Der Lehrberuf ist einer der erfüllendsten überhaupt. Damit das auch in kritischen Situationen so bleibt, erklären wir dir, welche Versicherungen für dich als Lehrerin oder Lehrer die richtigen sind.

Der Lehrberuf ist erfüllend – inhaltlich wie finanziell. Aber Hand aufs Herz: Wie alle Berufstätigen sind auch Lehrkräfte in ihrem Arbeitsalltag ein paar Risiken ausgesetzt. Das ist normal und sollte dich nicht abschrecken, dich für ein Lehramtsstudium oder einen Seiteneinstieg zu entscheiden. Sorgst du für den Ernstfall vor, zum  Beispiel durch eine passende Versicherung, bist du immer auf der sicheren Seite.

In diesem Beitrag präsentieren wir dir deshalb die drei wichtigsten Versicherungen, die du als Lehrkraft abschließen kannst, nämlich:

  • Die Berufs- und Dienstunfähigkeitsversicherung
  • Die Krankenversicherung
  • Die Diensthaftpflichtversicherung

Die Berufs- und Dienstunfähigkeitsversicherung

Jeder Job bringt seine Belastungen mit sich. In der Regel bleiben sie verkraftbar und gehören einfach zum Berufsleben mit seinen Höhen und Tiefen dazu. Nehmen sie überhand, kann es aber sein, das sie Menschen krank machen – im schlimmsten Fall so sehr, dass sie nicht mehr arbeiten können. Damit dir das nicht passiert, solltest du auf dich aufpassen und eine gesunde Work-Life-Balance anstreben. Zusätzlich schützt dich eine Berufs- oder Dienstunfähigkeitsversicherung.

Gründe für Berufsunfähigkeit:

Um erst gar nicht berufsunfähig zu werden, hilft es, wenn du die häufigsten Gründe kennst, wegen derer Lehrkräfte ihre Arbeit niederlegen müssen. So kannst du aktiv etwas dafür tun, gesund und arbeitsfähig zu bleiben. Die gängigen Ursachen von Berufsunfähigkeit bei Lehrkräften sind:

  • Psychische Erkrankungen
  • Beeinträchtigungen des Stütz- und Bewegungsapparates
  • Erkrankungen des Nervensystems
  • Erkrankungen der Augen und Ohren
  • Herzerkrankungen
  • Krebserkrankungen

Wie bei Lehrkräften die Berufsunfähigkeit festgestellt wird

Als Lehrkraft bist du in aller Regel verbeamtet. Das bedeutet, du arbeitest für den Staat. Er ist dein sogenannter ‚Dienstherr‘. Deshalb spricht man bei Beamtinnen und Beamten formell von einer Dienst-, nicht von einer Berufsunfähigkeit. Kannst du als Beamtin oder Beamter deinen Dienst aufgrund körperlicher oder gesundheitlicher Probleme dauerhaft nicht mehr ausüben, kann er dich vorzeitig in den Ruhestand versetzen.

 

Darum lohnt sich für dich als Lehrkraft eine Berufsunfähigkeitsversicherung

Als Beamtin oder Beamter im Ruhestand hast du Anspruch auf ein Ruhegehalt – allerdings erst nach einer Wartezeit von fünf Jahren ab deiner Berufung in das Beamtenverhältnis.

Die Höhe deines Ruhegehalts steigt mit der Anzahl deiner Dienstjahre und orientiert sich an deinem Gehalt in deinem letzten geleisteten Jahr. Außerdem ist es begrenzt. Um die maximale Höhe von 71,75 Prozent deines letzten Gehalts zu erhalten, musst du 40 Dienstjahre tätig gewesen sein.

 

Eine Dienstunfähigkeitsversicherung hilft dir, dich für diesen Fall finanziell abzusichern. Wirst du als Beamtin oder Beamter dienstunfähig, zahlt dein Versicherer dir eine Dienstunfähigkeitsrente. So kannst du die Zeit bis du dein Ruhegehalt erhältst überbrücken oder es aufbessern. Deshalb empfiehlt der Staat selbst Beamtinnen und Beamten, eine solche Versicherung abzuschließen.

 

Krankenversicherung

Auch Lehrerinnen und Lehrer werden krank. Dann greift eine Krankenversicherung. Als Beamtin oder Beamter hast du die Wahl, ob du dich privat oder gesetzlich versichern möchtest. Die meisten Lehrkräfte entscheiden sich allerdings für eine private Krankenversicherung, da die Bedingungen bei dieser meist deutlich attraktiver sind. Denn anders als bei anderen Beschäftigten übernimmt der Staat als dein Dienstherr bei einer gesetzlichen Krankenversicherung nicht den üblichen Arbeitgeberanteil.

 

Entscheidest du dich dagegen für eine private Krankenversicherung, leistet der Staat dir im Krankheitsfall eine Beihilfe. Das heißt: Wirst du krank, zahlt er einen Teil deiner Kosten.

 

Diensthaftpflichtversicherung

Nobody is perfect – nicht einmal Lehrkräfte. Deshalb ist es gut, dich für den Ernstfall mit einer Diensthaftpflichtversicherung zu wappnen, falls du einmal selbstverschuldet einen Schaden verursachst und mit Schadensersatz- oder Schmerzensgeldforderungen konfrontiert wirst. Das klingt erst einmal sehr groß und bedrohlich. In den meisten Fällen hilft dir eine Diensthaftpflichtversicherung aber, Ansprüche aus ‚kleinen‘ Fehlern oder Vergehen auszugleichen, die jeder und jedem einmal passieren können. Klassisches Beispiel: Du verlierst deinen Schlüssel zum Schulgelände, sodass kostenpflichtig ein neuer beschafft werden muss.

 

Als Lehrkraft sicher durch alle Lebenslagen

Unsere Übersicht zeigt: Auch als Lehrerin oder Lehrer gehst du das ein- oder andere Berufsrisiko ein. Das muss dir aber keine Angst machen, denn: Mit dem richtigen Versicherungsschutz navigierst du sicher auch durch stürmische Gewässer. Dienstunfähigkeits-, Kranken- und Diensthaftpflichtversicherung schützen dich in fast allen Lebenslagen.

 

Hier lang zu deiner Karriere!

Was geht für Kinder im Unterricht mit und auf Deutsch, wenn die Verkehrssprache nicht Erstsprache ist? Wie kannst du deine Schülerinnen und Schüler im DaZ-Unterricht so unterstützen, dass sie fit für den Regelunterricht in der Schule, aber auch für ihr weiteres Leben werden? Wir zeigen dir, was dich im Studium und als Lehrkraft im Erweiterungsfach Deutsch als Zweitsprache erwartet.

 

Unsere Gesellschaft wird immer vielfältiger. Dies spiegelt sich auch in den Klassenzimmern wider. Dort treffen Kinder verschiedener Kulturen und unterschiedlicher Herkunftssprachen aufeinander. Was für die Schulgemeinschaft oftmals sehr bereichernd ist, braucht seitens der Lehrkräfte jedoch spezielles Know-how. Im Rahmen deines Lehramtsstudiums kannst du dir die dafür notwendigen Kompetenzen durch das Erweiterungsfach Deutsch als Zweitsprache (DaZ) aneignen. Denn eines ist sicher: Der Bedarf an DaZ-Lehrkräften ist enorm groß.

 

Was ist das Erweiterungsfach DaZ?

Damit nicht-deutschsprachige Schülerinnen und Schüler möglichst schnell am Regelunterricht teilnehmen können, gibt es das Unterrichtsfach DaZ. Es ermöglicht durch eine Vorbereitungsklasse den schrittweisen Übergang nicht-deutschsprachiger Schülerinnen und Schüler in eine Regelklasse. Dazu sind drei Etappen vorgesehen.


In der ersten erlernen die Schülerinnen und Schülern sprachliche Grundlagen für den Regelunterricht und ihren Alltag. In der zweiten Etappe geht es primär um die Vermittlung bildungssprachlicher Kompetenzen. Dabei nehmen die Schülerinnen und Schüler schrittweise auch am Fachunterricht in der Regelklasse teil. Im dritten Schritt sind sie vollumfänglich in die Regelklasse integriert. Das Fach DaZ wird dann begleitend weiter unterrichtet, um bildungssprachliche Kompetenzen weiter auszubauen.


Hände, die mehrere Blätter Papier mit handschriftlichen Notizen und Zeichnungen halten.

Richtig schreiben ist gar keine so einfache Sache, wenn die Schulsprache nicht die eigene Erstsprache ist. Da ist viel Übung nötig – und fachlich fundierte Unterstützung, wie sie der Deutsch-als-Zweitsprache-Unterricht bieten kann.

Warum DaZ als Erweiterungsfach studieren?

DaZ ist eine spannende Ergänzung für alle Lehramtsstudiengänge und vor allem in Zeiten von Globalisierung und Migrationsbewegungen wichtiger denn je. Im Erweiterungsfach erwirbst du die Fähigkeit, selbst in Vorbereitungsklassen zu unterrichten. Du ermöglichst Schülerinnen und Schülern, die noch kein Deutsch sprechen, Zugang zur Sprache zu finden. Damit eröffnest du ihnen neue Wege, Freundschaften zu knüpfen, sich im Alltag zurechtzufinden und eigenverantwortlich eine erfolgreiche Schullaufbahn einzuschlagen.

 

Im Erweiterungsfach lernst du außerdem, deinen Fachunterricht sprachsensibel zu gestalten, damit möglichst alle Schülerinnen und Schüler unabhängig von ihrer Herkunftssprache aktiv am Unterricht teilnehmen können. Das Studium ermöglicht dir außerdem, den Sprachstand sowie den Förderbedarf deiner Schülerinnen und Schüler angemessen einzustufen. So kannst du deinen Unterricht bestmöglich darauf abstimmen.

 

Als DaZ-Lehrkraft hast du eine sehr gute berufliche Perspektive, da der Bedarf an Lehrerinnen und Lehrern in diesem Bereich enorm hoch ist und perspektivisch sogar noch höher sein wird. In welchen Fächern außerdem ein hoher Bedarf an Lehrkräften herrscht, erfährst du in diesem Beitrag.

 

Schwerpunkte des Studiums

Das Erweiterungsfach DaZ schult dich sowohl sprachlich als auch methodisch-didaktisch. Du erwirbst umfangreiche Kenntnisse zur Struktur der deutschen Sprache, mit denen du Schülerinnen und Schüler bei Problemen systematisch unterstützen kannst. Das Studium eröffnet dir Wege, deinen Unterricht in einem heterogenen Klassenzimmer bestmöglich zu gestalten – stets mit dem Anspruch, dass alle Schülerinnen und Schüler bestmöglich partizipieren können.

 

Neben der Pädagogik erlangst du empirische Kenntnisse in Migrations- und Spracherwerbsforschung. So bereitest du dich bestmöglich auf den Unterrichtsalltag vor und kannst Zusammenhänge rund um das Thema Deutsch als Zweitsprache besser nachvollziehen.

 

 

Wo in Sachsen DaZ studieren?

Ein Blick auf unsere Fächertabelle (PDF) verrät dir, dass du das Erweiterungsfach DaZ in Sachsen an allen drei Universitäten studieren kannst. Ob für die Grundschule, das Gymnasium, die Oberschule oder für Sonderpädagogik – deine Möglichkeiten sind vielfältig:

Universität Leipzig

TU Dresden

TU Chemnitz

Falls du noch auf der Suche nach der perfekten Fachkombination bist, kannst du dich gern durch unser FAQ zur beruflichen Orientierung klicken. Dort findest du nützliche Informationen zu de Schularten, dem  Gehalt und dem Lehramtsstudium selbst.

Mehr Fächer aus dem ABC

In Sachsen werden immer wieder kurzfristig externe Vertretungslehrkräfte gesucht, um Unterrichtsausfall zu vermeiden. Wir erklären, wer dafür in Frage kommt und wie man in Sachsen Vertretungslehrkraft zur Unterrichtsversorgung wird.

Die Einstellung in den Schuldienst des Freistaates Sachsen erfolgt je nach Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung und ist zeitlich befristet. 

 

Bewerberinnen und Bewerber aus dem Ausland müssen Deutschkenntnisse auf dem Niveau B2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens nachweisen können.

 

Folgende Personengruppen kommen für alle Schulformen in Sachsen als Vertretungslehrkraft in Betracht:

 

  • Gruppe 1: arbeitssuchende Lehrkräfte
  • Gruppe 2: altersbedingt aus dem aktiven Schuldienst ausgeschiedene Lehrkräfte
  • Gruppe 3: beurlaubte Lehrkräfte
  • Gruppe 4: Absolventinnen und Absolventen der Lehramtsstudiengänge, die den Zeitraum zwischen ihrem Universitätsabschluss und dem Beginn des Vorbereitungsdienstes überbrücken möchten
  • Gruppe 5: Bewerberinnen und Bewerber mit einem unvollständigen lehramtsbezogenen Abschluss oder einem ausländischen lehramtsbezogenen Abschluss vor Abschluss des Anerkennungs- und Gleichstellungsverfahrens 
  • Gruppe 6: Bewerberinnen und Bewerber ohne Lehrbefähigung mit einem anderen Hochschulabschluss (mind. Bachelor an einer Universität, Kunst- oder Fachhochschule ohne Fächerzuordnung)
  • Gruppe 7: Lehramtsstudierende mindestens mit abgeschlossenem Blockpraktikum B und SPÜ sowie Studienreferendarinnen und -referendare

 

Darüber hinaus können Personen mit einer spezifischen Ausbildung ohne Hochschulabschluss nur an Förderschulen als Vertretungslehrkräfte eingestellt werden. Diese Personen müssen entweder einen Abschluss als Erzieher oder eine pädagogische oder medizinische Qualifikation auf Fachschulniveau in den Förderschwerpunkten emotionale und soziale Entwicklung, geistige Entwicklung, körperliche und motorische Entwicklung sowie Lernen nachweisen.

Du erfüllst die Anforderungen und möchtest Vertretungslehrerin oder -lehrer in Sachsen werden? Folgende Unterlagen sind für die Bewerbung erforderlich:

  • Bewerbungsanschreiben, das unter anderem erklärt, in welchen Schularten, Fächern und gegebenenfalls an welchen Schulen sie sich einen Unterrichtseinsatz vorstellen können
  • Lebenslauf
  • Berufs- oder Hochschulabschlusszeugnis
  • Sprachzertifikat auf B2-Niveau des gemeinsamen europäischen Referenzrahmens, falls Deutsch nicht deine Muttersprache ist
  • Erweitertes Führungszeugnis gemäß § 30a Absatz 1 des Bundeszentralregistergesetzes

Hinweise zur Bewerbung

Interessierte an diesem Programm wenden sich direkt an eine Schule oder einen der Standorte des Sächsischen Landesamtes für Schule und Bildung. Bei entsprechendem Bedarf und verfügbaren finanziellen Mitteln wird mit den Vertretungslehrkräften ein befristeter Arbeitsvertrag abgeschlossen. Unter Infos zum sächsischen Schuldienst findest du weitere relevante Informationen und Hinweise.

Maßnahmen gegen Lehrermangel: Personen ohne Studium können sich bewerben

Um den Lehrermangel abzumildern, können an Sachsens Schulen und in bestimmten Bereichen Personen ohne Studium und mit Berufsabschluss als Lehrkräfte eingesetzt werden. Das sieht ein neuer Erlass von Kultusminister Conrad Clemens vor.

Wer einen schnellen und praxisnahen Bildungsweg im MINT Bereich sucht und sich alle Türen in Richtung Wissenschaft, Wirtschaft und Lehramt offen halten möchte, ist bei KomZuMINT genau richtig. Dieser neue Bildungsweg wird in einem Schulversuch vom Beruflichen Schulzentrum (BSZ) für Technik und Wirtschaft „Julius Weisbach“ in Freiberg angeboten. Mit Beginn des Schuljahres 2025/2026 können interessierte Absolventen der Oberschule und junge Berufstätige (Facharbeiter) an dem Freiberger BSZ eine fachgebundene Hochschulreife zum Einstieg in MINT-Bachelorstudiengänge erwerben. Im Anschluss an das Studium wird der Seiteneinstieg in den Lehrerberuf eröffnet. Die entsprechenden Studiengänge dafür werden insbesondere an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg (TUBAF) angeboten.

 

„Wir schaffen für Oberschüler einen attraktiven Ausbildungsweg mit einem schnelleren Zugang zum Oberschullehramt im MINT-Bereich. Die Zeitersparnis beträgt bis zu 2,5 Jahre. Das ist ein weiterer Schritt zur Lehrergewinnung“, machte Kultusminister Conrad Clemens deutlich und ergänzte gleichzeitig: „Der Schulversuch fördert auch Nachwuchskräfte für die Wirtschaft. Die Oberschulabsolventen erhalten hier in 2 statt 3 Jahren die fachgebundene Hochschulreife in der Fachrichtung Technik. Das ist eine einzigartige Chance, die unsere Oberschulen weiter aufwerten“. Der Minister rief dazu auf, sich für diesen Schulversuch zu bewerben. Das sei noch bis zum 30. April 2025 möglich. Gestartet wird zunächst mit einer Klasse mit maximal 28 Schülern.

 

Bei dem Schulversuch handelt sich um einen zweijährigen Bildungsgang der über die Anforderungen der Fachoberschule hinausgeht und zur fachgebundenen Hochschulreife für ein Studium im MINT-Bereich führt. Mit dem Abschluss kann an allen Universitäten ein Studium in diesem Bereich aufgenommen werden. „Mir ist bewusst, dass dieser Weg von den Jugendlichen jede Menge an Disziplin und Leistungswille abverlangt. Aber es lohnt sich!“, sagt Clemens.

 

Im ersten Baustein wird ein intensiver Fachunterricht mit praktischen Erfahrungen im Unternehmen verbunden. In diesem Rahmen werden die Schülerinnen und Schüler in Fächern wie Mathematik, Angewandte Physik, Chemie, Informatik und Technologie optimal auf ihr Studium vorbereitet und erhalten gleichzeitig Einblicke in die Berufswelt. Die Fachpraxis in beiden Ausbildungsjahren erfolgt an je einem Wochentag an der TU Bergakademie Freiberg.

Mit dem zweiten Baustein ermöglichen die speziellen Bachelorstudiengänge an der TUBAF in Fächern des MINT-Bereiches einen Seiteneinstieg ins Lehramt für Oberschulen in Sachsen. Die wissenschaftliche Ausbildung für beide Unterrichtsfächer ist mit dem Bachelorstudium dann bereits abgeschlossen.

 

Die TU Bergakademie Freiberg unterstützt den Schulversuch sehr gern, auch wenn es eine Herausforderung darstellt, neben Lehr- und Forschungsaufgaben anspruchsvolle, an das Studium heranführende Praktika zusätzlich anzubieten. „Das Angebot dieser Fachpraktika fußt auf sehr guten Erfahrungen, die die TUBAF bei der Durchführung von ein- bis zweiwöchigen Schülerpraktika der Klassen 8 bis 10 bislang sammeln konnte. Das Ziel, junge Menschen für den Lehrerberuf und ein MINT-Studium zu gewinnen, ist es auf alle Fälle wert, sich bei KomZuMINT einzubringen.“ erklärt Frau Prof. Dr. Swanhild Bernstein (Prorektorin für Bildung und Qualitätsmanagement in der Lehre an der TU Bergakademie Freiberg).

 

Korridor in einer Bildungseinrichtung mit einer Uhr an der Wand und farbigen Wänden, KomZuMINT!-Flyer und Schulgebäude von außen.

Weitere Studienrichtungen sind mit dem Abschluss möglich:

a) Diplom- und Magisterstudiengänge oder Bachelor- und Masterstudiengänge:

  • Ingenieurwissenschaftliche und technologische Studiengänge,
  • Architektur und Innenarchitektur,
  • Chemie und Lebensmittelchemie,
  • Geowissenschaften (ohne Geographie),
  • Informatik und Wirtschaftsinformatik
  • Lebensmitteltechnologie,
  • Mathematik und Wirtschaftsmathematik,
  • Physik,
  • Statistik sowie
  • Wirtschaftsingenieurwesen.

b) Lehramt an beruflichen Schulen:

  • Technologische Fächer jeweils als berufliche Fachrichtungen

c) Lehrämter der Sekundarstufe II (berufliche Fächer) oder für berufliche Schulen und der allgemeinbildenden Schulen der Sekundarstufe I und Sekundarstufe II in den nach Bestimmungen der einzelnen Länder zugelassenen Fächerverbindungen mit:

  • Chemie,
  • Informatik,
  • Mathematik und
  • Physik.

Hintergrund zur Zeitersparnis:

Kurzer Weg mit KomZuMINT

  • Fachgebundene Hochschulreife nach Realschulabschluss 2 Jahre
  • BA an der TUBAF 3 Jahre
  • Seiteneinstieg als Lehrkraft an Oberschule nach 5 Jahren
  • Master und Referendariat berufsbegleitend möglich

Standardweg mit Lehramtsstudium

  • Allgemeine Hochschulreife nach Realschulabschluss 3 Jahre
  • Lehramt Oberschule 4,5 Jahre (9 Semester)
  • Seiteneinstieg als Lehrkraft nach 7,5 Jahren
  • Referendariat 1,5 Jahre

Um den Lehrermangel abzumildern, können an Sachsens Schulen und in bestimmten Bereichen Personen ohne Studium und mit Berufsabschluss als Lehrkräfte eingesetzt werden. Das sieht ein neuer Erlass von Kultusminister Conrad Clemens vor.

„In Vorbereitung auf das kommende Schuljahr haben wir die Einstellungsmöglichkeiten erweitert, um neue Zielgruppen für den Einsatz an Schulen gewinnen zu können. Wir wollen damit die Unterrichtsversorgung in bestimmten Bereichen verbessern und die Lehrkräfte entlasten“, so Kultusminister Conrad Clemens. Für das kommende Schuljahr können sich danach Interessenten ohne Hochschulausbildung bewerben. Bislang mussten Seiteneinsteigende in der Regel mindestens einen Bachelor-Abschluss von einer Hochschule vorlegen. Der Einsatz des neuen Personenkreises bleibt allerdings auf bestimmte Fächer und Bereiche beschränkt.

Schulklasse im Schwimmbecken, lächelndes Kind im Vordergrund

Schwimmunterricht für Grundschüler

Für die Unterrichtsabsicherung in den Grundschulen im Fach Sport, Lernbereich „Schwimmen“ können Bewerberinnen und Bewerber berücksichtigt werden, wenn sie über einen Berufsabschluss als Fachangestellte/Fachangestellter für Bäderbetriebe oder vergleichbares verfügen.

Zudem müssen die Bewerber eine einschlägige Praxiserfahrung von mindestens fünf Jahren in der Leitung von Kursen im Schwimmanfangsunterricht nachweisen. Die Personen müssen in der Methodik und Didaktik des Schulschwimmens ausgebildet sein und mindestens das Deutsche Rettungsschwimmerabzeichen in Bronze besitzen.

'Produktives Lernen' an Oberschulen

Für den besonderen Bildungsweg ‚Produktives Lernen‘ an Oberschulen können sich Personen bewerben, wenn sie über einen Berufsabschluss als Meister oder Techniker verfügen und die Ausbildereignung nachweisen. Zudem müssen sie über eine Berufserfahrung im Umfang von mindestens fünf Jahren verfügen.

Hand schlägt mit einem Schlägel auf die roten Klangplatten eines Xylophons.

Musik-, Kunst- und Sportunterricht an weiterführenden Schulen

Bewerben können sich auch Personen ohne Hochschulabschluss ausschließlich für den Einsatz in den Fächern Musik und Kunst an berufsbildenden Schulen sowie in den Klassenstufen 5 und 6 an Oberschulen und im Fach Sport an Oberschulen, Gymnasien, Gemeinschaftsschulen und berufsbildenden Schulen.

Für die Unterrichtsabsicherung in diesen Fächern können mit Zustimmung und Beteiligung der Schulleitung Bewerberinnen und Bewerber berücksichtigt werden, die einen Berufsabschluss in einem tätigkeitsbezogenen anerkannten Ausbildungsberuf oder im Fach Sport über eine gültige Trainerlizenz A/B/C verfügen. Zudem müssen praktische Erfahrungen von mindestens fünf Jahren nachgewiesen werden.

Der Start in die Tätigkeit als Lehrkraft wird für alle mit einer dreimonatigen Einstiegsqualifizierung vorbereitet.

Aktuelle Infos zum Einstellungsverfahren

Ausgebildete Lehrkräfte und für einen Seiteneinstieg interessierte Personen können sich ab dem 31. März 2025 auf dem Bewerbungsportal für die Einstellung bewerben.

Sammele vor deinem Lehramtsstudium schon Berufserfahrung – in einem  FSJ Pädagogik.  Es ermöglicht dir den Perspektivwechsel und einiges mehr: Du lernst den vielfältigen Schulalltag aus der Sicht der Lehrerinnen und Lehrer kennen und unterstützt sie aktiv bei der Unterrichtsplanung und -gestaltung. Oder du hilfst dabei, Schulprojekte umzusetzen und betreust die Hausaufgaben der Schülerinnen und Schüler.

So bewirbst du dich für ein FSJ Pädagogik in Sachsen

Um dich zu bewerben, benötigst du

  • das ausgefüllte Bewerbungsformular
  • einen tabellarischen Lebenslauf
  • eine Kopie deines letzten Zeugnisses

Gib im Bewerbungsformular deine Wunscheinsatzstelle an. Im besten Fall hast du mit dieser bereits vorab Kontakt aufgenommen und dich persönlich vorgestellt. Falls du noch nicht genau weißt, an welcher sächsischen Schule du dein FSJ absolvieren möchtest, findest du hier eine Liste aller Einsatzstellen. Bitte beachte, dass die Bewerbung ausschließlich online möglich ist.

 

Tipp: Wirf auch einen Blick auf Ober- und Förderschulen sowie Schulen im ländlichen Raum in Sachsen. Wenn du dich dort bewirbst, sind deine deine Chancen auf einen FSJ-Platz größer!

Wir haben ehemalige FSJlerinnen und einen FSJler gefragt, was das Praxisjahr ihnen gebracht hat:

Ronja, Erik, Anna und Lia berichten über ihre individuellen Erfahrungen in ihrem FSJ Pädagogik an einer Ober- oder Förderschule:

Henriette FSJ Pädagogik in Dresden

„Durch die vielen Praxiserfahrungen während des FSJ weiß ich genau, worauf ich mit meinem Studium hinarbeite. Die Zeit an der Oberschule hat mir mehr Selbstvertrauen, neue Kontakte und tolle Erlebnisse geschenkt, aber auch den Umgang mit herausfordernden Situationen gezeigt. Ich würde immer wieder ein FSJ machen.“

Henriette hat ihr FSJ Pädagogik an einer Oberschule in Dresden absolviert und studiert nun auf Lehramt.

„Das FSJ Pädagogik hilft mir, Erfahrungen für mein späteres Berufsleben zu sammeln und den Umgang mit Schülerinnen und Schülern an einer Förderschule zu erlernen. Es hat mir ein ganz neues Bild einer Schule vermittelt und meinen Wunsch gefestigt, Lehramt für Sonderpädagogik zu studieren.

Antonia war während ihres FSJ Pädagogik an einer Förderschule mit Schwerpunkt geistige Entwicklung im Erzgebirge.

Antonia FSJ Pädagogik im Erzgebirge
Max FSJ Pädagogik im Landkreis Meißen

„Ich höre oft: ‚FSJ? Du wolltest doch nur ein Jahr mehr Zeit?‘ oder ‚Du weißt noch gar nicht, was du machen möchtest.‘ Dann sage ich: ‚Falsch, ich habe ein Jahr mehr Erfahrung in dem, was ich später machen möchte.‘ Das FSJ ist eine wertvolle Erfahrung, die ich jedem nur ans Herz legen kann.“

Max absolvierte sein FSJ Pädagogik an einer Grundschule im Landkreis Meißen.

„Das FSJ Pädagogik bietet die Möglichkeit, eigene Stärken und Schwächen herauszufinden und an diesen zu arbeiten.
Es war für mich eine unbeschreibliche Zeit, in der ich viel über mich und den Beruf der Lehrerin lernen konnte.“

Sandra hat ihr FSJ Pädagogik an einer Grundschule im Vogtland absolviert.

Sandra FSJ Pädagogik im Vogtland

Neugierig geworden? Weitere Einblicke aus dem FSJ-Alltag in Sachsen bekommst du von Lisa, die ihr FSJ an einer Grundschule in Bautzen absolviert hat.

Weitere Fragen?

Lena Jakob absolviert ihren Vorbereitungsdienst an der Sebastian-Kneipp-Grundschule in ihrer Heimatstadt Eilenburg bei Leipzig. Für das Studium zog es sie nach Halle, um fern vom Elternhaus eigene Erfahrungen und Eindrücke zu sammeln. „Ich wollte einfach mal schauen, wie ich zurechtkomme“, sagt sie.  

 

Nach ihrem ersten Staatsexamen ging sie nach Eilenburg zurück. Wie sie ihren Vorbereitungsdienst und ihren Bundesland-Wechsel von Sachsen-Anhalt nach Sachsen und in das dortige Studien- und Schulsystem wahrnimmt und was ihren Alltag als angehende Lehrerin ausmacht, verrät Lena Jakob mit ihrer Studienerfahrung in zwei Bundesländern.  

Lehramtsstudium? Besser als gedacht!

Das Lehramtsstudium hatte Lena Jakob ursprünglich gar nicht auf dem Plan. Sie wollte nach dem Abitur eigentlich Medizin studieren. Da ihre Aussichten auf einen Studienplatz in der Nähe jedoch nicht allzu gut waren, musste eine Alternative her: Lena Jakob entschied sich für ein Studium auf Grundschullehramt in Halle. Zu Beginn lediglich als Überbrückung bis zur Zusage auf einen Medizinstudienplatz gedacht, zeigten sich rasch die Vorzüge des vermeintlichen Ersatzfaches. „Das Grundschullehramtsstudium gefiel mir besser als gedacht. Die Idee mit dem Medizinstudium habe ich dann einfach verworfen und mit dem Lehramtsstudium weitergemacht.“

Studium in Sachsen-Anhalt, Vorbereitungsdienst in Sachsen

Ihr erstes Staatsexamen absolvierte sie in Halle und belegte die dafür übliche Pflichtfach-Kombination aus Mathematik und Deutsch. Als drittes Unterrichtsfach wählte sie Sachunterricht. Zum Vorbereitungsdienst zog es sie zurück in ihre Heimat. „Ich bin während der Corona-Zeit schon viel zwischen Halle und Eilenburg gependelt. Außerdem kommt mein Partner ebenfalls aus der Region, sodass wir gemeinsam entschieden haben, dass wir gern nach Eilenburg ziehen möchten.“

Der Bundeslandwechsel war einfacher als gedacht. „Das hat mich echt erstaunt, zumal es in Sachsen-Anhalt ja wirklich einen akuten Lehrermangel gibt und versucht wird, jeden, der dort ausgebildet wurde, im Land zu halten.“ Einzig das an der Uni Leipzig für das Grundschullehramt vorgesehene vierte Unterrichtsfach – in ihrem Fall Ethik – muss Lena Jakob nun aufholen. „Da ich in Halle kein viertes Fach studiert habe, muss ich mir das jetzt im Vorbereitungsdienst alles selbst beibringen. Ich habe darin auch ganz normal die Prüfungen.“ Dieses nachträgliche Selbststudium sei zwar zeitaufwendig, aber mit der richtigen Struktur und Organisation machbar.

Klassenübergreifende Planung: Erleichterung in der Arbeitsorganisation

Auf ihre Zeit im Vorbereitungsdienst an der Sebastian-Kneipp-Grundschule, die noch bis Anfang 2025 gehen wird, blickt Lena bislang sehr positiv. Vor allem die enge Zusammenarbeit im Kollegium begeistert sie: „Der Unterricht wird auf Klassenstufenebene geplant, auch die Arbeiten werden klassenübergreifend geschrieben. Das ist eine enorme Entlastung. Erstens, weil man immer noch einen weiteren Blickwinkel hat und zweitens, weil jeder insgesamt weniger Aufgaben erledigen muss, wenn beispielsweise ein Kollege die Deutscharbeit erstellt und einer die Mathearbeit.“

 

Von ihren zwei Mentorinnen, ebenfalls Grundschullehrerinnen, schaut sie sich einiges aus deren langjähriger Erfahrung und Berufspraxis ab. „Die beiden sind sehr unterschiedliche Lehrerpersönlichkeiten, aber beide machen das auf ihre ganz individuelle Weise sehr gut und geben mir wertvolle Einblicke in unterschiedliche Unterrichtsstile.“

 

Auch den Umgang mit den Eltern ihrer Schülerinnen und Schüler nimmt Lena Jakob als sehr positiv wahr: „Die meisten Eltern sind sehr offen, tolerant und kompromissbereit. Klar ist es manchmal ein bisschen schwierig, sobald die Wahrheit nicht ganz der entspricht, die die Eltern gern hören möchten. Im Grunde genommen sind die Eltern aber sehr auf das Wohl der Kinder bedacht.“

Garten mit einem Holzschuppen und verschiedenen Blumenbeeten, darunter Lavendel und Rosen.

Der Schulgarten der Sebastian-Kneipp-Grundschule in Eilenburg mit Kräuterspirale.

Bilder, Blumen und ein Kuchenbasar

Das Schönste an ihrer Arbeit ist für Lena Jakob die Dankbarkeit der Kinder: „Ich bekomme wirklich jeden Tag gemalte Bilder. Letzte Woche hat mir ein Kind sogar einen selbstgepflückten Blumenstrauß mitgebracht. Das fand ich sehr niedlich.“
Bunte geometrische Bastelarbeiten an einer Wand im Klassenzimmer mit verschiedenen Formen und Farben.

Die Schülerinnen und Schüler von Lena Jakob malen viel – und zeigen gern in den Klassenräumen ihre Bilder.

Ein besonderes Highlight in ihrem Vorbereitungsdienst: ein Kuchenbasar, den sie gemeinsam mit ihrer Klasse organisierte. „Die Kinder hatten den Spaß ihres Lebens. Sie sind dabei so aufgeblüht, das war wirklich ganz toll. Vor allem viele Kinder mit Migrationshintergrund sind dermaßen über sich hinaus gewachsen, hatten keinerlei Hemmungen vor dem Sprechen und sind offen und authentisch auf andere zugegangen.“ Die 240 Euro Erlös spendete Lena Jakobs Klasse in Form von Patenschaften an den Tierpark Eilenburg. So freuten sich ein Göttinger Minischwein, eine Boa und ein Storch über das von Lena Jakob und ihrer Klasse finanzierte Futter.

Plan A oder Plan B nach dem Vorbereitungsdienst – je nach Stellenlage

Lena Jakobs Zeit im Vorbereitungsdienst in Eilenburg neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Nach ihrem zweiten Staatsexamen wird sie ihr Abschlusszeugnis Ende Januar 2025 erhalten. Plan A danach ist für sie klar: „Ich würde sehr gern an meiner Schule bleiben. Die Chancen stehen 50:50. Es kommt darauf an, ob zum 1. August oder zum 1. Februar neue Lehrkräfte eingestellt werden.“


Falls eine Übernahme nicht klappt, hat Lena Jakob einen Plan B, etwas entfernt von Eilenburg. Da sie gern mit Kindern mit Migrationshintergrund arbeiten möchte, sieht sie sich eher im städtischen Raum, idealerweise in einer Kleinstadt. „Ich möchte weder aufs Dorf noch in die Großstadt. Ich könnte mir vorstellen, nach Torgau oder Delitzsch zu gehen. Das ist von mir aus gut erreichbar.“

Lenas Tipps aus ihrer Zeit im Vorbereitungsdienst und aus der Grundschulpraxis:

Zitiersoftware erleichtert wissenschaftliches Arbeiten

Die Arbeit in der Schule und die Seminarbesuche parallel sind Zeit und Energie fordernd. Da hilft jede Vereinfachung aufwendiger Prozesse, merkte Lena im Studium ebenso wie nun im Vorbereitungsdienst. Ihr Tipp: Zitiersoftware nutzen! Vor allem für Hausarbeiten und für die wissenschaftliche Hausarbeit, die einer Masterarbeit ähnelt, arbeitete sie mit Citavi. Das Programm komplettiert auf Basis der ISBN eines Buches die Quellenangabe automatisch. „So konnte ich immens viel Recherche-Zeit sparen.“

Nichts wegschmeißen: Keine Eierkartons, keine Klopapierrollen!

Lena Jakob empfiehlt aus ihrer eigenen Praxis vor allem den Grundschullehrerinnen und -lehrern, sich möglichst bald mit verschiedensten Materialien einzudecken. So ziemlich alles könne im Unterricht weiterverwendet werden: „Nichts wegschmeißen – keine Toilettenpapierrolle, keine Eierpappe. So was kann man immer gebrauchen!“

Zeig den Kindern nie, dass sie weniger wissen als du

Mit den Schülerinnen und Schülern auf Augenhöhe zu arbeiten, ist Lena besonders wichtig. „Lass die Kinder nie spüren, dass sie weniger wissen als du. Damit kannst du viele Sympathiepunkte sammeln. Es hilft sicher auch an die eigene Schulzeit zu denken und sich zu erinnern, was gut und was weniger gut war.“

Vergleiche dich nicht und sei du selbst!

Lena Jakob verglich sich zu Beginn ihres Vorbereitungsdienstes häufig mit einer Kollegin an ihrer Schule, die bereits ein halbes Jahr länger vor Ort war als sie. „Ich dachte mir ganz oft: Oh Mann, die weiß viel mehr als ich und kennt sich viel besser aus. Ja, logisch! Sie kannte die Kinder ja auch bereits ein halbes Jahr länger als ich.“ Lenas Devise lautet seitdem: „Sei du selbst und vergleiche dich nicht – sei es in der Schule oder im Seminar.“

Schuldienst auf dem sächsischen Land?

Moderner Werkunterricht geht weit über die Hobby-Ebene hinaus. Die Studienschwerpunkte umfassen verschiedene handwerkliche Tätigkeiten und den Umgang mit Geräten und Maschinen. Das Fach vernetzt analoge mit digitalen Techniken und stellt die praktische Arbeit in der Schule in einen kreativen, gesellschaftlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Kontext. Werken präsentiert sich damit als zukunftsgewandtes Fach, das auf traditionellen manuellen Fähigkeiten ebenso wie auf neuesten technischen Entwicklungen basiert.

Warum Werken auf Lehramt studieren?

Weil du als Generalist dein theoretisches Wissen immer in der Praxis anwendest und mit deinen Schülerinnen und Schülern unmittelbar die gebauten Objekte, Maschinen oder Modelle siehst. Weil du je nach Projekt deine Zeit in lebhaften Werkräumen oder draußen verbringen wirst. Und weil kein Tag dem anderen gleicht. Denn so wie deine Schülerinnen und Schüler den Unterricht kreativ mitgestalten, so unterschiedlich werden die Ergebnisse ausfallen.


Nicht zuletzt, weil du gute Berufsaussichten als Lehrer in Sachsen hast: Grundschullehrer und Sonderpädagogen sind mit oder ohne Schwerpunkt Werken gefragt. An einer Grundschule wirst du fächerübergreifend jüngere Kinder mit Augenmerk auf Technik im Alltag unterrichten. Als Sonderpädagoge wiederum arbeitest du in einer Förderschule oder in einer Regelschule mit inklusivem Schwerpunkt. Dort kannst du Kinder und Jugendliche in ihren motorischen und kognitiven Fähigkeiten stärken.


Du wirst wahrscheinlich sogar aus mehreren Angeboten wählen können, insbesondere, wenn du dich nach dem Examen für eine Stelle in ländlicheren Regionen bewirbst.

Praktische Erfahrung vor und während des Studiums.

Einen Lötkolben von einem Joystick unterscheiden zu können, ist bestimmt eine gute Voraussetzung für das Werken-Studium – Theoretiker wählen besser ein anderes Studienfach. Ein gutes Verständnis für Physik, Chemie, Biologie und Wirtschaft und ihre praktische Anwendung ist ebenfalls wünschenswert. Sechs Pflichtpraktika erwarten dich ohnehin im Rahmen deines Grundschulstudiums in Sachsen, aber vielleicht überlegst du, vorab länger in dein künftiges Fach und die Aufgabengebiete im Beruf hineinzuschnuppern? Freiwillige Praktika in einer Schule sind möglich. In einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) Pädagogik an einer Schule hast du vor Studienbeginn ebenfalls die Möglichkeit herauszufinden, ob du deine Erwartungen an den Lehrerberuf und die Schulrealität zueinander passen.


Neben didaktischen Methoden lernst du im Studium viel für deine praktische Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern. Projektmanagement und Arbeitssicherheit sind ebenfalls Teil deines Studiums.


Je nach Klassenstufe sind die Aufgaben, die du mit den Schülerinnen und Schülern bearbeitest und die Projekte, die du mit ihnen umsetzt, unterschiedlich komplex: Mit jüngeren Grundschülerinnen und -schülern wirst du eher aus Papier und Holzspieß einen Luftschrauber oder ein mittelalterliches Spielzeug mit Leinen, Leder und Steinen bauen. Mit älteren Schülerinnen und Schülern kannst du etwa eine Miniatur-Wasserkraftanlage oder ein Fachwerkhaus mitsamt Holzkonstruktion planen und errichten. In jedem Fall bist du dicht dran an der Lebensrealität deiner Schülerinnen und Schüler – wenn du beispielsweise mit ihnen einen Spielplatz erkundest, die Konstruktion der Geräte analysiert und sie mit ihnen im Modell nachbaust.

Schraubendreher sind ein typisches Werkzeug im Werkunterricht

Grundschullehramt oder Sonderpädagogik?

An den sächsischen Universitäten kannst du Werken auf Grundschullehramt oder auf Lehramt Sonderpädagogik studieren. In Kombination mit den sogenannten Studierten Fächern wie Deutsch und Mathematik kannst du in Chemnitz, Dresden und Leipzig im Rahmen der vier zusätzlichen Grundschuldidaktiken einen weiteren Schwerpunkt auf Werken, Kunst, Musik oder Sport legen. Schau dir die Möglichkeiten, Fächer miteinander zu kombinieren, im Detail an; sie variieren von Hochschule zu Hochschule. Die Universität Leipzig bietet außerdem als einzige der sächsischen Unis Werken als eine Grundschuldidaktik im Lehramtsstudiengang Sonderpädagogik an. Du solltest dich außerdem genau über weitere Studienvoraussetzungen wie einen Numerus clausus (NC), Praktika für das Lehramtsstudium oder ein phoniatrisches Gutachten für den Sprechberuf Lehrer informieren – damit du das zu dir passende Studium findest und zügig durchstarten kannst.

Die drei Universitäten in Sachsen und die Studiengänge, in denen du Werken studieren kannst:

Kneifzangen im Werkunterricht

Du weißt nicht, welches Fach du studieren sollst?

Du hast Lust, andere Bildungssysteme und ausländische Schulen kennenzulernen? Möchtest dich als Lehrkraft ausprobieren und in deiner Fremdsprache fit werden?
Dann ist ein Auslandspraktikum während deines Lehramtsstudiums genau das Richtige für dich! Welche Möglichkeiten du dabei hast, haben wir für dich zusammengefasst.

Warum ein Auslandspraktikum?

Ein Praktikum im Ausland bietet dir die Möglichkeit, dich sowohl fachlich als auch akademisch weiterzuentwickeln. Du kannst dich als Lehrer oder Lehrerin ausprobieren und zahlreiche neue Erfahrungen sammeln.

Lehramtsstudentin Jessica Flecks hat während ihres Studiums an der TU Dresden zwei Auslandspraktika in Italien und in der Schweiz absolviert. „Mir hat das sehr viel gebracht. Es war spannend, andere Bildungssysteme und Schulen kennenzulernen.“

In der Schweiz konnte sie beispielsweise ein Podcastprojekt mit ihren Schülern und Schülerinnen umsetzen. Verglichen mit den Standards an deutschen Schulen blieb ihr vor allem das digitale Equipment sehr positiv in Erinnerung: „Wir hatten Mikrofone in Topqualität. Außerdem verfügt jeder Schüler und jede Schülerin über ein eigenes Tablet mit Tastatur.“

In Italien absolvierte Jessica ihr Praktikum an einer deutschen Auslandsschule und konnte dort noch einmal ganz neue Erfahrungen sammeln. „Das war interessant, vor allem in Hinblick auf den interkulturellen Austausch und die Mehrsprachigkeit vor Ort.“

Lehramtstudentin Jessica Flecks auf einer Hängematte in Italien
Jessica Flecks während ihres Auslandspraktikums in Italien

Charlotte Müller konnte während ihres Auslandspraktikums als Fremdsprachenassistenzkraft in Spanien ähnliche Erfahrungen sammeln: „Ich habe acht Monate in Spanien an zwei öffentlichen Gymnasien Deutsch als Fremdsprache unterrichtet und durfte dabei großartige Menschen und ein neues Schulsystem kennenlernen und wertvolle Unterrichtserfahrung sammeln.“

Charlotte ist als Campusbotschafterin der Universität Leipzig tätig und beantwortet dir als solche alle Fragen rund um das Thema Fremdsprachenassistenzprogramm des Pädagogischen Austauschdienstes (PAD). Ihr Tipp für ein Auslandspraktikum: „Einfach machen! Nicht nur für Studierende im Bereich Sprachen ist es eine großartige Erfahrung, sondern auch für Studierende anderer Fachbereiche. Die Fragen der Schüler und Schülerinnen vor Ort regen zum Reflektieren an und es entstehen wertvolle Gespräche.“

Lehramtsstudentin Charlotte Müller stehend am Uni-Tor
Charlotte Müller während ihres Auslandspraktikums in Albacete, Spanien

Der richtige Zeitpunkt

Wann sich ein Auslandspraktikum anbietet, hängt vom Curriculum deiner Universität ab. Welche Module sich gut eignen, lässt sich pauschal nicht sagen, da je nach Ausgangslage individuelle Praktikumsvereinbarungen getroffen werden. Daher gilt: Setze dich am besten frühzeitig mit den Ansprechpartnern an deiner Universität in Verbindung, wenn du dich für ein Auslandspraktikum interessierst.

Deine Anlaufstellen

An deiner Universität findest du qualifizierte Ansprechpartner, die dir deine Fragen zum Auslandspraktikum individuell beantworten. Dort erfährst alles zu Anrechnungsmöglichkeiten, Prüfungsleistungen und potenziellen Förderungen. Außerdem erhältst du Hilfe bei der Organisation und Umsetzung deines Auslandspraktikums.

Universität Leipzig

Stabsstelle Internationales

An der Universität Leipzig kannst du dich wegen deines Auslandspraktikums an die Stabsstelle Internationales wenden. Sie berät als zentrale Anlaufstelle alle Studierenden individuell zu Auslandsaufenthalten und hilft dir bei all deinen Fragen zu Fördermöglichkeiten weiter.

ZLS

Das Zentrum für Lehrer:innenbildung und Schulforschung verbindet alle Akteurinnen und Akteure der Lehramtsausbildung. Auch dort findest du Antworten auf deine Fragen zum Auslandspraktikum.

TU Dresden

International Office

Das International Office ist die zentrale Anlaufstelle der TU Dresden, die sich um die Internationalisierung von Lehre und Forschung an der TU Dresden kümmert. Die Mitarbeitenden dort beantworten all deine Fragen zum Auslandspraktikum im Lehramtsstudium.

Leonardo-Büro

Das Leonardo-Büro unterstützt dich dabei, ein passendes Auslandspraktikum sowie geeignete Fördermöglichkeiten zu finden.

Projekt IMPRESS des ZLSB

Das Projekt IMPRESS des Zentrums für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB) verfolgt das Ziel, die interkulturelle Kompetenz zu verbessern. Im Zuge dessen wurde ein globales Schulnetzwerk aufgebaut, das sich unter anderem auf die Auslandsmobilität der Studierenden fokussiert.

TU Chemnitz

Internationales Universitätszentrum

An der TU Chemnitz kannst du dich bezüglich deines Auslandspraktikums an das Internationale Universitätszentrum wenden. Dort stehen dir diverse Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen zur Verfügung.

Unser Tipp!

Am 5. Juni 2024, von 15:30 bis 16:30 Uhr, findet im Internationalen Universitätszentrum (Hörsaal- und Seminargebäude 2/N113) eine Informationsveranstaltung zum Thema ‚Auslandspraktikum mit Erasmus+‘ statt. Dort erfährst du Wissenswertes zu Organisation, Praktikumsplatzsuche, Bewerbung und finanzieller Förderung. 

Deine Fördermöglichkeiten

Im Rahmen deines Lehramtsstudiums gibt es zahlreiche Programme und Einrichtungen, die deinen Auslandsaufenthalt finanziell unterstützen.

Einige dieser Programme helfen dir nicht nur bei der Finanzierung, sondern auch bei der Organisation deines Auslandspraktikums. Oftmals kannst du von einem großen Netzwerk und viel Erfahrung profitieren. Auch hier gilt: Früh sein lohnt sich! Kümmere dich möglichst frühzeitig um Finanzierungsmöglichkeiten.

Die oben genannten Anlaufstellen an deiner Universität unterstützen dich dabei ebenfalls und finden gemeinsam mit dir individuelle Lösungen. Für eine erste Orientierung haben wir dir einige Programme aufgelistet, die Stipendien und finanzielle Zuschüsse für Auslandspraktika vergeben:

Wir wünschen dir für dein Auslandssemester tolle Erlebnisse und hoffen, dass du vor Ort viele neue Erfahrungen für deinen Berufseinstieg sammeln kannst!

Politik ist in vielen Schulen Teil des Sachkunde- oder Gemeinschaftskundeunterrichts. Ganz ohne Zweifel gehört sie zu den wichtigsten Inhalten, die wir Kindern und Jugendlichen vermitteln können, denn: Auch, wenn Politik später nicht für jede und jeden Teil der täglichen Arbeit sein wird, geht sie uns doch alle an. Unsere Gesellschaft und Demokratie funktionieren nur auf Basis einer politisch mündigen Bürgerschaft, und die Schule ist einer der ersten und wichtigsten Orte, an dem junge Menschen lernen, sich für sie zu interessieren und mit ihr auseinanderzusetzen. 

Warum Politik auf Lehramt studieren?

Keine Frage: Wer Politik auf Lehramt studieren möchte, sollte ein politischer Mensch sein. Allerdings solltest du nicht darauf aus sein, deinen Schülerinnen und Schülern deine eigenen politischen Ansichten überzustülpen. Stattdessen sollte dir daran gelegen sein, junge Menschen ganz allgemein dazu zu motivieren, kritisch zu denken und sich in politische Prozesse einzubringen, damit sie in ihrem späteren Leben Teil einer informierten Bürgerschaft sein können. Dein Fokus sollte also darauf liegen, ihnen die nötigen Werkzeuge und das Verständnis zu vermitteln, die sie benötigen, um sich eigenständig aktiv an unserer demokratischen Gesellschaft zu beteiligen. 

Wichtige Studieninhalte auf einen Blick

Die Inhalte im Politikstudium auf Lehramt sind vielfältig. Einerseits lernst du die Geschichte des politischen Denkens kennen, von Platon und Aristoteles über Kant und Marx bis zu den modernen politikwissenschaftlichen Theorien. Andererseits befasst du dich mit den ganz konkreten politischen Systemen unserer Welt, ihren Institutionen, und ihrer Geschichte, besonders natürlich der Bundesrepublik Deutschland. Du erfährst mehr über die komplexen Beziehungen zwischen Staaten, Gesellschaften und Volkswirtschaften, die Institutionen des Internationalen Systems sowie verschiedene internationale Regime. In pädagogischer Hinsicht lernst du, wie du dich und andere politisch informierst und Politik strukturiert vermitteln kannst.  

Studien- und Einsatzorte

Das Fach Politik spielt in vielen verschiedenen Schulformen eine Rolle, auch wenn es sich meist hinter einem anderen Namen verbirgt. In der Grundschule ist Politik etwa Teil des Sachkundeunterrichts, während sie in vielen weiterführenden Schulen innerhalb des Gemeinschaftskunde- oder Wirtschaftsunterrichts vermittelt wird. Mit einer Spezialisierung in Politik kannst du potenziell also in diversen Schulen unterrichten, von der Grundschule über die Ober- und Mittelschule bis hin zum Gymnasium. Allerdings solltest du dir vor deinem Studienantritt genau überlegen, wo du später aktiv sein möchtest, denn die Studiengänge unterschiedlicher Hochschulen befähigen dich auch zur Arbeit in unterschiedlichen Schulformen. 

Beitrag als Lehrer

Als Lehrer für das Fach Politik leistest du einen wichtigen Beitrag zur Bildung und Entwicklung kommender Generationen von Bürgerinnen und Bürgern. Du förderst das politische Bewusstsein und die politische Bildung deiner Schülerinnen und Schüler, indem du ihnen nicht nur das grundlegende Wissen über politische Systeme, Prozesse und Ideologien vermittelst, sondern auch, in dem du ihnen hilfst, ihre Fähigkeit zu entwickeln, kritisch zu denken, zu diskutieren sowie politische Ereignisse und Entscheidungen zu analysieren. Durch deine Arbeit trägst du also dazu bei, die Demokratie zu stärken, indem du junge Menschen dazu ermutigst, sich aktiv in politischen Diskursen zu engagieren und ihre Rechte und Verantwortlichkeiten als Bürger wahrzunehmen. 

Du willst wissen, wo in Sachsen du Gemeinschaftskunde/ Rechtserziehung/ Wirtschaft bzw. Sachunterricht für welche Schulorte studieren kannst?

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