Kompetenz unterstellt. „Es ist schon etwas negativ behaftet, und vom Kollegium kommt wirklich oft der deutliche Hinweis, dass es gut wäre, auch den Vorbereitungsdienst zu machen.“ Sie selbst findet das ebenfalls sinnvoll. Sie habe in dieser Zeit viel Neues in Schuldidaktik und -pädagogik dazulernen können. „Genau deshalb sehe ich mich definitiv nicht mehr als Seiteneinsteigerin. So bin ich in den Job hineingekommen, aber jetzt bin ich ausgebildete Lehrerin!“ Die Prüfung nach dem Vorbereitungsdienst ist für alle die gleiche. Grundständige Lehramtsstudierende und Seiteneinsteigende werden nach den gleichen Kriterien beurteilt.


Abgesehen davon sei die Vielfalt der Erfahrungen der Seiteneinsteiger eine Bereicherung für die Schulen, betont Josephine. Jede und jeder bringe einzigartige Kompetenzen durch frühere Berufe oder unterschiedliche Studienhintergründe mit. „Schlussendlich zählt die Qualität des Unterrichts in der Schule im Hier und Jetzt. Das ist wichtiger als ewig zu betonen oder zu kritisieren, wie jemand zum Beruf gekommen ist.“

Globale Konflikte spiegeln sich im Kleinen wider

Josephine ist an ihrer Schule tagtäglich ebenfalls mit der Mehrsprachigkeit der Schülerinnen und Schüler, den unterschiedlichen kulturellen Erfahrungen und Hintergründen konfrontiert. 60 Prozent der Kinder kommen aus nicht-deutschsprachigen Ländern und werden ebenfalls in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) unterrichtet. Diese Vielfalt bringe besondere Herausforderungen mit sich: „Die Konflikte, die es auf der Welt gibt, die haben wir im Kleinen in unserer Schule.“ Insbesondere der Umgang mit traumatisierten sowie mit Schülerinnen und Schülern mit Sprachbarrieren erfordere viel Einfühlungsvermögen und Anpassungsfähigkeit: „Die Kinder haben oft andere Probleme als ‚nur‘ Rechnen zu lernen.“

"Man muss sehr gut organisiert sein"

Ihre Balance zwischen anspruchsvoller Arbeit und Erholung findet Josephine durch die flexible Zeiteinteilung, die ihr neben dem Unterricht erlaubt, Familienzeit und Unterrichtsvorbereitung unter einen Hut zu bringen. Sie schaltet außerdem beim Sport oder im Garten ab und bekommt so den Kopf frei. „Man muss sehr gut organisiert sein“, zieht Josephine Leuschner Bilanz. „Das ist die wichtigste Voraussetzung, um den Beruf als Lehrerin erfüllend auszuüben.“ Ihr Weg zeigt: Selbst wenn es streckenweise anstrengend ist, lohnt es sich, die eigenen Träume zu verwirklichen.

 

Du überlegst ebenfalls, dein berufliches Wissen für den Seiteneinstieg in ein Lehramt zu nutzen? Nur zu! Infos, Voraussetzungen und Regularien für den Seiteneinstieg als Lehrer in Sachsen findest du auf unseren Seiten:

Du möchtest LEHRERIN SACHSEN werden?

Erst mal kommt der Schulabschluss, und dann? Was willst du nach der Schule machen? Hast du schon Pläne für die Zukunft geschmiedet? Den richtigen Weg zu finden, um deine Ziele anzugehen, ist nicht leicht. Vom 20. bis 22. Januar 2023 fand deswegen die Messe KarriereStart in Dresden statt. Hier haben Hochschulen, Unternehmen und Institutionen aus diversen Gebieten Orientierungshilfen für die Karriereplanung nach dem Schulabschluss geboten.  

Wir haben uns gemeinsam mit dem Kultusministerium und den Universitäten in Dresden, Leipzig und Chemnitz ebenfalls unter die Messebesucherinnen und -besucher gemischt, um dich über deinen gelungenen Start als Lehrerin oder Lehrer zu informieren.

Du brennst für den Lehrberuf? Dann hast du etwas gemeinsam mit über 40 Fachleuten, die Interessierte an unserem Messestand beraten haben. Dort haben Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachbereichen unterschiedliche Fragen zur persönlichen Eignung, über Zugangsvoraussetzungen zu Lehramtsstudiengängen, zur Fächerwahl, zum Seiteneinstieg und zu den Berufsaussichten in Sachsen beantwortet. Das ließ sich auch Minister Piwarz nicht entgehen.  

Welche fünf Fragen wir auf Messen am häufigsten beantworten, liest du übrigens hier: die 5 häufigsten Fragen zum Lehramt in Sachsen. Damit klappt dein Einstieg ins Lehramt garantiert ganz einfach und unkompliziert.

Geballte Information über den Einstieg in den Schuldienst lieferten auf der KarriereStart zudem zwei spannende Vorträge: Claudia Schiebel sprach dort über das FSJ Pädagogik und Stephan Passek informierte über Wege in den Seiteneinstieg. Ihre wichtigsten Infos haben wir für euch als Videos zusammengestellt.

Das FSJ Pädagogik in Sachsen – Der Praxistest vor dem Lehramtsstudium

„Ich empfehle das FSJ Pädagogik allen, die sich vorstellen können, mal Lehrerin oder Lehrer zu werden; um zu sehen, ob das der richtige Beruf für mich ist und auch, um die richtige Fächerkombination dort auszutesten. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erleben während dieser Zeit außerdem eine enorme persönliche Weiterentwicklung“, sagt Claudia Schiebel, die für die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung in Dresden arbeitet und dort als Projektleiterin das FSJ Pädagogik koordiniert.

Auf unserer Seite findest du übrigens noch viele weitere Infos über das FSJ Pädagogik. Oder lies hier, was Lehramtsstudentin Lisa in ihrem eigenen FSJ für Erfahrungen gesammelt hat und was ihr am besten gefallen hat.

Wege für den Seiteneinstieg in den Lehrerberuf

Was brauchst du überhaupt, um eine Chance im Schuldienst zu haben? Wie dein Weg in die Schule aussehen kann, erläutert Stephan Passek. Er arbeitet als Koordinator für den Seiteneinstieg am Sächsischen Landesamt für Schule und Bildung (LaSuB) am Standort Bautzen. In seinem Vortrag gibt er viele nützliche Infos rund um Qualifizierungswege, Schulpraktische Ausbildung, Anerkennungen von Studienfächern und einige weitere interessante Neuigkeiten und Tipps.

Hier findest du den Link zum Bewerbungsportal.

Viele weitere Antworten auf Fragen rund um den Seiteneinstieg in den sächsischen Schuldienst findest du hier:

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