Schülerinnen und Schüler laufen in zwei Reihen auf ihren Sportlehrer bei einem Abklatschspiel zu. Ein Junge berührt beinah die Hand des Lehrers, der im Bild mit seiner Rückenansicht zu sehen ist.

Fächer-ABC: S wie Sport auf Lehramt

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Sportlehrkräfte vermitteln weit mehr als nur sportliche Fähigkeiten. Moderner Sportunterricht umfasst Bewegung und den Umgang mit Sportgeräten. Er fördert ebenso Teamgeist, Fairplay und Gesundheit. In Sachsen bereitet das Sport-Lehramtsstudium künftige Lehrerinnen und Lehrer vielfältig und praxisnah auf den Schulalltag vor.

Warum gerade Sport? Auf Lehramt?

Zweifellos ist Sportunterricht an Schulen eine der vielseitigsten, aber auch herausforderndsten Aufgaben: Als Sportlehrerin oder -lehrer wendest du dein theoretisches Wissen praktisch an, siehst den direkten Fortschritt deiner Schülerinnen und Schüler und gestaltest abwechslungsreichen Unterricht. Du schaffst einen offenen Raum für sportliche Betätigung und im Idealfall für Freude. Und: Jeder Tag ist anders. Ob du in der Turnhalle, auf dem Sportplatz oder in der Schwimmhalle bist – die Bewegungsfelder sind vielfältig und abwechslungsreich.

Das Studium im Detail

Das Lehramtsstudium Sport umfasst an den Universitäten in Sachsen theoretische und praktische Module. Es bereitet dich darauf vor, Sportunterricht zu geben, der körperliche Aktivität mit pädagogischem Anspruch kombiniert. Das Studium deckt ein breites Themenspektrum ab.

Theoretische Ausbildung

  • Sportwissenschaftliche Grundlagen
    … erlernst du in Anatomie, Physiologie, Trainingswissenschaft und Bewegungslehre. Du erfährst, wie der menschliche Körper funktioniert, wie du Trainingseinheiten planst und durchführst und wie du Bewegungen analysierst und verbesserst.
  • Sportpädagogik und -didaktik …
    … vermitteln dir, wie du deinen Sportunterricht strukturierst und didaktisch aufbereitest. Es geht darum, unterschiedliche Lehrmethoden anzuwenden und den Unterricht abwechslungsreich zu gestalten.

  • Erziehungswissenschaften …
    … lehren dich die Grundlagen von Bildung und Erziehung und vermitteln dir schulrechtliche und -organisatorische Kenntnisse.
Vier junge Schülerinnen machen einen Handstand an einer Turnhallenwand. Die Lehrerin steht neben der rechten von ihnen und gibt ihr Hilfestellung.

Praktische Ausbildung

  • Sportpraktische Übungen
    Du wirst in verschiedenen Sportarten wie Leichtathletik, Schwimmen, Turnen und Mannschaftssportarten ausgebildet. Diese Einheiten sind essenziell, damit du dir ein breites sportliches Repertoire aufbauen und im Unterricht anwenden kannst.

  • Praktika
    Während deines Studiums absolvierst du mehrere schulische Praktika. In ihnen setzt du theoretisches Wissen in die Praxis um und sammelst erste Erfahrungen im Unterricht.

Besondere Zulassungsvoraussetzungen

  • Sporteignungsprüfung
    Für die Studiumszulassung musst du diese Prüfung bestehen.  Deine sportlichen Fähigkeiten und deine grundsätzliche Eignung für das Studium werden darin getestet.

  • Gesundheitliche Eignung
    Du benötigst ein sportmedizinisches Attest. So stellst du sicher, dass du alle gesundheitlichen Voraussetzungen für das Studium und für den Beruf mitbringst.

  • Phoniatrisches Gutachten
    Du musst ein phoniatrisches Gutachten zur Immatrikulation vorlegen. Das ist verbindlich für dein Studium an einer Universität in Sachsen. 

Sportarten im Studium

Im Studium musst du viele Sportarten erlernen und als Module absolvieren. Sie teilen sich meist in diese sieben Kategorien auf: Leichtathletik, Turnen und Gymnastik, Schwimmen, Mannschaftssportarten, Rückschlagspiele, Individual- und Kampfsportarten, Trend- und weitere Sportarten.

 

Deine theoretischen Module im Studium sind Trainingswissenschaft, Bewegungslehre, Sportpädagogik und -didaktik, Sportpsychologie und Sportmedizin. Dazu kommen die Didaktische und Methodische Ausbildung, Planung und Durchführung von Sportunterricht, Diagnose und Förderung sportlicher Leistungen sowie die Inklusive Sportpädagogik.

Sinnvoll: Praktika oder ein FSJ Sport

Vor dem Studium ist es sinnvoll, praktische Erfahrungen zu sammeln, beispielsweise durch ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Bereich Sport oder durch Praktika an Schulen. Die Erfahrungen helfen dir, ein besseres Verständnis für den Beruf und für den Schulalltag zu entwickeln. Für den Beruf solltest du verschiedene Sportarten kennen und dich dafür interessieren, dir vertiefte Kenntnisse der menschlichen Anatomie und Physiologie anzueignen. Genauere Einblicke erhältst du in den diversen Praktika im Studium. Darin  sammelst du Unterrichtserfahrung und setzt deine theoretischen Kenntnisse in die Praxis um.

Eine Reihe von jungen Schülerinnen und Schülern läuft mit Basketbällen in einer Turnhalle auf den Sportlehrer zu, der rechts im Bild in der Rückenansicht zu sehen ist.

Universitäten mit Studienangebot Sport auf Lehramt

Die Universität Leipzig bietet das Studium für Sport auf Lehramt an Gymnasien, an Grundschulen, an Oberschulen, berufsbildenden Schulen und für Sonderpädagogik Sport an. Sie ist modern ausgestattet und bietet umfängliche Trainingsmöglichkeiten. 

An der Universität Leipzig kannst du Sport auf Lehramt in Kombination mit anderen Fächern studieren und dich breiter fachlich aufstellen.  Die Kombination mit Biologie, Mathematik oder Deutsch ist dort besonders beliebt.

 

Außerdem kannst du an der TU Chemnitz Sport auf Lehramt an Grundschulen als zusätzlichen Schwerpunkt in den Grundschuldidaktiken setzen. Einen genauen Überblick, wo du in Sachsen Sport auf Lehramt und für welche Schulart studieren kannst, findest du in unserer Fächertabelle.

 

Berufsperspektiven

Mit dem Lehramtsstudium Sport kannst du als Sportlehrkraft an Grundschulen, Oberschulen, Gymnasien, berufsbildenden Schulen oder Förderschulen arbeiten. Je nach Schulart unterrichtest du Kinder oder Jugendliche unterschiedlichster Altersstufen. Du vermittelst nicht nur sportliche Fähigkeiten, sondern auch wichtige Werte wie Fairness, Teamgeist und Durchhaltevermögen. Gute Berufsaussichten hast du vor allem in ländlicheren Regionen Sachsens, in denen besonders viele Lehrkräfte benötigt werden. 

 

Außerdem stehen dir zahlreiche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten offen – zum Beispiel in Sportpsychologie oder Rehabilitation. Diese Zusatzqualifikationen ermöglichen dir eine weitere Spezialisierung im Fachbereich Sport und zusätzliche berufliche Perspektiven.  

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