Bei ihrer Arbeit als Steinmetzin merkte Diana Heimann: Erklären und Wissen-Vermitteln an Praktikanten und Auszubildende macht Spaß. Doch weil ihr Beruf auf lange Sicht körperlich zu anstrengend sein würde, entschloss sie sich, ein Bachelor-Studium als Restauratorin anzuhängen. Danach beschritt sie mit dem Programm als Schulassistentin in Qualifizierung einen speziellen Weg zum Lehramt in Sachsen.
In Teil 1 des Artikels berichtete Diana Heimann, wie sie zu diesem dualen Studium für Praktiker kam.
Während Diana Heimann als Schulassistentin in Qualifizierung drei Tage in der Woche an der TU Dresden Bautechnik und Philosophie studierte, konzentrierte sich der praktische Teil auf die zwei verbleibenden Tage am Beruflichen Schulzentrum (BSZ) „Friedrich Siemens“ in Pirna. In ihrem Schulalltag unterstützte Diana Heimann in der Verwaltung, im Schulmarketing und bei Experimenten.
Eigenständige Lehrtätigkeiten dürfen die Schulassistenz-Studierenden ausdrücklich nicht übernehmen. Sie können und sollen natürlich unter Anleitung und in Begleitung der Lehrerinnen und Lehrer im Unterricht tätig werden. So erwerben sie eigene Berufspraxis nicht allein in den vorgeschriebenen Blockpraktika.
Der Schulassistentinnen-Alltag ist facettenreich: „Ich habe außerdem viel in der Werbung der Schule mitgearbeitet”, erzählt Diana Heimann. „Wir haben Orientierungstafeln in einem neuen Design für das Schulhaus entworfen und aufgehängt sowie in Flyern für die Schüler unterschiedliche Berufe vorgestellt.“ Sie unterstützte zudem die Schulsekretärinnen in der Verwaltung, indem sie etwa Bewerbungsangaben oder Kontaktinformationen der Schülerinnen und Schüler in die Schuldatenbank einpflegte.
Fachlich war sie ihrem Berufsfeld in der Bautechnik am nächsten – zum Beispiel bei Experimenten zu so genannten Sieblinien. In ihnen bilden sich die Korngrößen von Gesteinen wie Sand oder Kalk ab, mit denen die Konsistenz von Baumaterialien wie Zement oder Estrich bestimmt werden kann. „Fugenmörtel braucht eine feinere Sieblinie als Estrich“, sagt die Praktikerin. „Es ist wichtig, das einmal zu lernen und zu verstehen. Viele Mörtel ja heute vorgefertigt und in Säcken zu kaufen. Das lernen die Schülerinnen und Schüler nur in der Ausbildung, wie damit umzugehen ist.“
Im Grünen Klassenzimmer lässt es sich lernen: Betreuer Dirk Wohlrabe und Betreuerin Nadine Matthes von der TU Dresden sind für angehende Schulassistentinnen und -assistenten in Qualifizierung wie Diana Heimann und Felix Fuchs (v.l.n.r.) ansprechbar und begleiten durch das Studium.
„Schüler mit Schwierigkeiten zu unterstützen, habe ich mir auf die Fahnen geschrieben“
Diana Heimann war ebenfalls in VKL-Vorbereitungsklassen für Schüler mit Migrationshintergrund und in BVJ-Klassen zum Berufsvorbereitungsjahr dabei. „Die Schülerinnen und Schüler haben öfter ADHS oder eine Lese- und Rechtschreibschwäche und brauchen mehr Unterstützung. Das habe ich mir ein bisschen auf die Fahnen geschrieben. Ich komme mit ihnen super klar.“ Auch aus ihren Blockpraktika A und B für ihr zweites Studienfach Philosophie sowie im Austausch mit den Ethiklehrern an der Schule nahm Diana Heimann viel für ihren Beruf mit.
Im Idealfall von der Schulassistenz i. Q. bis zur Festanstellung an einer Schule
Jetzt, im Sommer 2024, geht es für Diana Heimann zunächst erst einmal zurück in die Heimat. In der Oberlausitz wird sie ihren 18-monatigen Vorbereitungsdienst antreten, um die letzten Schritte zur vollwertigen Lehrerin in Sachsen zu gehen. „Das hat sich aus persönlichen Gründen so ergeben. Ich war sehr gern am Beruflichen Schulzentrum Pirna“, sagt Diana Heimann. „Der eigentliche Plan ist es natürlich, dass man den Vorbereitungsdienst an derselben Schule macht und im Idealfall danach dort bleibt.“
Vielleicht kehrt sie nach dem zweiten Staatsexamen nach Pirna zurück – vielleicht auch nicht. In jedem Fall wird es dann mit Diana Heimann eine frischgebackene vollwertige Lehrerin in Sachsen mehr geben, die mit Begeisterung Bautechnik und bisweilen Philosophie oder Ethik an einer berufsbildenden Schule unterrichten wird. Sicher ist: Diana Heimann hat ihre künftige Stelle als Lehrerin sehr deutlich und praxisnah vor Augen.