KomZuMINT: Schneller Weg in den Lehrerberuf für Oberschüler

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Wer einen schnellen und praxisnahen Bildungsweg im MINT Bereich sucht und sich alle Türen in Richtung Wissenschaft, Wirtschaft und Lehramt offen halten möchte, ist bei KomZuMINT genau richtig. Dieser neue Bildungsweg wird in einem Schulversuch vom Beruflichen Schulzentrum (BSZ) für Technik und Wirtschaft „Julius Weisbach“ in Freiberg angeboten. Mit Beginn des Schuljahres 2025/2026 können interessierte Absolventen der Oberschule und junge Berufstätige (Facharbeiter) an dem Freiberger BSZ eine fachgebundene Hochschulreife zum Einstieg in MINT-Bachelorstudiengänge erwerben. Im Anschluss an das Studium wird der Seiteneinstieg in den Lehrerberuf eröffnet. Die entsprechenden Studiengänge dafür werden insbesondere an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg (TUBAF) angeboten.

„Wir schaffen für Oberschüler einen attraktiven Ausbildungsweg mit einem schnelleren Zugang zum Oberschullehramt im MINT-Bereich. Die Zeitersparnis beträgt bis zu 2,5 Jahre. Das ist ein weiterer Schritt zur Lehrergewinnung“, machte Kultusminister Conrad Clemens deutlich und ergänzte gleichzeitig: „Der Schulversuch fördert auch Nachwuchskräfte für die Wirtschaft. Die Oberschulabsolventen erhalten hier in 2 statt 3 Jahren die fachgebundene Hochschulreife in der Fachrichtung Technik. Das ist eine einzigartige Chance, die unsere Oberschulen weiter aufwerten“. Der Minister rief dazu auf, sich für diesen Schulversuch zu bewerben. Das sei noch bis zum 30. April 2025 möglich. Gestartet wird zunächst mit einer Klasse mit maximal 28 Schülern.

Bei dem Schulversuch handelt sich um einen zweijährigen Bildungsgang der über die Anforderungen der Fachoberschule hinausgeht und zur fachgebundenen Hochschulreife für ein Studium im MINT-Bereich führt. Mit dem Abschluss kann an allen Universitäten ein Studium in diesem Bereich aufgenommen werden. „Mir ist bewusst, dass dieser Weg von den Jugendlichen jede Menge an Disziplin und Leistungswille abverlangt. Aber es lohnt sich!“, motivierte Clemens.

Im ersten Baustein wird ein intensiver Fachunterricht mit praktischen Erfahrungen im Unternehmen verbunden. In diesem Rahmen werden die Schülerinnen und Schüler in Fächern wie Mathematik, Angewandte Physik, Chemie, Informatik und Technologie optimal auf ihr Studium vorbereitet und erhalten gleichzeitig Einblicke in die Berufswelt. Die Fachpraxis in beiden Ausbildungsjahren erfolgt an je einem Wochentag an der TU Bergakademie Freiberg.

Mit dem zweiten Baustein ermöglichen die speziellen Bachelorstudiengänge an der TUBAF in Fächern des MINT-Bereiches einen Seiteneinstieg ins Lehramt für Oberschulen in Sachsen. Die wissenschaftliche Ausbildung für beide Unterrichtsfächer ist mit dem Bachelorstudium dann bereits abgeschlossen.

Die TU Bergakademie Freiberg unterstützt den Schulversuch sehr gern, auch wenn es eine Herausforderung darstellt, neben Lehr- und Forschungsaufgaben anspruchsvolle, an das Studium heranführende Praktika zusätzlich anzubieten. „Das Angebot dieser Fachpraktika fußt auf sehr guten Erfahrungen, die die TUBAF bei der Durchführung von ein- bis zweiwöchigen Schülerpraktika der Klassen 8 bis 10 bislang sammeln konnte. Das Ziel, junge Menschen für den Lehrerberuf und ein MINT-Studium zu gewinnen, ist es auf alle Fälle wert, sich bei KomZuMINT einzubringen.“ erklärt Frau Prof. Dr. Swanhild Bernstein (Prorektorin für Bildung und Qualitätsmanagement in der Lehre an der TU Bergakademie Freiberg).

Schulflur, Flyer und Schulgebäude BSZ Freiberg

Folgende weitere Studienrichtungen sind dann mit dem Abschluss möglich:

a) Diplom- und Magisterstudiengänge oder Bachelor- und Masterstudiengänge:

  • Ingenieurwissenschaftliche und technologische Studiengänge,
  • Architektur und Innenarchitektur,
  • Chemie und Lebensmittelchemie,
  • Geowissenschaften (ohne Geographie),
  • Informatik und Wirtschaftsinformatik
  • Lebensmitteltechnologie,
  • Mathematik und Wirtschaftsmathematik,
  • Physik,
  • Statistik sowie
  • Wirtschaftsingenieurwesen.

b) Lehramt an beruflichen Schulen:

  • Technologische Fächer jeweils als berufliche Fachrichtungen

c) Lehrämter der Sekundarstufe II (berufliche Fächer) oder für berufliche Schulen und der allgemeinbildenden Schulen der Sekundarstufe I und Sekundarstufe II in den nach Bestimmungen der einzelnen Länder zugelassenen Fächerverbindungen mit:

  • Chemie,
  • Informatik,
  • Mathematik und
  • Physik.

Hintergrund zur Zeitersparnis:

Fachgebundene Hochschulreife nach Realschulabschluss 2 Jahre

Allgemeine Hochschulreife nach Realschulabschluss 3 Jahre

BA an der TUBAF 3 Jahre

Lehramt Oberschule 4,5 Jahre (9 Semester)

Seiteneinstieg als Lehrkraft an Oberschule nach 5 Jahren

Seiteneinstieg als Lehrkraft nach 7,5 Jahren

Master und Referendariat berufsbegleitend möglich

Referendariat 1,5 Jahre

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