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David Baensch unterrichtet Gemeinschaftskunde und Wirtschaft am Beruflichen Schulzentrum (BSZ) Bautzen. Im Interview spricht er über seinen Werdegang und darüber, was berufsbildende Schulen so besonders macht. Er gibt wertvolle Tipps für angehende Lehrerinnen und Lehrer in Sachsen sowie für Lehramtsstudierende.
David, du bist selbst in Sachsen geboren und aufgewachsen. Wie war deine eigene Schulzeit?
Vor allem war sie eine Zeit der Chancen. Natürlich war nicht immer alles einfach. Aber eigentlich zeigt sich an meinem Werdegang ganz gut eine der Stärken des sächsischen Schulsystems: seine Durchlässigkeit. Ich bin in Hoyerswerda aufgewachsen und habe dort die Grund- und Mittelschule besucht.
Nach meinem Realschulabschluss und einem Berufsgrundjahr habe ich eine Ausbildung zum Koch gemacht, später an einem beruflichen Gymnasium mein Abitur. Das hat mir letztlich die Tür zu einem Studium und zu meiner heutigen Arbeit als Lehrer an einer berufsbildenden Schule geöffnet.
Was hat dich motiviert, Lehrer zu werden?
Die Arbeit als Koch ist spannend, aber körperlich anspruchsvoll und mit Einschränkungen verbunden. Zum Beispiel arbeitet man an Wochenenden und Feiertagen, wenn man eigentlich lieber etwas mit seinen Freunden oder der Familie unternehmen möchte. Und obwohl man in einer Küche meist nicht allein ist, ist es kein besonders geselliger Beruf. Das muss man wollen.
Als Lehrer habe ich unmittelbar mit Menschen – meinen Schülerinnen, Schülern, Kolleginnen und Kollegen – zu tun. Das passt zu meinem Naturell und motiviert mich. Und natürlich ist es ein besonderes Gefühl, das eigene Wissen weitergeben zu dürfen.
Du hast an der TU Dresden Lehramt an berufsbildenden Schulen studiert. Wie war das Studium für dich?
Wie es so schön heißt: Aller Anfang ist schwer. Die ersten zwei Semester an der Universität waren eine Umstellung für mich. Die Erwartungen an die Studierenden sind hoch, das Pensum groß. Und natürlich können manche Studieninhalte zuerst etwas abstrakt wirken, selbst wenn die didaktischen Seminare, in denen es um konkrete Lehrmethoden geht, meist sehr praxisorientiert sind. An all das musste ich meine Lerngewohnheiten erst einmal anpassen.
Das klingt zunächst einmal anstrengend. Was hat dich motiviert, am Ball zu bleiben?
Man hat immer sein Ziel vor Augen, sich auf den Lehrerberuf vorzubereiten. Das ist in anderen Studiengängen vermutlich weniger ausgeprägt. Sobald man sich an das Studium gewöhnt hat, lässt der Stress nach. Und auch die Professorinnen und Professoren sind sehr engagiert. Sie setzen sich für ihre Studierenden ein und haben ein echtes Interesse, aus ihnen gute Lehrer zu machen. Das trägt einen ein Stück weit mit durch das Studium.
Ich erinnere mich zum Beispiel gerne an die Seminare mit Frau Professor Besand zurück, die in Dresden die Professur für Didaktik der politischen Bildung innehat. Ihre praxisorientierten Seminare haben mich sehr geprägt.
Wenn wir von Prägungen sprechen: Gibt es Vorbilder aus deiner eigenen Schulzeit? Lehrerinnen oder Lehrer, denen du nacheiferst?
Ich hatte nie nur ein einziges Vorbild. Trotzdem haben mich viele meiner Lehrerinnen und Lehrer positiv beeinflusst. Am meisten die, die für ihr Fach gebrannt haben. Sie haben es geschafft, dass der Funke übergesprungen ist, sogar dann, wenn sie eher streng waren. Wenn mir das gelingt, ist schon viel geschafft.
Bei ihrer Arbeit als Steinmetzin merkte Diana Heimann: Erklären und Wissen-Vermitteln an Praktikanten und Auszubildende macht Spaß. Doch weil ihr Beruf auf lange Sicht körperlich zu anstrengend sein würde, entschloss sie sich, ein Bachelor-Studium als Restauratorin anzuhängen. Danach beschritt sie mit dem Programm als Schulassistentin in Qualifizierung einen speziellen Weg zum Lehramt in Sachsen.
In Teil 1 des Artikels berichtete Diana Heimann, wie sie zu diesem dualen Studium für Praktiker kam.
Während Diana Heimann als Schulassistentin in Qualifizierung drei Tage in der Woche an der TU Dresden Bautechnik und Philosophie studierte, konzentrierte sich der praktische Teil auf die zwei verbleibenden Tage am Beruflichen Schulzentrum (BSZ) „Friedrich Siemens“ in Pirna. In ihrem Schulalltag unterstützte Diana Heimann in der Verwaltung, im Schulmarketing und bei Experimenten.
Eigenständige Lehrtätigkeiten dürfen die Schulassistenz-Studierenden ausdrücklich nicht übernehmen. Sie können und sollen natürlich unter Anleitung und in Begleitung der Lehrerinnen und Lehrer im Unterricht tätig werden. So erwerben sie eigene Berufspraxis nicht allein in den vorgeschriebenen Blockpraktika.
Der Schulassistentinnen-Alltag ist facettenreich: „Ich habe außerdem viel in der Werbung der Schule mitgearbeitet”, erzählt Diana Heimann. „Wir haben Orientierungstafeln in einem neuen Design für das Schulhaus entworfen und aufgehängt sowie in Flyern für die Schüler unterschiedliche Berufe vorgestellt.“ Sie unterstützte zudem die Schulsekretärinnen in der Verwaltung, indem sie etwa Bewerbungsangaben oder Kontaktinformationen der Schülerinnen und Schüler in die Schuldatenbank einpflegte.
Fachlich war sie ihrem Berufsfeld in der Bautechnik am nächsten – zum Beispiel bei Experimenten zu so genannten Sieblinien. In ihnen bilden sich die Korngrößen von Gesteinen wie Sand oder Kalk ab, mit denen die Konsistenz von Baumaterialien wie Zement oder Estrich bestimmt werden kann. „Fugenmörtel braucht eine feinere Sieblinie als Estrich“, sagt die Praktikerin. „Es ist wichtig, das einmal zu lernen und zu verstehen. Viele Mörtel ja heute vorgefertigt und in Säcken zu kaufen. Das lernen die Schülerinnen und Schüler nur in der Ausbildung, wie damit umzugehen ist.“
Im Grünen Klassenzimmer lässt es sich lernen: Betreuer Dirk Wohlrabe und Betreuerin Nadine Matthes von der TU Dresden sind für angehende Schulassistentinnen und -assistenten in Qualifizierung wie Diana Heimann und Felix Fuchs (v.l.n.r.) ansprechbar und begleiten durch das Studium.
Diana Heimann war ebenfalls in VKL-Vorbereitungsklassen für Schüler mit Migrationshintergrund und in BVJ-Klassen zum Berufsvorbereitungsjahr dabei. „Die Schülerinnen und Schüler haben öfter ADHS oder eine Lese- und Rechtschreibschwäche und brauchen mehr Unterstützung. Das habe ich mir ein bisschen auf die Fahnen geschrieben. Ich komme mit ihnen super klar.“ Auch aus ihren Blockpraktika A und B für ihr zweites Studienfach Philosophie sowie im Austausch mit den Ethiklehrern an der Schule nahm Diana Heimann viel für ihren Beruf mit.
Jetzt, im Sommer 2024, geht es für Diana Heimann zunächst erst einmal zurück in die Heimat. In der Oberlausitz wird sie ihren 18-monatigen Vorbereitungsdienst antreten, um die letzten Schritte zur vollwertigen Lehrerin in Sachsen zu gehen. „Das hat sich aus persönlichen Gründen so ergeben. Ich war sehr gern am Beruflichen Schulzentrum Pirna“, sagt Diana Heimann. „Der eigentliche Plan ist es natürlich, dass man den Vorbereitungsdienst an derselben Schule macht und im Idealfall danach dort bleibt.“
Vielleicht kehrt sie nach dem zweiten Staatsexamen nach Pirna zurück – vielleicht auch nicht. In jedem Fall wird es dann mit Diana Heimann eine frischgebackene vollwertige Lehrerin in Sachsen mehr geben, die mit Begeisterung Bautechnik und bisweilen Philosophie oder Ethik an einer berufsbildenden Schule unterrichten wird. Sicher ist: Diana Heimann hat ihre künftige Stelle als Lehrerin sehr deutlich und praxisnah vor Augen.
„Willst du das wirklich machen?“ wurde Diana Heimann häufig gefragt, als sie als Schulassistentin in Qualifizierung ans Berufliche Schulzentrum (BSZ) „Friedrich Siemens“ Pirna ging. Für die Fragenden hörte sich ihr neues Berufsziel nach einer reinen Assistententätigkeit in der Schulverwaltung an, doch Diana Heimann wollte ausdrücklich Lehrerin werden.
In Teil 1 des Artikels erzählt sie, weshalb die Schulassistenz i. Q. eine gute Option für sie war.
„Die Entscheidung für die Schulassistenz in Qualifizierung war für mich genau die richtige. Das ist eine sehr gute Sache“, zieht die 34-Jährige nach zehn Semestern und ihrer erfolgreich abgelegten ersten Staatsprüfung nun Bilanz. „Man kann sich mit seinem Beruf an berufsbildenden Schulen weiterqualifizieren, ist angestellt, verdient Geld, arbeitet an zwei Tagen in der Schule mit und studiert an drei Tagen in der Woche.“
Diana Heimann switchte nach dem zweiten Semester im traditionellen Lehramtsstudiengang für berufsbildende Schulen in Bautechnik und Philosophie an der TU Dresden zu einer Art dualem Studium, einer sächsischen Besonderheit – der Schulassistenz in Qualifizierung (i. Q.). Es ist eine Möglichkeit für Technikerinnen und Techniker, Meisterinnen und Meister sowie Bachelor-Absolventinnen und -Absolventen in technischen Bereichen, Lehrerin oder Lehrer an einer berufsbildenden Schule zu werden. Und es nicht zu verwechseln mit der Schulverwaltungsassistenz, die tatsächlich zur Arbeit in Schulverwaltungen befähigt und ebenso Teil des variantenreichen Schulassistenzprogramms in Sachsen ist. „Der feine Unterschied ist das i. Q.“, sagt Diana Heimann.
Diana Heimanns Berufs- und Studienweg zeigt, wie eine Berufspraktikerin auf einem etwas unüblicheren Weg zu Studienabschlüssen und zum Lehrerinnenberuf kommen kann. Aus der Schülerin mit Fachhochschulreife wurde erst eine Steinmetz-Gesellin, dann eine Restauratorin mit Bachelor-Abschluss, schließlich eine Schulassistentin i. Q.. Ab Spätsommer hängt Diana Heimann noch einen achtzehnmonatigen Vorbereitungsdienst an und wird – im Jahr 2026 voraussichtlich – nach ihrem zweiten Staatsexamen vollwertig ausgebildete Lehrerin sein.
Ausgangspunkt war die Überlegung, dass sie als Steinmetzin „nicht ewig“ würde arbeiten können: „Speziell als Frau mit den körperlichen Gegebenheiten und je nach den technischen Voraussetzungen in den oft kleineren Betrieben war mir klar, dass dieser Beruf auf Dauer zu anstrengend sein würde.“ Erster Schritt der Weiterqualifizierung war ein Bachelor-Studium als Restauratorin. Doch danach ging’s wieder zurück in den Beruf als Steinmetz-Gesellin, „weil keine passende Stelle als Restauratorin im Radius um meinen Wohnort herum frei war.“ Parallel dazu erkannte Diana Heimann in dieser Zeit: „Ich hatte immer Praktikanten und Azubis auf den Baustellen dabei. Ich habe gemerkt, dass es mir liegt, sie anzuleiten und ihnen etwas beizubringen.“
Lehrerin-Werden war ihr nächstes Ziel. Ein grundständiges Studium des Lehramts an berufsbildenden Schulen in Bautechnik und Philosophie an der TU Dresden sollte es werden. Im zweiten Semester erzählte ihr eine Kommilitonin vom neuen sächsischen Modell der Schulassistenz i. Q. „Ich sah die am BSZ Pirna ausgeschriebene Stelle im Bereich Bautechnik und wusste, das könnte passen.“ An den berufsbildenden Schulen sind neben den Bautechnikern insbesondere Praktiker oder Ingenieure aus der Elektro- und Metalltechnik gefragt, um ganz klassisch Berufsschüler im Schulpart ihrer dualen Ausbildung zu unterrichten oder Schüler in Vorbereitungsklassen praxisnah für ihre Ausbildungen fit zu machen.
Nicht zuletzt spielte das Finanzielle eine entscheidende Rolle für den Switch in die Schulassistenz i. Q. bei Diana Heimann: „Ich musste als Studentin erst mal zu meinen Eltern zurückziehen, weil ich kein BAföG bekam. Dann ist es gut, wenn man gleich an einer Schule arbeiten kann und sein Geld verdient.“ Schulassistenten in Qualifizierung sind an „ihrer“ Schule angestellt und werden nach Tarifgruppe E6 bezahlt. Für ein Leben als Single funktioniere das sehr gut, meint Diana Heimann.
Naturgemäß haben die Berufspraktiker als Studierende zur Schulassistenz i. Q. häufig einen längeren Lebensweg hinter sich als geradlinig nach dem Abi zum ersten Mal Studierende. Der Einstieg ins Uni-Leben ist nicht immer ganz einfach: Wie das alles mit den Lebensumständen, dem Anrechnen von Abschlüssen, Meisterkursen oder Bachelor-Studien, der Studiumsvorbereitung bis hin zum sinnvollen Stundenplan-Bau funktioniert, erfahren die um die 20 Studierenden zur Schulassistenz i. Q. bei Dirk Wohlrabe und Nadine Matthes. Sie beraten an der TU Dresden die Schulassistenten in Qualifizierung bei all dem.
Betreuer Dirk Wohlrabe und Betreuerin Nadine Matthes von der TU Dresden sind nicht nur in den Sprechstunden, sondern auch im Grünen Klassenzimmer für Schulassistenten in Qualifizierung wie Jonathan Markus und Felix Fuchs (v.l.n.r.) da.
„Ich komme aus einer Familie, in der keiner Akademiker ist. Ich bin die erste mit Studienabschluss“, sagt Diana Heimann, die immerhin ihre Erfahrungen aus dem Bachelor-Studium mitbrachte. „Aber ohne die beiden hätte ich das vor allem in der Corona-Zeit mit der Studienorganisation nicht hingekriegt. Da ist eine ganze Menge auf einmal auf mich eingeprasselt. Die beiden schlagen die Brücke zwischen Uni und Schule und führen Entwicklungsgespräche mit uns. So konnte ich zum Beispiel immer schauen, wo ich gerade stehe und ob die Noten passen.“ Die wöchentlichen Beratungsstunden bei Nadine Matthes und Dirk Wohlrabe stehen allen Studierenden der Schulassistenz in Qualifizierung offen.
Ebenso wichtig für ein erfolgreiches Studium als Schulassistentin i. Q. ist die Unterstützung der ausbildenden Schule. Zwei Tage in der Woche vor Ort, da kommt einiges an Arbeit zusammen. „Es ist immer ein Geben und Nehmen, so habe ich das am BSZ Pirna erlebt. Ich leiste meine Arbeit und gebe auch der Schule viel zurück“, sagt Diana Heimann. „Ich bin umgekehrt meinem Schulleiter Herrn Bastian sehr dankbar, dass die Erfordernisse des Studiums immer berücksichtigt wurden und alles reibungslos lief, vor allem in den Prüfungsvorbereitungszeiten und während des Schreibens meiner wissenschaftlichen Staatsexamensarbeit.“
In Teil 2 erzählt Diana Heimann mehr aus ihrem Schulalltag im BSZ Pirna.
MINT: Das steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – und für einen akuten Lehrermangel an sächsischen Schulen sowie ein Ungleichgewicht der Geschlechter. Wo und für welche Schularten man in Sachsen MINT-Fächer auf Lehramt studieren kann, erfährst du hier.
Das wird kaum überraschen: In den jahrzehntelang männlich-dominierten MINT-Fächern gibt es immer noch ein deutliches Geschlechterungleichgewicht, männliche Studierende sind nach wie vor in der Mehrheit.
Nach Angaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung liegt der Anteil der Studienanfängerinnen in den MINT-Fächern bei 25 Prozent im Bachelorstudium und bei 36 Prozent im Masterstudium.
Das klingt wenig; und doch stellt das Statistische Bundesamt einen positiven Aufwärtstrend bei der Geschlechterverteilung insgesamt fest: Waren es 2001 bundesweit nur 30,8 Prozent Studienanfängerinnen in den MINT-Fächern, haben sich 2021 knapp 4 Prozent mehr weibliche Studierende immatrikuliert.
Ob bei der Bewältigung des Klimawandels, dem Vorantreiben der Energiewende oder der Bekämpfung von Pandemien – Fachkräfte in den MINT-Fächern sind gefragter denn je. Und das nicht nur in Forschung und Praxis, sondern vor allem auch in den Schulen, wo die neue Generation heranwächst und Zukunftsvisionen als Ziele gesetzt werden.
Auch wenn der Anteil der MINT-Studentinnen langsam steigt, so ist die Zahl aller MINT-Studierenden laut Statistischem Bundesamt allein im Jahr 2021 bundesweit um 6,5 Prozent gesunken – ein Abwärtstrend, der die Bildungspolitik in Bund und Ländern beunruhigt und dem es entgegenzuwirken gilt.
In Sachsen kann man die MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Biologie, Chemie, Physik und verschiedene technische Fächer an der Universität Leipzig sowie an der TU Dresden studieren.
Achtung: Studieninhalte und Fächerkombinationen können sich von Fach zu Fach und von Universität zu Universität unterscheiden.
Im Folgenden findest du eine Übersicht des Studienangebots für MINT-Fächer auf Lehramt in Sachsen:
Ob Instagram, TikTok oder Whatsapp – Digitale Medien sind aus der Realität der meisten jungen Menschen nicht mehr wegzudenken. Die im Netz lauernden Gefahren sind jedoch vielseitig: Cybermobbing, Verletzung von Bildrechten oder Suchtpotenzial. Um den Jugendlichen beim richtigen Umgang mit digitalen Medien zu helfen, engagiert sich Florian Tessmann, Lehramtsstudent an der TU Dresden, neben seinem Studium für ein ganz besonders wichtiges Projekt.
Seit 2011 organisiert Social Web macht Schule (SWmS) Vorträge, Workshops und Informationsabende für Kinder, Jugendliche, Lehrer, Eltern und Multiplikatoren an Schulen in ganz Sachsen. Ziel des Dresdner Präventionsprojektes ist es, allen Teilnehmenden einen sicheren Umgang mit digitalen Medien, insbesondere sozialen Netzwerken, zu vermitteln und über Gefahren aufzuklären.
Florian, 24, geboren und aufgewachsen in Chemnitz, ist 2019 nach Dresden gezogen und studiert hier Berufsschullehramt für Lebensmittel-, / Ernährung-, / Haushaltswissenschaft (LEH) und Gemeinschaftskunde. Als Werkstudent engagiert er sich bei SWmS: „Meine Haupttätigkeit ist die des Trainers – ich gehe in Schulen und führe Workshops durch. Dabei geht es um Diskriminierung, Suchtgefahr, Influencer, YouTuber und Fake News – eben alles, was mit Medienkompetenz zu tun hat und im Schulalltag zu kurz kommt. Ich mache das gerne, weil ich glaube, dass man damit etwas bewegen kann.“
Von SWmS bekommt Florian Methodenblätter und Unterrichtsverläufe zu den jeweiligen Workshops zur Verfügung gestellt, mit denen er sich optimal auf seine Rolle als Trainer vorbereiten kann: „Das wird schnell intuitiv und hilft mir auch enorm bei der Vorbereitung auf meine spätere Lehrtätigkeit“.
Das Feedback der Studierenden ist durchweg positiv und auch Florian nimmt viel für sich aus dem Projekt mit: „Ich werde von Mal zu Mal sicherer und kann dank SWmS meine Lehrerpersönlichkeit schon während des Studiums ausbilden und weiterentwickeln“.
Florians Weg zum Lehramtsstudium war steinig: Nach dem Realschulabschluss holte er sein Abitur an einem Berufsschulzentrum in Chemnitz nach, seit seinem 16. Lebensjahr half er im Traditionsbetrieb seiner Familie mit, das seit 1884 erst im Werbe- und Messebau und seit neuestem im Ladenbau und der Werbetechnik tätig ist. „Ich war unschlüssig, ob ich im Familienbetrieb bleiben sollte, was meine Eltern durchaus gewollt hätten. Ich hatte mir auch schon eine Hochschule ausgesucht, an der ich über das elterliche Unternehmen hätte studieren können. Alle Papiere waren fertig – aber im letzten Moment habe ich mich umentschieden und gesagt: Papa, es tut mir leid, aber ich möchte lieber Lehrer werden!“
Worauf freut er sich als angehender Lehrer am meisten? „Darauf, meine zukünftigen Schülerinnen und Schüler auf das Leben vorzubereiten, sie auf ihrem Weg ein Stück zu begleiten und ihnen zur Seite zu stehen!“ – Genau das kann er dank Social Web macht Schule jetzt schon regelmäßig üben.
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