An den beruflichen Schulen in Sachsen fehlt es an Lehrernachwuchs. Ein Grund dafür könnte sein, dass viele Studieninteressierte diese Schulart gar nicht kennen: Wer selbst nie an einer beruflichen Schule gelernt hat, zieht diese Schulart bei seiner Studienentscheidung möglicherweise nicht in Betracht.

Die TU Dresden hat verschiedene Ansätze entwickelt, um den Einstieg in das Lehramt an berufsbildenden Schulen zu erleichtern. Diese richten sich sowohl an Abiturienten, Techniker und Meister als auch an Schüler mit Fachhochschulreife:

Option 1: Lehramt für berufsbildende Schulen

Das Studium für das Lehramt an berufsbildenden Schulen kann mit oder ohne Berufserfahrung aufgenommen werden und vermittelt wichtige Grundlagen für die Arbeit als Lehrkraft an berufsbildenden Schulen oder in der Erwachsenenbildung. Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist von Vorteil, aber keine zwingende Voraussetzung.

 

Für die Zulassung zur Ersten Staatsprüfung ist der Nachweis eines mindestens einjährigen Berufspraktikums in der gewählten Fachrichtung (z. B. Bautechnik, Elektrotechnik, Metall- und Maschinentechnik) erforderlich, wobei eine fachlich einschlägige abgeschlossene Ausbildung angerechnet wird.

 

Das Berufspraktikum soll praktische Einblicke in das Berufsleben geben und muss, sofern nicht bereits vor dem Studium vorhanden, zusätzlich zum regulären Studium absolviert werden.

Option 2: Kooperative Ausbildung im technischen Lehramt

Praktische Erfahrungen in einer beruflichen Fachrichtung sind für eine spätere Lehrtätigkeit unerlässlich. Studierende, die über keine oder nur sehr geringe Berufserfahrung verfügen, können sich dennoch für das Lehramt an berufsbildenden Schulen qualifizieren, da für die gewerblich-technischen Fachrichtungen eine kooperative Berufsausbildung im Rahmen des Lehramtsstudiums angeboten wird.

 

In einer verkürzten einjährigen betrieblichen Ausbildung kann ein HWK- oder IHK-Berufsabschluss erworben werden. Die Regelstudienzeit verlängert sich um zwei auf zwölf Semester.

 

Mit dieser Studienoption wird der Zugang zum Lehramt an berufsbildenden Schulen in Sachsen auch für Personen erleichtert, die zu Beginn des Lehramtsstudiums nicht über die notwendigen berufspraktischen Erfahrungen verfügen.

Option 3: Option Studium des technischen Lehramts

Mit dem Studiengang Ingenieurpädagogik bieten die Hochschule Mittweida, die Hochschule Zittau/Görlitz und die Westsächsische Hochschule Zwickau in Kooperation mit der TU Dresden eine weitere Option für den Einstieg in das technische Lehramt an.

 

Das Studium wird von den Kooperationspartnern gemeinsam verantwortet und findet teilweise an den Standorten der Hochschulen, aber auch hochschulübergreifend statt. Nach dem Abschluss Bachelor of Engineering können die Absolventen ihr Studium an der TU Dresden fortsetzen und nach dem Ersten Staatsexamen den Weg in den sächsischen Schuldienst einschlagen.

 

Besonders attraktiv für die Studierenden ist, dass sie mit dem Bachelor bereits über einen vollwertigen Hochschulabschluss verfügen, bevor sie für das stark verkürzte Studium Lehramt an berufsbildenden Schulen nach Dresden wechseln. Darüber hinaus bietet dieser Studienweg auch Schülern mit Fachhochschulreife eine Perspektive für den Lehrerberuf. Sie dürfen ihr erstes Studium an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften aufnehmen, nicht jedoch an einer Universität. Durch den Bachelor-Abschluss einer Hochschule für angewandte Wissenschaften wird das weitere Studium an der Universität rechtlich möglich.

 

Der fachliche Schwerpunkt liegt im gewerblich-technischen Bereich. Das Studium der Ingenieurpädagogik eignet sich daher besonders für Studierende mit einer Ausbildung oder Berufserfahrung in diesen Bereichen, die sich in ihrer Region ingenieurwissenschaftlich und pädagogisch weiterbilden und für das Lehramt an berufsbildenden Schulen qualifizieren möchten. Das Studium in Mittweida, Zittau und Zwickau ist besonders praxisorientiert. So sammeln die angehenden Lehrer hier schon während des Bachelorstudiums wichtige Erfahrungen, die sie später an ihre Schüler weitergeben können.

OptLA - technisches Lehramt an Berufsschulen

Option 4: Schulassistenz in Qualifizierung

Die Option „Schulassistenz in Qualifizierung“ ist ein duales Studienmodell für das Lehramt an berufsbildenden Schulen. Techniker und Meister, aber auch Bachelor-Absolventen werden direkt an einem Berufsschulzentrum angestellt und absolvieren parallel ein Teilzeit-Lehramtstudium an der TU Dresden.

 

An zwei Tagen in der Woche sind die Schulassistenten an der Berufsschule eingesetzt und unterstützen aktiv die Planung und Gestaltung des Unterrichts, die restliche Zeit steht für das Lehramtsstudium in Dresden zur Verfügung.

 

Diese Studienoption bietet Interessenten mit Fortbildungsabschlüssen wie Techniker und Meister die Möglichkeit, ein grundständiges Lehramtsstudium zu absolvieren. Durch die Anstellung an einem sächsischen Berufsschulzentrum sind die Schulassistenten in Qualifizierung auch während des Studiums finanziell abgesichert.

Neugierig geworden?

Ingo Pfretzschner ist Schulleiter der Frohburg Oberschule Maxim Gorki im Landkreis Leipzig. Mit Leidenschaft und Herzblut widmet er sich seiner Schule, dem Kollegium und vor allem seinen Schülerinnen und Schülern. Für uns hat er einen Liebesbrief an den Lehrerberuf geschrieben – mit allen Höhen und Tiefen, die es in der Beziehung zwischen ihm, seinem Beruf und der Schule gibt.

Der Lehrerberuf – ein wahrhaft lohnenswerter Pfad. Nicht nur wegen der sogenannten Ferien, die in Wirklichkeit eher unterrichtsfreie (aber deshalb nicht unbedingt auch arbeitsfreie) Zeiten sind, sondern vor allem aufgrund des Lehrerdaseins selbst.

 

Dieser Beruf ist von einer bemerkenswerten Abwechslung und einer erstaunlichen Vielfalt geprägt. Kaum eine Woche verstreicht, in der man nicht Dinge erlebt, auf die man so nicht vorbereitet war. Diese Erlebnisse können positiv oder negativ sein, halten aber in jedem Fall immer die Flamme der Neugier und des Lernens am Leben.

 

Der Lehrerberuf erlaubt keine Rostbildung, weder geistig noch körperlich. Die Lehrenden bleiben trotz äußerlicher Veränderungen jung, denn sie sind stets hautnah am Puls der Zeit. Sie kennen die aktuellen Musikrichtungen, Modetrends, und wissen, was in und out ist. Doch das Wichtigste ist, dass sie von ihren Schülern auf vielfältige Weisen in deren Leben einbezogen werden und ihr Vertrauen gewinnen. Dies verleiht dem Lehrerberuf eine zusätzliche Dimension der Freude und Erfüllung.

 

Lehrer gehören zu den wenigen Menschen, die sich tief ins Bewusstsein der Heranwachsenden eingraben, und oft erinnern wir uns ans sie noch Jahre später mit Dankbarkeit und Freude. Aber warum gerade Lehrer an einer Oberschule? Die Oberschule ist das Herzstück der sächsischen Bildungslandschaft, ein offenes System, das den Schülern vielfältige Wege eröffnet. Ob sie nach der 9. oder 10. Klasse eine berufliche Ausbildung, das Gymnasium, das berufliche Gymnasium zum Abitur oder den Weg über eine Fachhochschule einschlagen möchten – ihre Möglichkeiten sind vielfältig.

 

Die Aufgabe der Lehrer besteht nicht nur darin, Wissen und Fähigkeiten zu vermitteln, sondern auch die Schüler auf ihrem Bildungsweg zu beraten. Anfangs liegt der Fokus hierbei mehr auf der Beratung der Eltern, im Laufe der Zeit aber verschiebt er sich zu den Schülern selbst. Lehrer tragen dazu bei, dass die Schüler den richtigen Start ins Leben nach der Schule finden. Neben den Klassenlehrern sind es vor allem die Fachlehrer, die sich in der Berufsberatung engagieren und intensiv mit außerschulischen Einrichtungen zusammenarbeiten.

 

Es ist wie ein Sechser im Lotto, ehemaligen Schülern zu begegnen, die die sich damals womöglich schwer getan haben, und sie nun als Familienmenschen und erfolgreiche Berufstätige wieder zu treffen. Dann hört man oft die wohlwollenden Worte: „Ja, Sie hatten damals recht.“

 

Im Lehrerberuf geht es nicht nur um Wissensvermittlung, sondern auch darum, die Schüler für die Fächer zu begeistern. Dennoch sollte nicht verschwiegen werden, dass nicht jeder Schüler das angestrebte Ziel erreicht. Und manchmal liegt das nicht allein an den Schülern selbst, sondern auch an einem anderen Unsicherheitsfaktor: den Eltern.

 

Die Mehrheit der Eltern steht den Lehrern und der Schule wohlgesinnt, wenn auch oft schweigend, gegenüber. Aber es gibt auch einige Eltern, die scheinbar desinteressiert sind und wenig zur Unterstützung ihrer Kinder oder der Schule als Ganzes beitragen. Und dann gibt es die Minderheit, die sich als Mehrheit fühlt und nur einen Slogan zu kennen scheint: „Der Lehrer ist schuld!“ oder „Die Schule ist schuld!“

 

Das kann belastend sein und Lehrkräften Schmerzen bereiten, gehört jedoch zum Lehrerberuf wie das Amen in der Kirche. Und wenn es diese Eltern nicht gäbe, würden uns wichtige Erfahrungen und Entwicklungen im Schulwesen fehlen.

 

Insgesamt ist der Lehrerberuf eine äußerst lohnenswerte Aufgabe. Lehrer an einer Oberschule, in einem positiven Arbeitsumfeld mit engagierter Schulleitung und einem kooperativen Kollegium können Schülern alles bieten und vieles von ihnen verlangen. Von der Unterrichtsvorbereitung über Aufsichten bis zu Gesprächen in der Kaffeepause, von Klassenfahrten bis hin zu Projekten, von tollem Unterricht an der Tafel bis zu hausgemachter Leberwurst als Dankeschön. Was könnte es Besseres geben?!

Du möchtest mehr über Ingo Pfretzschner und seine Aufgaben als Schulleiter erfahren?

Tino Kulisch, 38, ist Produzent, Komponist und Arrangeur. Sein Spezialgebiet ist die elektronische Musik. Aber egal ob Rock, Punk, Post-Core, Hardcore, Techno, House, Wave oder 80er Synthiepop: Tino hat über 20 Jahre Bühnenerfahrung mit verschiedenen musikalischen Genres.

Seit Juni 2023 leitet der gebürtige Thüringer eine Beats-Building- und Radio-AG an der Oberschule ‚Maxim Gorki‘ Frohburg im Landkreis Leipzig. Sein Ziel: den Schülerinnen und Schülern das Radio und seine Leidenschaft, die elektronische Musik und das Auflegen näher zu bringen. Im Interview erzählt er, wie die Idee zur AG entstand, wie man auch außerhalb des Lehrplans kreativ sein kann und was er sich von angehenden Lehrerinnen und Lehrern wünscht.

Die Geschichte hinter dem Schulradio-Projekt

Schon vor der Corona-Pandemie unterrichtete Tino als Honorarkraft Musik an der Oberschule in Frohburg. Die Arbeit mit den Kindern machte ihm viel Spaß. Aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen entschied er sich jedoch, zum Rundfunk zu wechseln. Die Freude am Unterrichten ließ ihn aber nicht los: „Ich hatte schnell wieder Lust, mit Kindern zu arbeiten und zu unterrichten, aber ich konnte mir auch nicht vorstellen, wieder ganz Lehrer zu werden“.

 

Aus dem Wunsch heraus, die allgemeine Medienkompetenz an Schulen zu fördern, entwickelt er schließlich ein Konzept für eine Beats-Building- und Radio-AG. Seine ausgereifte Idee stellt er der Schulleitung der OS Frohburg vor – die ist begeistert und unterstützt Tinos Vorhaben, der Freistaat Sachsen stellt die Fördermittel bereit. Die Schulradio-AG ist geboren und Tino wird ihr Leiter: „Es ist toll zu sehen, wie meine Arbeit jetzt Früchte trägt. Und das Wichtigste: Die Kinder sind begeistert!“.

 

Neben der Begeisterung fordert die Arbeit im Schulradio die Schülerinnen und Schüler aber auch heraus: „Sie müssen lernen, sich selbst zu organisieren. Sie erstellen eigenständig Pläne für die Musikredaktion und wählen ganz demokratisch ihre Musikredakteure.“

So bringt Tino seinen AG-Teilnehmern nicht nur Radio und elektronische Musik näher, sondern vermittelt ihnen ganz nebenbei wichtige Kompetenzen und macht sie fit für die Zukunft.

Aus einer Idee wird ein Produkt

Nach einem erfolgreichen Projektstart an der OS Frohburg kam Tino und seinen Kollegen von der Rundfunkfirma DIVICON MEDIA die Idee: Warum nicht aus der Schulradio-AG ein richtiges Produkt entwickeln, das auch an anderen Schulen umgesetzt werden kann?

 

Tino erklärt das konkrete Ziel: „Wir wollen den Schülerinnen und Schülern in Sachsen wichtige Erfahrungen im multimedialen Bereich vermitteln, die sonst im Lehrplan zu kurz kommen. Außerdem sollen die Kids durch das Projekt erste journalistische und technische Fertigkeiten erlernen. Kurz: Medienkompetenz neu denken und gemeinsam gestalten!“.

 

So entstand ein Programm, das die individuelle Umsetzung von Schulradioprojekten ermöglicht. DIVICON MEDIA unterstützt die Schulen bei der Umsetzung: Das Unternehmen stattet sie mit Hard- und Software aus, bietet Workshops für Lehrerinnen und Lehrer an und hilft bei der Erstellung von inhaltlichen Konzepten.

 

„Das Coole ist, dass aus meiner ursprünglichen Idee ein ganz neuer Ansatz entstanden ist“, sagt Tino sichtlich glücklich und stolz über den Erfolg des Schulradio-Projekts.

„Ich möchte eine Inspiration für andere sein“

Für Tino ist das Schulradio-Projekt auch eine persönliche Herzensangelegenheit: „Ich möchte andere inspirieren, selbst aktiv und kreativ Schule zu gestalten“.

 

Der leidenschaftliche Musiker hofft, dass sein Ansatz vor allem auch bei angehenden Lehrerinnen und Lehrern Anklang findet:

 

„Es ist immer schön zu sehen, dass es Menschen gibt, die neben ihren regulären Aufgaben innovative Projekte vorantreiben. Unser Ansatz ist modern und nicht nur für den Unterricht an Schulen, sondern auch für die Ausbildung zukünftiger Lehrer gedacht“, ergänzt der AG-Leiter und fügt hinzu: „Solche Initiativen bringen frischen Wind in den Unterricht und erweitern den Horizont. Sie können dazu beitragen, den Lernprozess sowohl für Lehrerinnen und Lehrer als auch für Schülerinnen und Schüler inspirierender und motivierender zu gestalten“.

Zur Person:

Tino Kulisch ist neben seiner Tätigkeit als AG-Leiter Live Trainer von Ableton, eine marktführende Software zur Erstellung elektronischer Musik.

 

Darüber hinaus ist er als Solution Engineer bei der DIVICON MEDIA tätig: Als Honorardozent am SAE Institut Leipzig teilt er sein Wissen und seine Erfahrung mit aufstrebenden Künstlerinnen und Künstlern sowie Musikproduzentinnen und -produzenten.

 

Mehr Infos zum Projekt ‚Schulradio‘ der DIVICON MEDIA findet ihr hier: Landingpage Schulradio – DIVICON MEDIA

Du interessierst dich für Schulen im Leipziger Umland?

Für angehende Lehrerinnen und Lehrer ist es wichtig, schon während des Lehramtsstudiums in die Schulpraxis einzutauchen. Umso verlockender ist es, wenn man davon auch finanziell profitieren kann. In Sachsen gibt es mehrere Programme, die es Studierenden ermöglichen, im Rahmen eines Nebenjobs an städtischen und ländlichen Schulen zu arbeiten. 

 

Perspektive Land* hat dazu im Sommersemester 2023 eine Inforeihe zu den drei Rubriken durchgeführt. Ziel war es, Lehramtsstudierende auf die vielfältigen Möglichkeiten eines Nebenjobs aufmerksam zu machen und gleichzeitig den Unterstützungsbedarf – insbesondere an Schulen im ländlichen Raum – aufzuzeigen. 

Lernbegleitung individuell und in Kleingruppen

StartTraining, UnS (Universität nützt Schule) und VieLes (Vielfalt im Lehramt und an Schulen): So heißen die drei Projekte der Universität Leipzig, die angehenden Lehrenden wichtige Praxiserfahrungen ermöglichen. Als Lernbegleiter haben Studierende die Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler einzeln oder in Kleingruppen während oder nach dem Unterricht zu unterstützen.

Das Besondere an diesen Projekten ist, dass die Studierenden durch Workshops begleitet und fortgebildet werden. Die Projekte stehen allen Lehramtsstudierenden in Sachsen offen und vermitteln wichtige Kenntnisse in Beziehungsarbeit, leistungsdifferenzierter Förderung und Sprachbildung. 

Angebote außerhalb des Unterrichts: GTA  

Ganztagsangebote richten sich an Kinder und Jugendliche aller Klassen der allgemeinbildenden Schulen und sind unterrichtsergänzende Maßnahmen. Bereits Lehramtsstudierende können Ganztagsangebote, sogenannte GTA, gestalten: Die Angebotsbereiche reichen von leistungsdifferenzierten Bildungsangeboten, die u. a. Themen aus der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler aufgreifen, bis hin zu freizeitpädagogischen Angeboten. 

Im Rahmen der GTA können sich die Studierenden auch im bundesweiten Programm Paper.Plane von Teach First Deutschland engagieren. Paper.Plane vermittelt den Kontakt zwischen Studierenden und Schulen und bietet eine fundierte Vorbereitung auf die Tätigkeit im GTA-Bereich.  

Vertretungsunterricht an Schulen: Die Unterrichtsversorgung (UV)

Das Programm Unterrichtsversorgung bietet Studierenden die Möglichkeit, bereits vor dem Referendariat als Lehrkraft im Fachunterricht tätig zu werden. Gesucht werden sowohl Lehramtsabsolventinnen und -absolventen als auch Lehramtsstudierende, die vorübergehend Unterricht an Schulen vertreten möchten. 

 

Das Projekt Online-Lernzeit Mittweida (OLM) bietet darüber hinaus die Möglichkeit, Unterricht online durchzuführen. Zielgruppe der OLM sind Schülerinnen und Schüler, die über einen längeren Zeitraum nicht an einer Schule unterrichtet werden können, beispielweise aufgrund von körperlichen Einschränkungen, psychischen Erkrankungen oder längeren Krankenhausaufenthalten. Für die Durchführung des Online-Unterrichts im Projekt OLM werden engagierte Lehramtsstudierende aller Fächer gesucht.   

Du möchtest mehr über Schulen auf dem sächsischen Land erfahren?

*Perspektive Land  ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus. Eszielt darauf ab, Lehramtsstudierenden die Vielfalt der sächsischen Schullandschaft abseits der Großstädte aufzuzeigen. 

Das Ziel unserer Lehrerwerbekampagne ist klar definiert: Menschen für den Lehrerberuf in Sachsen begeistern, um dem akuten Lehrermangel entgegenzuwirken. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ein breit angelegtes Marketing unerlässlich. Denn so schaffen wir Sichtbarkeit und gewinnen wertvolle Menschen für diesen wunderbaren Beruf.  

 

Da der Klimawandel auch vor Sachsen nicht Halt macht, stellt sich uns natürlich die Frage: Wie nachhaltig sind wir eigentlich in unseren Werbemaßnahmen? Denn auch wenn Werbemittel ein ehrenwertes Ziel verfolgen, haben sie meist nur eine kurze Lebensdauer und stellen somit eine Belastung für die Umwelt dar. Genau an dieser Schwachstelle setzt das Konzept des Recyclings beziehungsweise Upcyclings an – ein kreativer und nachhaltiger Ansatz, der nicht nur Deponien entlastet, sondern auch wertvolle Ressourcen einspart und dadurch unsere Natur schont. 

Aus Werbebannern werden Taschen und Federmäppchen

Zu unseren Marketingmaßnahmen gehören neben nützlichem Merch für den Schulalltag und Infomaterial zum Studium auch Werbebanner an öffentlichen Orten. Solche Banner haben wie wir zuletzt im Winter in den sächsischen Skigebieten platziert. Nach der Wintersaison hatten diese Werbemittel dann aber schnell ausgedient. 

Wir haben uns daraufhin unserer sozialen und ökologischen Verantwortung gestellt und unseren ausgedienten Bannern aus dem Winter ein neues Leben geschenkt: Entstanden sind neben Umhängetaschen auch Federmäppchen für den täglichen und hoffentlich dauerhaften Einsatz im Schulalltag. Diese neuen nachhaltigen Werbemittel wurden zudem integrativ in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) zusammengenäht. So leisteten unsere Werbebanner nicht nur einen ökologischen, sondern auch einen sozialen Beitrag. Im Rahmen eines Social Media Gewinnspiels wurden die Upcycling-Produkte pünktlich zum Schulbeginn unter allen Teilnehmenden verlost. 

Ihr habt davon nichts mitbekommen? So sehen unsere nachhaltigen Schmuckstücke aus den alten Werbemitteln aus:

Der Lehrermangel betrifft alle Fächer und Schularten in Sachsen, doch in einem Bereich ist er besonders dramatisch: den MINT-Fächern. Und doch gibt es sie, die jungen, frischen und modernen Lehrer, die die Schönheit des logischen Denkens an neue Generationen weitergeben wollen. Einer von ihnen ist Carsten Albert, der gerade am Leibniz-Institut (IFW) in Dresden promoviert. Warum er Physik und Mathematik auf Lehramt studiert hat, aus welchen Gründen Sachsen für ihn als Wohnort alternativlos ist und wie er als erster Lehramtsstudent überhaupt den Dresden Excellence Award gewonnen hat, erfahrt ihr hier.

Physik und Mathematik auf Lehramt: Fachliches trifft Soziales

Carsten Albert ist ein junger Mann von Mitte 20, der eine angenehme Ruhe ausstrahlt – und eine spürbare Leidenschaft für seinen Beruf. Im Gespräch über sein Lehramtsstudium in den MINT-Fächern Physik und Mathematik und seine Promotion wird schnell klar: Er weiß, wovon er spricht, wo er herkommt und wohin er will.

Geboren und aufgewachsen im Vogtland, zieht Carsten 2015 in die sächsische Landeshauptstadt, um an der TU Dresden Physik zu studieren. Ein Jahr später wechselt er an derselben Universität auf Lehramt und wählt Mathematik als zweites Fach: „Physik hat mich schon immer fasziniert, deshalb habe ich damit angefangen. Mathe und Physik waren schon in der Schule meine Lieblingsfächer und ich hatte sie als Leistungskurse. Schon während meiner Schulzeit habe ich gerne Prüfungsvorbereitungskurse für meine Mitschüler abgehalten oder Nachhilfe gegeben.“

Als Carsten im ersten Semester Physik studiert, merkt er schnell, dass ihm die soziale Komponente des Erklärens und die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen fehlen. Das Lehramt für Physik und Mathematik war für ihn die perfekte Lösung, um das Fachliche mit der für ihn wichtigen sozialen Aspekten zu verbinden. Aus fachlichem Interesse schloss Carsten parallel zu seinem Lehramtsstudium den Bachelor in Physik ab.

Und warum Dresden? „Dafür gab es mehrere Gründe, aber vor allem die Nähe zu meinem Heimatort und meinen Eltern. Die attraktive Stadt und der gute Ruf der Universität waren weitere Faktoren, die für Dresden sprachen.“

Seine Studienzeit in der Elbstadt beschreibt er dank des vielfältigen Kultur- und Freizeitangebots als „rundum schön“. Auch die TU Dresden selbst sei empfehlenswert – vor allem in den Fächern Mathematik und Physik. „Außerdem ist Dresden ein florierender Wissenschaftsstandort. Aus all diesen Gründen und wegen meiner aktuell laufenden Promotion steht es aktuell nicht zur Diskussion, die Region zu verlassen“, ergänzt der angehende Lehrer.

MINT: Lösungen für die komplexen Probleme unserer Zeit?

An den Naturwissenschaften fasziniert Carsten vor allem „die klare Logik“. Er selbst sei ein strukturierter Denker, was gut zu den Fächern passe: „Sie erfordern das Verständnis von Konzepten und bieten oft die Möglichkeit, komplexe Probleme auf grundlegende Prinzipien zurückzuführen. Es sind keine reinen ‚Auswendiglernfächer‘. Das Schöne ist, dass man durch die MINT-Fächer lernt, dass komplexe Dinge in sich logisch aufgebaut sind.“

 

Ob Klimawandel, Hungersnöte oder Bevölkerungswachstum: Die jungen Generationen sehen einer Zukunft voller Krisen entgegen. Wo liegen die Lösungsansätze? „Zu einem großen Teil in den Inhalten der MINT-Fächer“, sagt Carsten. Aber warum? Er nennt zwei Hauptgründe:

 

„Erstens sind die MINT-Fächer eine Art Denkschule. Das gilt vor allem für die Mathematik. Neben dem Lernen von Inhalten geht es darum, wie man Probleme angeht und löst. Man erwirbt viele übergeordnete Fähigkeiten, die sich nicht nur auf die Inhalte beschränken“, so der angehende Physik- und Mathematiklehrer: „Und zweitens sind MINT die Basis für alle Technologien von heute und morgen.“

 

Angesichts der vielfältigen Herausforderungen, vor denen wir stehen, sei ein technologischer Ansatz in vielerlei Hinsicht unverzichtbar: „MINT ist die Basis für diese Technologien.“

Wie sich Lehrtätigkeit und Bildungsforschung vereinen lassen

Carstens Leidenschaft für die MINT-Fächer und den Lehrerberuf spiegelt sich auch in seinem Engagement in diesem Bereich wider: „Die Arbeit im Bildungsbereich macht mir sehr viel Spaß. Ich interessiere mich nicht nur für das Unterrichten, sondern auch für die Forschung.“

 

Bereits während seines Studiums arbeitet Carsten deswegen als studentische Hilfskraft am Leibniz-Institut* für Festkörper- und Werkstoffforschung in der Wissenschaftskommunikation. Nach Carstens Staatsexamen bietet ihm das Institut in einer besonderen Kooperation mit der TU Dresden und dem von Bund und Ländern geförderten Exzellenzcluster ct.qmat eine Promotion im Bereich der Bildungsforschung mit dem Schwerpunkt Physikdidaktik an. „Normalerweise steht das Institut für Physik- und Materialforschung, aber indem es die Forschung in diesem Bereich unterstützt, fördert es langfristig auch den eigenen wissenschaftlichen Nachwuchs und stärkt die Wissenschaftskommunikation.“

Als Forschungsthema hat er sich die Vermittlung von Quantenphysik in der Schule ausgesucht. Das Thema habe er während seiner Staatsexamensarbeit entdeckt und als äußerst spannend empfunden. Sein Forschungsziel: die Entwicklung eines Lehrkonzepts, um jungen Schülern, insbesondere der 9. Klasse, die Grundlagen der Quantenphysik zu vermitteln: „Die Chance, die mir das Leibniz-Institut  zusammen mit der Professur für Didaktik der Physik an der TU Dresden und dem Exzellenzcluster ct.qmat bietet, aktiv an der Gestaltung zukünftiger Bildung mitzuwirken, musste ich daher einfach nutzen. Zumal ich durch meine Forschung mit vielen verschiedenen Schulen zusammenarbeiten kann, was ich bereichernd finde.“

Wichtiges Zeichen: Die Verleihung des Dresden Excellence Award

Carstens Einsatz für die MINT-Fächer an sächsischen Schulen wurde bereits mehrmals ausgezeichnet. Im Frühjahr 2023 wurde er vom Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert mit dem Dresden Excellence Award speziell für seine Abschlussarbeit im ersten Staatsexamen ausgezeichnet: „Ich war der erste Lehramtsstudent, der diesen Preis bekommen hat. Das zeigt, dass das Lehramtsstudium, obwohl es manchmal von anderen Studiengängen unterschätzt wird, auch fachliche Anerkennung verdient und bekommen kann“, meint Carsten.

 

Kurz zuvor bekam er die Victor-Klemperer-Urkunde verliehen: Eine Auszeichnung für hervorragende Studienleistungen als einer der besten Absolventen des Studienjahres 2021/2022 am Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB), verliehen von der Rektorin der TU Dresden, Prof. Dr. Ursula M. Staudinger.

Tipps für das Studium der MINT-Fächer auf Lehramt

Ob er einen Tipp für diejenigen hat, die über ein MINT-Lehramtsstudium nachdenken? „Früh übt sich! Denn unsere Abbrecherquoten sind ein großes Problem.“ Außerdem sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Organisation eine Herausforderung sein kann: „Das Lehramtsstudium sollte nicht unterschätzt werden, genauso wie der Lehrerberuf insgesamt nicht unterschätzt werden darf“, empfiehlt Carsten: „Es braucht mehr Anerkennung für den Lehrerberuf, aber insbesondere auch für das Studium der MINT-Fächer auf Lehramt. Das Studium ist durch die Kombination von zwei Fächern und den Bildungswissenschaften fachlich hoch anspruchsvoll.“

 

Während des Studiums hat er selbst bereits an einer benachbarten Schule angefangen, Nachhilfe in Mathematik im GTA-Bereich zu geben. „Das Studium an der Universität bleibt theoretisch, auch wenn es Praktika gibt. Die wöchentliche Arbeit in der Schule hat mir geholfen, in der Schulpraxis und im Rhythmus des Erklärens zu bleiben.“ Die Lehrerschaft sei sehr offen gewesen und habe ihn direkt eingebunden.

 

Im vergangenen Schuljahr hat er neben dem allgemeinen Förderunterricht sogar die Begabtenförderung an dieser Schule übernommen. Ab diesem Schuljahr stellt er sich einer neuen Herausforderung und übernimmt eine 8. Klasse in Mathematik: „Anstatt des Förderunterrichts werde ich nebenberuflich einen regulären Lehrauftrag an einem Dresdner Gymnasium im Rahmen der Unterrichtsversorgung übernehmen, um Unterrichtserfahrung zu sammeln“, erzählt Carsten und ergänzt: „So helfe ich außerdem dabei, den Unterrichtsausfall aufgrund des Lehrermangels zu reduzieren.“

* Die Leibniz-Institute sind ein Zusammenschluss von 97 Instituten aus ganz Deutschland, darunter rechtlich, wissenschaftlich und wirtschaftlich selbstständige Forschungseinrichtungen.

Du interessierst dich für das MINT-Lehramt?

Machen wir uns nichts vor: Mathematik gehört oft nicht zu den Lieblingsfächern der Schülerinnen und Schüler. Das wiederum kann die spätere Wahl der Unterrichtsfächer beeinflussen, wenn sich junge Menschen für ein Lehramtsstudium entscheiden. Und doch ist das Studium der Mathematik auf Lehramt eine wertvolle Reise, an deren Ende man andere für diese außergewöhnliche Wissenschaft begeistern kann. 

Warum Mathematik auf Lehramt studieren? 

Als Mathematiklehrerin oder -lehrer spielst du eine entscheidende Rolle bei der Ausbildung junger Menschen. Du vermittelst ihnen nicht nur mathematische Kompetenzen, sondern schärfst auch ihr logisches Denken, was ihnen in anderen Lebensbereichen von großem Nutzen sein wird. Deine Arbeit basiert dabei auf theoretischen Konzepten und erfordert ebenso die Fähigkeit, den Schülerinnen und Schülern komplexe Ideen verständlich nahezubringen. 

Schwerpunkte des Studiums

Von der Zahlentheorie und Algebra über die Analysis und Geometrie bis hin zur Statistik: Während des Studiums beschäftigst du dich intensiv mit allen grundlegenden Disziplinen der Mathematik, um ein solides Verständnis für ihre Struktur und Anwendungen zu entwickeln. 

 

Darüber hinaus bereitet dich das Mathematikstudium auf Lehramt auch auf die pädagogische Seite des Faches vor. So lernst du, den Unterricht effektiv und kreativ zu gestalten, den Lehrplan zielorientiert umzusetzen und dabei auf die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler einzugehen. Auch didaktische Methoden und der Einsatz moderner Lehrmittel spielen eine wichtige Rolle.  

Praktische Erfahrung vor und während des Studiums

Erfahrene Lehrkräfte empfehlen, bereits vor dem Studium praktische Erfahrungen zu sammeln. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen: Mit einem FSJ Pädagogik kannst du schon vor Studienbeginn testen, ob der Lehreralltag etwas für dich ist.

  

Aber auch während des Studiums kannst du Erfahrungen sammeln, zum Beispiel durch die vorgesehenen Blockpraktika. Aufgrund des hohen Lehrerbedarfs ist es sogar möglich, nach dem Staatsexamen ohne Referendariat eine Mathematikklasse zu übernehmen. 

Berufsaussichten

Mathematik wird in Sachsen an allen gängigen Schularten unterrichtet: von der Grundschule über das Gymnasium bis hin zur Förderschule. Aufgrund des akuten Lehrermangels in den MINT-Fächern hast du zudem gute Chancen, an deiner Wunschschule unterzukommen – egal ob auf dem Land oder in der Stadt. 

Dein gesellschaftlicher Beitrag als Mathematiklehrer

Das Studium der Mathematik auf Lehramt mag anspruchsvoll sein, aber die persönlichen Belohnungen sind unbezahlbar: Indem du Schülerinnen und Schülern hilfst, mathematische Konzepte zu verstehen und ihre logischen Fähigkeiten zu verbessern, leistest du einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaftsbildung. 

Mathematik ist zudem eine Sprache, die überall auf der Welt verstanden wird; als Mathematiklehrerin oder -lehrer wirst du anderen diese universelle Sprache beibringen und ihnen weltweit Türen öffnen.  

 

Das Studium der Mathematik auf Lehramt ist eine Chance, diese Welt noch tiefer zu erkunden und die nächste Generation für diese wunderbare und bedeutende Wissenschaft zu begeistern. 

Wo du in Sachsen Mathematik studieren kannst, erfährst du hier:

Rietschen – Die Gemeinde im Landkreis Görlitz liegt ganz im Osten des Freistaates Sachsen. Herrliche Natur vor der Haustür, Berlin und Polen sind nicht weit. In diesem geografischen Umfeld liegt die Hans-Fallada-Schule mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung – ein Alleinstellungsmerkmal für die Region. Damit dieses Merkmal erhalten bleibt, braucht die Schule dringend Unterstützung. 

Auf 90 Schülerinnen und Schüler kommen an der Hans-Fallada-Schule 14 Lehrkräfte, acht pädagogische Fachkräfte und eine Schulassistenz. Das klingt viel, ist aber angesichts der zusätzlichen Herausforderungen, die eine Förderschule mit sich bringt, ausbaufähig. Hinzu kommt, dass im nächsten Jahr drei Lehrkräfte die Schule in den Ruhestand verlassen werden, was den Bedarf an zusätzlichen Lehrkräften weiter erhöht.

 

 

Dass das Wort Engagement an der Hans-Fallada-Schule großgeschrieben wird, zeigt auch die Beteiligung an unserem Interview: Neben dem Schulleiter Ronny Selbiger sind Frau Monden (stellvertretende Schulelternsprecherin und Mitglied der Schulkonferenz), Frau Gresens (junge Lehrerin für Sport, Biologie, Englisch und Teil der Schulkonferenz) sowie Leon (8. Klasse, Schülersprecher) anwesend. Sie alle eint der gemeinsame Wunsch: neue Lehrer für ihre Schule, da die Förderschülerinnen und -schüler sonst „durchs Raster fallen“. 

„Ein Buch, ein Stift, ein Kind und ein Lehrer können die Welt verändern.“

LEHRERIN SACHSEN: Eure Schule hat den Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung – was bedeutet das? 

 

Frau Gresens: Wir sind eine Förderschule für verhaltensauffällige Kinder. Das sind Kinder, die manchmal Schwierigkeiten haben, in bestimmten Situationen richtig zu handeln. Manche können mit Wut nicht richtig umgehen, andere haben einen starken Bewegungsdrang. Im normalen Schulsystem haben diese Kinder keine Chance, sie fallen durchs Raster. Wir aber haben einen anderen Blick auf diese Schüler: Wir versuchen, sie nicht leistungsorientiert, sondern persönlich zu fördern. 

 

Herr Selbiger: Unsere Schule zeichnet sich dadurch aus, dass wir mit pädagogisch-psychologischem Sachverstand individuell fördern und fordern und uns dabei auf evidenzbasierte Verhaltensmodifikationen stützen. 

 

LEHRERIN SACHSEN: Was heißt das konkret? 

 

Frau Gresens: Das heißt, wir versuchen, durch verschiedene Token positive Verhaltensweisen zu entwickeln. Wir versuchen viel mit Visualisierungen zu arbeiten und direkt Konsequenzen zu ziehen. 

 

Frau Monden: Aus Elternsicht kann ich sagen, dass auch die Haltung uns gegenüber eine ganz besondere ist: Die Lehrer nehmen sich unglaublich viel Zeit für uns, zum Beispiel bei den wöchentlichen Gesprächen. Es ist einfach ein schönes Miteinander an der Schule. 

 

LEHRERIN SACHSEN: Das hört man gern! Was macht die Schule denn für neue Lehrkräfte attraktiv? 

 

Herr Selbiger: Das Lehrerkollegium ist ein junges, dynamisches und motiviertes Team. Wir schaffen Raum für pädagogische Freiheit, kreatives Denken und Arbeiten. Außerdem bieten wir eine sehr gute Ausstattung. 

 

Frau Monden: Hier kann sich jeder einbringen und die Kinder sind dankbar für jede Form von Wissen und Zuhören. Die Lehrer hier sind nicht nur das Augenmerk, sondern auch eine echte Augenweide! (alle lachen) 

 

Frau Gresens: Als junge Lehrerin kann ich sagen: Diese Schule ist perfekt für Berufseinsteiger. Alle Projekte werden von der Schulleitung unterstützt, man kann sich überall einbringen und ausprobieren. Das macht es für mich sehr wertvoll, hier zu arbeiten. 

Sonnenblumen gemalt von Schüler*in
Kunstwerk eines Schülers / einer Schülerin
Links und oben: Kunstwerke aus der Schülerschaft, rechts: Projekt „Entrinden wie im Mittelalter"
Entrinden Mittelalter

LEHRERIN SACHSEN: Was für eine Art von Lehrer braucht ihr an der Schule? 

 

Leon: Nette, lustige, lockere Lehrer. Nicht zu streng sollen sie sein, aber trotzdem durchsetzungsfähig – ein Mittelding eben. 

 

Frau Gresens: Die Schüler sind super dankbar, dass wir Lehrer auch mal zuhören. Man sollte also nicht an unsere Schule kommen, um den Lehrplan durchzupauken und auf Leistung zu drängen, das funktioniert nicht. 

 

LEHRERIN SACHSEN: Und nicht zu vergessen: Eure pädagogischen Fachkräfte, die nicht nur die Lehrerinnen und Lehrer, sondern auch die Schülerinnen und Schüler an Eurer Schule unterstützen und entlasten! 

 

Leon: Ja, das stimmt. Sie geben sich große Mühe und helfen, wo sie können – je nachdem, wie die Hilfe angenommen wird. 

 

Frau Gresens: Da Leon schon in der 8. Klasse ist, hat er nicht mehr so viel mit den Pädagogen zu tun. Sie kommen nur noch in die höheren Klassen, wenn es wirklich nötig ist, zum Beispiel im Sportunterricht. Generell gewährleisten die pädagogischen Fachkräfte eine intensive Betreuung der Schüler im Unterricht und bilden teilweise auch eine Schnittstelle zwischen den Kindern und den Lehrkräften.

 

Frau Monden: Die pädagogische Fachkraft ist vor allem bei den Jüngsten, weil dort der Förderbedarf am größten ist. Das kann ein Lehrer allein oft nicht kompensieren. Die Schülerinnen und Schüler erkennen diese zusätzliche Hilfe auch an. 

 

LEHRERIN SACHSEN: Und nun frei raus: Welche 3 Worte beschreiben eure Schule am besten? 

 

Herr Selbiger: Offen, agil, familiär! 

 

Leon: Lustig, familiär, abwechslungsreich.  

 

Frau Monden: Miteinander, nicht gegeneinander. 

 

LEHRERIN SACHSEN: Macht uns Rietschen schmackhaft! Was hat der Ort für Zugezogene zu bieten? 

 

Herr Selbiger: Hervorragende Zusammenarbeit mit der Gemeinde und dem Landkreis Görlitz! Dazu viel Natur und Weite, Erholung, Familienfreundlichkeit, bezahlbaren Wohnraum. 

 

Leon: Rietschen ist ziemlich cool: Man kann viel machen und sehen. Und trotzdem ist es überschaubar und man verirrt sich nicht so schnell. (lacht) 

 

Frau Gresens: Unser Ort ist eine sehr kleine Gemeinde: zentral im Natur-Erholungsgebiet gelegen, sehr grün und trotzdem nicht weit von Cottbus oder Görlitz entfernt. Ich habe selbst in Leipzig studiert; die Lebensqualität hier in Rietschen ist höher als in der Stadt. Außerdem befindet sich die Region durch das Ende der Kohleförderung im Wandel: Neue Infrastrukturen sollen entstehen, was die Region noch attraktiver macht. Ausschlaggebend waren für mich aber vor allem die Schule und das tolle Kollegium! 

 

Frau Monden: Hier werden auch Volksfeste gefeiert. Da kommen Jung und Alt zusammen. Langweilig wird es hier nie, aber wenn man mehr Action will, ist der Sprung nach Berlin oder Dresden nicht weit. Genauso wie der schöne Spreewald oder Polen. Ach, in Rietschen ist das Miteinander einfach schön! 

Hans-Fallada-Schule Rietschen
Die Hans-Fallada-Schule in Rietschen

LEHRERIN SACHSEN: Frau Gresens, Herr Selbiger: Haben Sie als Lehrerschaft zum Abschluss einen Appell an alle Lehramtsinteressierten da draußen? 

 

Herr Selbiger: Mir liegen Kinder und Jugendliche mit biografischen Brüchen, psychischen Auffälligkeiten und extremen Verhaltensweisen besonders am Herzen: Dahinter steckt immer ein Schatz. Unser Prinzip ist die bedingungslose Wertschätzung: Wir nehmen die Kinder vorbehaltlos an und glauben an sie. Das Glück hat nicht jeder. 

 

Frau Gresens: Lasst euch vom sächsischen Land nicht abschrecken! 

 

Herr Selbiger: Und lasst uns immer daran denken: Ein Buch, ein Stift, ein Kind und ein Lehrer können die Welt verändern. 

Grundstufenschüler

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Seifhennersdorf im polnisch-tschechischen Dreiländereck: Das steht für gelebtes Europa und ländliche Märchenidylle. Hier leben Menschen mit ehrgeizigen Visionen wie Katrin Keller. Doch die Schulleiterin des Oberland-Gymnasiums Seifhennersdorf hat ein Problem: akuten Lehrermangel.  

Gelebtes Europa auf dem sächsischen Land

In den schönen Tälern der Mandau und des Leutersdorfer Wassers liegt das sächsische Seifhennersdorf im Landkreis von Görlitz. Die Tschechische Republik ist nur einen Katzensprung entfernt, und auch nach Polen ist es nicht weit. Hier befindet sich das Oberland- Gymnasium Seifhennersdorf, das derzeit rund 500 Schülerinnen und Schüler unterschiedlichster Herkunft besuchen: Neben italienisch-, russisch-, englisch- oder polnischsprachigen auch zahlreiche Kinder und Jugendliche aus dem benachbarten Tschechien: „Wir sind ein Sinnbild für gelebte Euroregion“, so die Schulleiterin Frau Keller.  

 

Die sprachliche Einzigartigkeit beeinflusst den Schulalltag positiv: Mit dem tschechischen Gymnasium in Rumburk besteht eine Partnerschaft, die Schule bietet verschiedene Austauschprojekte an und nimmt jedes Jahr am trinationalen Camp Lanterna Futuri teil. Das Programm vernetzt Lernorte im Dreiländereck und schafft Begegnungen zwischen Menschen in der Neißeregion.  

„Hier gibt es keine Einzelkämpfer“

Neben dem gelebten Europagedanken engagiert sich die Schule – auch auf Initiative der Schülerinnen und Schüler – in Fragen der ökologischen Nachhaltigkeit: „Der Antrag zur Klimaschule ist durch! Wir haben einen Ökogarten und seit Juni haben wir die ‚Schulbienen‘, die von unseren Imker-GTA betreut werden. Hier arbeiten wir fachlich eng mit dem Zentrum Ostritz zusammen“, so Frau Keller stolz.  

Ganz im Sinne des Teamgeistes bietet das sächsische Gymnasium ein breit gefächertes Sportangebot: Von Skikursen über Inlineskating und Floorball bis hin zu Leichtathletik und Geräteturnen. Nicht unerwähnt bleiben soll die lange Volleyballtradition der Schule, die neben modernen Außensportanlagen auch über einen Kraftraum verfügt – für Schüler und Lehrer! 

Neben dem Gemeinschaftssinn innerhalb der Schule spielt auch das soziale Engagement nach außen eine große Rolle: Beim ‚Lauf gegen den Hunger‘ werden unter anderem 50 Prozent an den Kinderschutzbund in Zittau gespendet: „Die Schülerinnen und Schüler stehen voll dahinter und fordern das soziale Engagement auch ein; ihnen ist bewusst, dass es ihnen hier in Seifhennersdorf besser geht als anderen“, so Frau Keller und weiter: „Hier gibt es keine Einzelkämpfer, wir packen die Dinge gemeinsam an!“  

Die Schülerinnen und Schüler des Oberland-Gymnasiums Seifhennersdorf beim 'Lauf gegen den Hunger'
Schülerinnen und Schüler beim ,Lauf gegen den Hunger'

Drei Worte: familiär, innovativ, offen

Fragt man die Schulleiterin, was das Leben an ihrer Schule ausmacht, zögert sie nicht lange: „Wir sind wie eine Familie!“ An der Schule gebe es kurze Wege zu allen Ansprechpartnern, immer ein offenes Ohr und man kenne sich schnell sehr gut. „Bei uns ist niemand nur eine Nummer. Hier wird jeder gehört, kann sich einbringen und wird dabei von uns unterstützt. Unsere Schule ist familiär, innovativ und offen“. 

 

Viele der Schülerinnen und Schüler seien zudem sehr heimatverbunden, also „Dorfkinder im positiven Sinne“. Das Gewaltpotenzial sei gering und Probleme im Schulalltag gebe es selten. Damit das auch so bleibt, wird in unterschiedliche Präventionsmaßnahmen investiert.  

 

Warum es sich außerdem lohnt, für ein Praktikum, ein Referendariat oder gar als Lehrer nach Seifhennersdorf zu kommen? „Ganz klar wegen der Natur: Das Zittauer Gebirge liegt vor der Haustür und zahlreiche Seen in der Umgebung – ein wahres Paradies für Sportler!“  

 

Wer glaubt, in der Region kulturell isoliert zu sein, der irrt; Dresden mit seinem wertvollen Kulturangebot liegt gleich um die Ecke. Ein weiterer Pluspunkt ist der verfügbare und vergleichsweise günstige Wohnraum.  

„Habt Mut!“

Was wünschen sich Frau Keller und ihre Kolleginnen und Kollegen für die Zukunft des Oberland-Gymnasiums Seifhennersdorf? „Offene und engagierte Lehrerinnen und Lehrer, die die weite Welt nach Seifhennersdorf bringen, damit unsere Schülerinnen und Schüler Seifhennersdorf in die Welt hinaustragen können“.

 

Der Mensch bleibe zu häufig in seiner Komfortzone und gerade der ländliche Raum biete ungeahnte Chancen für Städter – „Habt Mut!“ lautet der Appell aus dem kleinen, aber feinen Seifhennersdorf in die Welt. 

Der Musikraum im Oberland-Gymnasium Seifhennersdorf
Oben: der Musikraum, rechts: der Kunstraum
Kunstraum im Oberland-Gymnasium Seifhennersdorf

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,Wuj Ludwig’ (,Onkel Ludwig’) – so wird Ludwig Eckert, 36, oft genannt. Schon immer scharten sich die Jüngeren um ihn, schauten zu ihm auf, fühlten sich wohl bei ihm. Das hat sich nicht geändert: Heute ist er Sorbisch- und Geschichtslehrer an der Oberschule in Schleife, obwohl er sich selbst als Schüler im Unterricht nicht immer wirklich wohl gefühlt hat – oder ist er vielleicht gerade deswegen an die Schule zurückgekehrt? 

 

Behütete Kindheit in der Lausitz

Als Sohn einer sorbischen Mutter und eines deutschen Vaters in Cottbus geboren, zog Ludwigs Familie in das sorbische Dorf Räckelwitz, da war er drei Jahre alt. Seine Kindheit in der kleinen Dorfgemeinschaft beschreibt er als „schön und unkompliziert, mit viel Liebe und Verständnis“. Seitdem ist Sorbisch aus seinem Leben nicht mehr wegzudenken. Er lernte die Sprache von seiner Mutter und seiner Großmutter, vor allem aber einfach „nebenbei“. Die Sprache war im ländlichen Alltag allgegenwärtig: ob beim Bäcker, auf dem Schulhof, im Sportverein oder sogar im Gespräch mit dem Versicherungsvertreter.  

 

Lange Zeit war Ludwig Mitglied in sorbischen Tanzgruppen (in Bautzen und Schmerlitz) und sogar 19 Jahre lang einer der Osterreiter in der traditionellen Prozession. Ludwigs Kindheits- und Jugendidylle wurde allerdings durch seine eigene Schulzeit manchmal auch getrübt: „Die Schule hat mir 12 Jahre lang nicht wirklich Spaß gemacht, obwohl ich die meisten Fächer interessant fand. Doch der Unterricht hat mich selten abgeholt, geschweige denn begeistert. Es gab allerdings einige Vorbilder, die mir gezeigt haben, dass es auch anders geht“. Diese Vorbilder spornten ihn an, es selbst besser zu machen. 

 

Nach dem Abitur wollte Ludwig etwas „Sinnvolles“ tun, der Gesellschaft etwas zurückgeben, denn der Wehrdienst kam für ihn damals nicht infrage: „Ich wollte lernen, wie man Leben rettet und nicht, wie man es nimmt!“ Also leistete er seinen Zivildienst im Krankenhaus. Für „Tante Ludwig“ war nach dieser Zeit klar: „Ich will der Gesellschaft dienen, ich werde Lehrer! “ 

Tropfen im Ozean

Ludwig studierte an der Universität Leipzig Sorbisch und Tschechisch auf Lehramt. Da es an seiner jetzigen Schule aber aktuell zu wenig Interessenten für Tschechisch gibt, unterrichtet er stattdessen Geschichte und wurde hier fachfremd eingearbeitet: „Das war für mich kein Problem, da Geschichte mein absolutes Steckenpferd ist und mich auch privat sehr interessiert. Ich habe auch schon Deutsch an einem tschechischen Gymnasium unterrichtet und mich auch in verschiedenen anderen Fächer ausprobiert.“ 

 

Das Fach Sorbisch ist für ihn eine Herzensangelegenheit, wie er selbst sagt: „Die Sprache ist für mich unglaublich wertvoll und ich finde es wichtig, sie zu erhalten. Sie ist ein Mehrwert nicht nur für Sachsen, sondern für ganz Deutschland – sie macht unser Land bunter.“ Sein Ziel: Bewusstsein schaffen für diesen einmaligen kulturellen und sprachlichen Schatz und die schöne Lausitz. Auch wenn sein Beitrag zum großen Ganzen klein ist, kann er als Lehrer viel bewegen. Frei nach Blaise Pascal: „Jeder Stein verändert das Meer.“ – Denn auch die kleinen Dinge wirken sich auf das große Ganze aus.“  

Glücksmomente eines Lehrers

Auf die Frage, welcher Lehrertyp er sei, antwortet er mit einem Lächeln: „Ich bin eher der lockere Lehrertyp, aber das war ich nicht immer. Wo ich anfangs aus Unsicherheit Strenge gezeigt habe, bin ich mit der Zeit und durch die Erfahrung entspannter geworden. Wichtig ist mir in der Arbeit das gegenseitige Vertrauen. Aber: Grenzen bleiben wichtig!“ 

Ludwig Eckert in der Oberschule in Schleife
Oberschullehrer Ludwig Eckert

Zu sehen, wie aus Kindern junge Erwachsene werden, macht Ludwig große Freude. Und wenn dann noch ein Schüler oder eine Schülerin zu ihm sagt: „Bei Ihnen macht es Spaß, weil ich immer so viel lerne“, ist er zwei Wochen lang glücklich, sagt er. 

 

Ludwigs Botschaft an alle, die sich für den Lehrerberuf interessieren: „Wir brauchen jede und jeden von euch!“ Sein Rat an alle Studieninteressierten: „Seid mutig, probiert euch aus, fragt proaktiv nach Praktika!“ Jedes Fach lasse sich spannend gestalten, egal wie schwierig die Lehrpläne seien – und das motiviere ihn jeden Tag aufs Neue. 

Schule am Puls der Zeit

Die Oberschule in Schleife, an der Ludwig unterrichtet, ist kreidefrei, digital auf dem neuesten Stand, das Kollegium ist jung. Was die Schule auf dem sächsischen Land noch besonders macht? Die Zweisprachigkeit: Im Kollegium gibt es fünf sorbische Muttersprachler, und auch die anderen Kolleginnen und Kollegen bemühen sich, die Sprache zu lernen. Der Schulleiter ist selbst Sorbe und lebt der Schülergeneration die sorbische Lebensart vor – so ist es ganz normal, dass man sich auf dem Schulflur auf Sorbisch begrüßt oder dass die Beschriftungen in der Schule zweisprachig sind. Von den 290 Schülerinnen und Schülern besucht zudem etwa die Hälfte Klassen mit sorbischem Unterricht– in diesem Jahr gab es sogar erstmals deutlich mehr Anmeldungen für die Sorbischklassen als für die Deutschklassen! 

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