Seit 10 Jahren sammeln Lehramtsstudierende mit dem StartTraining während ihres Studiums in Sachsen berufspraktische Erfahrungen. Erfahre, welche Vorteile das StartTraining auch für dich haben kann, wie du dich bewerben kannst und was Teilnehmende berichten.

Was ist das StartTraining?

Das StartTraining ist ein Projekt des Zentrums für Lehrer:innenbildung und Schulforschung (ZLS) der Universität Leipzig. Das Ziel: angehenden Lehrerinnen und Lehrern längerfristig praktische Einblicke in den Lehrberuf ermöglichen. Dies kommt an, wie die vielen positiven Reaktionen der Projektteilnehmenden in der Projektevaluation zeigen: „Die zweieinhalb Jahre an der Grundschule waren eine unglaublich lehrreiche Zeit. Ich konnte dank der vielen Praxiserfahrungen voller Zuversicht und ohne Praxisschock in mein Referendariat starten“, erzählt ein Teilnehmer begeistert.

 

Im Rahmen des Projekts unterstützt du als Lehramtsstudierender oder Lehramtsstudierende Schülerinnen und Schüler sächsischer Schulen in den Klassen 1 und 5. Du bist vor Ort an einer Schule tätig und sammelst deine praktischen Erfahrungen direkt im Unterrichtsgeschehen, häufig sogar über einen viel längeren Zeitraum als den eines klassischen Praktikums. Ein zentraler Vorteil, den viele Teilnehmende hervorheben: „Eine Klasse zu begleiten, über einen längeren Zeitraum kennenzulernen, ist eine besondere und tolle Erfahrung. Das gemeinsame Arbeiten verbindet und ermöglicht eine Lehrer-Schüler-Beziehung, die über die eines vierwöchigen Praktikums hinausgeht.“

 

Beim StartTraining bist du übrigens nicht an deine studierte Schulart gebunden, sondern kannst das Projekt an deiner bevorzugten Schulform absolvieren – deine Chance, über den Tellerrand hinauszuschauen. Falls du noch unsicher bist, welche Schulart am besten zu dir passt, haben wir für dich eine Übersicht über alle Schularten in Sachsen zusammengestellt.

Mittlerweile profitieren mehr als 200 sächsische Schulen jährlich vom StartTraining. Die Wertschätzung der Projektschulen gegenüber den Lehramtsstudierenden ist enorm: „Ohne die Studierenden im StartTraining hätten wir die letzten Schuljahre nicht überstanden. Die Studierenden leisten Großartiges“, betont die Schulleiterin einer Projektschule in der Projektevaluation.

 

Wie viele Stunden arbeite ich? Und was verdiene ich?

Es ist empfehlenswert, sieben bis neun Unterrichtsstunden an deiner Projektschule zu arbeiten. Wie das genaue Stundenvolumen aussieht, besprichst du vor Ort an deiner Einsatzschule. Mit einer 45-minütigen Unterrichtsstunde verdienst du 15 Euro – daraus ergibt sich ein Stundenlohn von 20 Euro (Stand: Juli 2022). Genauere Informationen zur Vergütung erhältst du auf der Website des StartTraining.

 

 

Vorteile des Projekts

Die Teilnehmenden haben im Rahmen der Projektevaluation verschiedene Vorteile genannt, die das Projekt für sie hatte: 

  • Besseres Verständnis der Theorie durch Praxisabgleich
  • Einblick in die Schulorganisation (Schulalltag, Elternarbeit, außerunterrichtliche Angebote)
  • Länge des Praxiszeitraums
  • Aufbau einer engen Bindung zu Schülerinnen und Schülerinnen
  • Eigenständiges Arbeiten
  • Fehlertoleranz, da keine Prüfungsleistungen

Was dir das Projekt sonst noch an Mehrwert bietet, erfährst du in unserem Infoflyer zum StartTraining.

 

Wie bewerbe ich mich?

Du kannst dich einfach über das Bewerbungsformular der Universität Leipzig für das StartTraining bewerben. Der Bewerbungszeitraum ist üblicherweise im März/April. Deine Bewerbung ist daher erst wieder für den Zeitraum 2025/2026 möglich.

 

Nachdem deine Bewerbung eingegangen ist, erhältst du eine Liste mit Projektschulen, aus denen du mindestens drei und maximal fünf auswählst. Für die Zuordnung deiner Projektschule ist das Projektbüro zuständig. Die Mitarbeitenden bemühen sich, möglichst alle Wünsche zu berücksichtigen.

 

10 Jahre StartTraining - und es geht in die Verlängerung!

Im August 2024 feierte das StartTraining sein 10-jähriges Bestehen. Auf der  Festveranstaltung  gab es gleich dreifachen Anlass dazu: Neben dem Jubiläum wurde auch die Projektverlängerung bekannt gegeben. Zudem wurden die StartTraining-Preise verliehen. Für diese konnten Teilnehmende ihre Projekte zur Förderung von Schulkindern einreichen. Ziel des Preises ist es, Praxiserfahrungen zu würdigen und zur Verbesserung von Lehr- und Lernleistungen beizutragen. In diesem Jahr konnten sich Marie Fauck, Leila Amft, Sarah Vogelsang und Laura Zöllig über Hauptpreise für ihre herausragenden Leistungen im Bereich Deutsch, Inklusion und Lernstilanalyse freuen.


Interesse am StartTraining?

Das Projekt nutzt vielfältige Kanäle – sowohl online als auch offline. Neben Aushängen in der Universität Leipzig, der Ersti-Infowoche oder bei allgemeinen Informationsveranstaltungen findest du Infos zum StartTraining natürlich auch auf Instagram und der Website des Projekts.

Unser Tipp: Frag deine Kommilitonen und Kommilitoninnen! Viele Lehramtsstudierende haben das StartTraining bereits vor dir erfolgreich absolviert. Sie sind mit ihren Erfahrungen deine perfekte Anlaufstelle und geben dir gerne Tipps.

Mehr zu fachnaher Arbeit schon im Studium:

Das Schiller-Gymnasium in Bautzen bietet optimale Bedingungen für den Start in den Schuldienst. Ob Praktikum, Vorbereitungsdienst oder Einstieg als ausgebildete Lehrkraft: Entdecke, was die Schule so besonders macht und welche Möglichkeiten sie dir eröffnet!

Eine Schule der Alleinstellungsmerkmale

Im Herzen Bautzens, nur wenige Minuten von Bahnhof und historischer Altstadt entfernt, liegt das Schiller-Gymnasium. Schon beim ersten Blick auf das imposante, 120 Jahre alte Haus A wird klar: Diese Schule muss einzigartig sein.

 

750 Schülerinnen und Schüler wuseln täglich durch die breiten Gänge des aus zwei Schulgebäuden bestehenden Gymnasiums. Erst einmal kein ungewohnter Anblick. Doch bei näherer Betrachtung zeigt sich: Das Schiller-Gymnasium ist eine Schule der besonderen Möglichkeiten.

Das Bild zeigt eine Orgel aus rötlichem Holz mit silbernen Orgelpfeifen.

Die historische Orgel in der Aula ist ein ungewöhnliches Instrument für eine Schule. Sie wird deshalb bei den zahlreichen Konzerten gern gespielt. Foto: Katharina Knappe/Wiebke Kasper

Dies spiegelt sich besonders im üppigen Ganztagsangebot wider. Allein der Schulzoo mit Schildkröten, Fischen, Vögeln, Mäusen und Axolotl bietet den Schülerinnen und Schülern beeindruckende Tierpflege-Optionen. Die beiden Chöre der Mittel- und Oberstufe sorgen bei Konzerten in der historischen Aula, die sogar über eine eigene Orgel verfügt, aber auch beim „Magischen Treppensingen“ zur Weihnachtszeit in der Eingangshalle von Haus A für Gänsehautmomente. 

 

In der Kreativküche wird nach Unterrichtsschluss der Kochlöffel geschwungen, um unter Anleitung eines gelernten Kochs Gaumenfreuden auf den Teller zu zaubern. Und wer sportlich ambitioniert ist, kann sich beim Fechten, Floorball oder an der schuleigenen Kletterwand in der Turnhalle austoben. Letztere ist sogar fester Bestandteil im Sportunterricht – Klettersport hat am Schiller-Gymnasium eine lange Tradition.

Eine Turnhalle mit Kletterwand. Von der Decke hängen Kletterseile und an der Wand lehnen dicke Sprungmatten.

Turnhalle mit attraktiver Sonderausstattung: An der Kletterwand geht’s für alle im Unterrricht oder in der Ganztagsbetreuung hoch hinaus. Foto: Katharina Knappe/Wiebke Kasper

Vielfältige Lernmöglichkeiten

Das Sprachprofil der Schule reicht von Englisch als erster Fremdsprache bis hin zu Latein, Russisch oder Französisch als zweiter Fremdsprache. Für den Physikunterricht gibt es sogar eine eigene Experimentierwerkstatt. Der Biologieunterricht kann jederzeit spontan vom Biologielabor nach draußen ins Freie verlegt werden: Der eigene Schulgarten bietet dafür genügend lebendiges Anschauungsmaterial.

 

Das Lehr- und Lernkonzept des Schiller-Gymnasiums geht auf: Seit Jahren erreichen die Schülerinnen und Schüler hervorragende Abiturergebnisse, die über dem Durchschnitt liegen und der Schule sachsenweit zu einem herausragenden Ruf verholfen haben.

Das Foto zeigt einen üppigen Schulgarten im Sonnenschein, in dem Blumen in bunten Farben blühen.

Lebendiges Outdoor-Klassenzimmer: Im Schulgarten findet bei gutem Wetter der Unterricht im Freien statt. Tiere und Pflanzen können somit vor Ort erforscht werden. Foto: Katharina Knappe/Wiebke Kasper

Verantwortung durch tatkräftigen Einsatz

Soziales Engagement schreibt sich das Schiller-Gymnasium ebenfalls auf die Fahnen. Spendenläufe für gemeinnützige Aktivitäten stehen ebenso auf dem Stundenplan wie der Einsatz für Initiativen wie GenialSozial der Sächsischen Jugendstiftung. Dabei erhalten die Schülerinnen und Schüler einen Tag lang Einblicke ins Berufsleben. Ihren Lohn spenden sie anschließend für soziale Projekte.


Volljährige Schülerinnen und Schüler können sich außerdem im Rahmen einer jährlichen Typisierung für Knochenmarksspender in die Stammzellspenderkartei eintragen lassen. Diese Aktion findet stets großen Anklang. Zwei Schüler wurden dadurch sogar bereits zu Spendern und konnten mit ihrem Einsatz Leben retten.

Schillers Gemeinschaft

Doch was ist die geheime Zutat, die das Leben, Lehren und Lernen am Schiller-Gymnasium so besonders und damit so attraktiv für angehende Lehrkräfte macht?

 

Immer wieder ist der Begriff „Schillers Gemeinschaft“ zu vernehmen. Die Orientierungsstufenkoordinatorin Ines Hermann erklärt, was es damit auf sich hat: „Wir sind ein Zusammenschluss von Schülern, Eltern und Lehrkräften. Nur wenn alle drei Partner zusammenarbeiten und in engem Austausch stehen, kann Schule, so wie wir sie anstreben, gelingen. Das ist für uns ‚Schillers Gemeinschaft‘.“

 

Dass Schule auf diese Weise gelingt, beweisen nicht zuletzt die überdurchschnittlichen Abiturergebnisse und das soziale Engagement der Schülerinnen und Schüler.

Vom Leitsatz zum Lehramt mit Perspektive

Der Leitsatz „Leb’ um zu lernen, lern’ um zu leben” bezieht sich nicht allein auf die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums. Er gilt für Schillers Gemeinschaft insgesamt – und damit auch für Lehrerinnen und Lehrer und sogar für die Eltern.

 

 

Durch die gemischte Altersstruktur lernen Jüngere und Ältere auf allen Ebenen voneinander und inspirieren sich gegenseitig. Das heißt im Hinblick auf den Lehrerinnen- und Lehrer-Nachwuchs, dass das Schiller-Gymnasium sich hervorragend für Praktika, den Vorbereitungsdienst oder den Einstieg ins Berufsleben eignet. Die Schule verfügt über ein großes Erfahrungswissen im Kollegium. Die Lehrkräfte betreuen seit Jahrzehnten angehende Lehrerinnen und Lehrer und wissen, was für diese in der Praxis wichtig ist.

 

 

Da in naher Zukunft einige der erfahrenen Lehrerinnen und Lehrer in den wohlverdienten Ruhestand gehen, wünscht sich das Schiller-Gymnasium noch viele weitere motivierte Nachwuchs-Lehrkräfte, die das Kollegium bereichern, so Ines Hermann: „Wir wollen unser Unterrichtskonzept, mit dem wir seit Jahren so gute Abiturergebnisse erzielen, an junge Kolleginnen und Kollegen weitergeben und die Erfolgsgeschichte des Schiller-Gymnasiums fortführen.“

Entdecke deine Möglichkeiten als Lehrkraft in Sachsen:

Viele Lehrkräfte übernehmen nicht nur Verantwortung für ihre Schülerinnen und Schüler, sondern oft auch für Ihre Schule als Ganzeszum Beispiel, indem sie sich in der Leitung engagieren. Ina Loschelders ist stellvertretende Schulleiterin an der Friedrich-Adolf-Wilhelm-DiesterwegOberschule in ChemnitzSie erzählt, welche Aufgaben diese Tätigkeit mit sich bringt und worauf es im Lehrberuf wirklich ankommt. 

Liebe Frau Loschelders, Sie sind stellvertretende Schulleiterin an der F.-A.-W.-Diesterweg-Oberschule in Chemnitz. Wie sind Sie zu dieser  Position gekommen? 

 

Bevor ich mich für den Lehrerberuf entschieden habe, habe ich ein Magisterstudium in Englisch und BWL in Chemnitz absolviert. Währenddessen konnte ich aber schon etwas Praxiserfahrung sammeln, als Lehrerin an der Volkshochschule und in Studienkreisen. Durch eine andere Lehrkraft in meiner Familie hatte ich die Gelegenheit, an einer Oberschule zu hospitieren. Da habe ich gemerkt, dass dieser Beruf wirklich etwas für mich ist. Also habe ich mich für ein weiteres, ein Lehramtsstudium an der TU Dresden entschieden. Es war mir wichtig, auch ein MINT-Fach zu übernehmen, in dem neue Lehrkräfte besonders gesucht werden. Ich habe mich für Chemie entschieden. Während des Studiums habe ich schon ein Praktikum an der F.-A.-W.-Diesterweg Oberschule gemacht, nach dem Abschluss direkt auch mein Referendariat. 2020 wurde ich verbeamtet.  

Und dann kam Corona… 

 

Genau! Das war natürlich eine besondere Herausforderung. Außerdem wurde ich in dieser Zeit Mutter. Seit 2022 bin ich wieder vollständig zurück im Beruf. Weil an unserer Schule dringend eine stellvertretende Schulleitung gesucht wurde, habe ich die Position übergangsweise übernommen, bis wir hierfür eine reguläre Kollegin oder einen Kollegen finden. Danach werde ich mich wieder voll auf den Unterricht konzentrieren. Ich denke, ich mache meine Sache ganz gut, auch, weil die Unterstützung aus dem Kollegium sehr groß ist. Langfristig ist das aber eine Aufgabe für eine erfahrenere Lehrkraft. 

Was ist Ihre Hauptaufgabe bei Ihrer Arbeit als stellvertretende Schulleiterin? 

 

Ein wichtige Aufgabe ist die Verwaltung der Stundenpläne. In der Regel beginnt mein Arbeitstag damit, zu klären, wie wir als Schule aktuelle Ausfälle auffangen, etwa wenn ein Kollege oder eine Kollegin sich kurzfristig krank melden müssen. Dann stellen sich Fragen wie: Können wir eine Vertretung organisieren oder müssen wir den Unterricht ausfallen lassen? Wer kann am besten einspringen? Außerdem baue ich langfristige Änderungen in unsere Stundenpläne ein, zum Beispiel, wenn wir neue Referendarinnen und Referendare begrüßen oder ältere Kolleginnen und Kollegen in Rente gehen. 

Welche Aufgaben übernehmen Sie außerdem noch? 

 

Ich übernehme vieles rund um die Planung größerer Projekte an unserer Schule: Themenwochen, Spendenläufe oder Veranstaltungen rund um die Berufsorientierung unserer älteren Schüler. Ansonsten besteht mein Job oft ganz einfach darin, ein offenes Ohr zu haben und da zu sein, wenn jemand aus dem Kollegium oder eine Schülerin oder ein Schüler mit einer Herausforderung in der Tür steht. 

Wodurch zeichnet sich die F.-A.-W.-Diesterweg Oberschule besonders aus?  

 

Ganz sicher durch unser engagiertes Kollegium und die engagierte Schülerschaft. Wir nehmen gerne vieles selbst in die Hand. Als etwa unser Essensanbieter unseren Schulkiosk länger nicht mehr in gewohnter Weise bedienen konnte, haben unsere Schülerinnen und Schüler schnell angefangen, über eigene Lösungen nachzudenken. Aktuell experimentieren sie mit einem Projekt, bei dem sie selbst in begrenztem Umfang Sandwiches und Co. vorbereiten und anbieten. An dieser Idee tüfteln sie aktuell noch herum, probieren aus, was funktioniert und was nicht. Wir sind stolz, wie ernsthaft sie bei der Sache sind und sind gespannt, was sie am Ende auf die Beine stellen.  

 

Daneben können wir uns über ein sehr schönes Schulgebäude im Bauhaus-Stil freuen. Es bietet uns geräumige Klassenräume und eine große Aula, die wir gerne nutzen, etwa für Konzerte. Außerdem halten wir einen kleinen Lokal-Rekord: Wir sind in Chemnitz die Oberschule mit den meisten iPads. Das ist für unsere Schülerinnen und Schüler natürlich auch etwas Besonderes.  

Wenn Sie an ihren Alltag denken: Was begeistert Sie am meisten am Lehrberuf? Was motiviert Sie? 

 

Die Fortschritte der Kinder und Jugendlichen über die Jahre hinweg. Es ist unglaublich spannend, dabei zusehen zu dürfen, wie ein Mensch sich über einen längeren Zeitraum entwickelt. Natürlich bin ich auch stolz, wenn ich selbst einen kleinen Teil dazu beitragen kann. Aber das Schönste ist, zu beobachten, was die Schülerinnen und Schüler alleine schaffen. Als Lehrkräfte geben wir ganz oft nur einen kleinen Schubs in die richtige Richtung. Meistens ist das Beste, was wir tun können, den Kindern und Jugendlichen beizubringen, wie sie sich selbst etwas aneignen. 

Haben Sie einen Tipp für Lehramtsstudierende oder angehende Lehrkräfte? 

 

Sammelt Praxiserfahrung, wo immer ihr könnt! Nutzt die Praktika, die ihr während des Studiums machen könnt und hospitiert, was das Zeug hält! Das Meiste über den Lehrberuf lernt man, indem man mitten im Geschehen ist und aufsaugt, was um einen herum passiert. Außerdem ist es gut, zu wissen, auf welche Fächer es im Studium ankommt. Als Lehrkraft ist es oft gar nicht so wichtig, in seinen jeweiligen Fachdisziplinen überragend zu sein – auch wenn das natürlich hilft. Viel wichtiger sind Themen wie Entwicklungspsychologie. Begreife ich überhaupt, wo meine Schülerinnen und Schüler sich mental gerade befinden? Wie kann ich sie aktivieren? 

Wie zeigt sich das im Schulalltag? 

 

Praktisch gesagt: Ich lese als Englischlehrerin mit meinen Schülern nur sehr selten Shakespeare und werde mit ihnen als Chemielehrerin Themen wie die höhere organische Chemie vermutlich bestenfalls ankratzen. Aber das ist nicht schlimm. Es ist gar nicht die Aufgabe der Schule, mit den Kindern und Jugendlichen bis in die Tiefen jedes Fachs vorzudringen. Das Wichtigste ist, dass wir ihnen eine gewisse Begeisterung für ein Thema vermitteln und ihnen das Handwerkszeug mitgeben, es sich selbst anzueignen. Genauso machen wir aus ihnen gebildete, selbstbestimmte Erwachsene. Das ist, was Schule kann. 

 

Frau Loschelders, wir danken für das Gespräch!  

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