„Kleine Philosophen, von denen ich viel lernen kann“ – Kims Start ins Abenteuer Lehramt

Kim ist im letzten Semester ihres Lehramtsstudiums in Sachsen und für einen Monat als Praktikantin an der Oberschule Wiederitzsch in Leipzig tätig. Was hat sie dort erlebt und wie fühlt sich dieses letzte Praktikum kurz vor dem Referendariat für sie an?

Die Sonne scheint auf das nagelneue Schulgebäude der Oberschule Wiederitzsch. In einiger Entfernung ist der Leipziger Messeturm zu sehen. Eine aufgeregte Elterngruppe nimmt gerade ihre Fünftklässlerinnen und Fünftklässlern in Empfang, die mit kleinen Reisekoffern von ihrer ersten Kennenlernfahrt zurückkommen. Kim, Studentin im zehnten und damit letzten Lehramtssemester an der Universität Leipzig, kommt uns mit strahlenden Augen entgegen. Stolz präsentiert sie uns ihren Praktikumsplatz an Leipzigs „sportlichster“ Oberschule.

Kim, wie ist dein erster Eindruck von der Oberschule Wiederitzsch?

Sehr gut! Ich wurde herzlich in Empfang genommen und mein Mentor hat mir erstmal alles gezeigt und mich allen vorgestellt. Auch bei den Klassen, die ich bisher kennenlernen durfte, habe ich ein gutes Gefühl. Ich glaube, die Schülerinnen und Schüler fühlen sich wohl hier und kommen gut miteinander klar.

 

Was hat dich bisher am meisten überrascht?
Von der Ausstattung der Schule bin ich echt beeindruckt. Alles ist nagelneu und das Außengelände bietet mit Kletterwand, Basketball- und Beachvolleyballfeld, Fitnessparcours sowie Tischtennis und Tischkicker alles, was ich mir als Sportlehrerin für eine Schule wünschen würde. Da ich eigentlich auf Gymnasiallehramt studiere, ist die Schulform Oberschule noch neu für mich. Ich bin überrascht, wie gut es mir gefällt!

 

Wie bist du zu dem Praktikumsplatz gekommen?
Ehrlich gesagt war das eher Zufall. Ich hatte die Anmeldefrist für das Praktikum beim Praktikumsportal Sachsen verpasst, so dass mir die Schule einfach zugewiesen wurde. Glück gehabt, würde ich sagen, denn ich habe mich hier ab Tag eins sofort wohlgefühlt.

 

Wie wird das Praktikum für dich jetzt genau ablaufen?

Ich habe mir schon gemeinsam mit meinem Mentor einen Stundenplan zusammengestellt und weiß jetzt, wann ich in welchen Klassen bin. In den nächsten vier Wochen habe ich insgesamt 20 Stunden Hospitation und 20 Stunden eigenen Unterricht auf dem Plan. Das wird aufregend: das erste Mal, dass ich als Ethiklehrerin vor einer Klasse stehe! In meinem zweiten Fach Sport habe ich schon öfter unterrichtet. Jetzt bin ich gespannt, wie der Unterschied zwischen Sporthalle und Klassenraum sein wird.

 

Wie bereitest du dich auf deinen ersten Unterricht in Ethik vor?
Das Gute ist, dass ich schon Onlinesemester hatte, in denen wir die Stundenvorbereitung methodisch geplant und geübt haben. Die anderen Ethiklehrerinnen und -lehrer hier an der Schule haben mir schon genau erzählt, wo sie im Lernstoff stehen und wo ich dann bei meinem Unterricht ansetzen kann. Ich überlege mir jetzt selbst genau, welche Lernziele ich mit welcher Methodik erreichen möchte und wie ich die Stunden zeitlich einteile. Das probiere ich dann einfach mal aus.

 

Was erhoffst du dir von dem Blockpraktikum?
Ich will vor allem mehr Selbstsicherheit beim Unterrichten bekommen. Mein Ziel ist es, dass ich nicht mehr an mir selbst zweifle, wenn sich von 20 Schülerinnen und Schülern auch mal fünf mit etwas anderem beschäftigen. Dass ich dann nicht selbst unruhig werde und ihre Unaufmerksamkeit auf mich beziehe. Schließlich sind 90 Minuten auch für mich in der Uni manchmal schwer – unabhängig von der Professorin oder dem Professor, die vorne stehen.

 

Wie stehst du zu deiner Fächerkombi Sport und Ethik? Kannst du sie weiterempfehlen?
Auf jeden Fall! Für mich sind die Lehramtsfächer Sport und Ethik einfach der perfekte Ausgleich! In Sport bin ich die ganze Zeit in Bewegung und komme schnell mit Menschen in Kontakt. Dazu habe ich meinen Gegenpol Philosophie, also das Schulfach Ethik, wo ich mich zurückziehen und viele Texte und große Gedanken lesen, diskutieren und weiterspinnen kann. Ich habe mir fest vorgenommen, als Lehrerin keine Menschen ändern zu wollen, sondern ihnen vor allem neue Perspektiven zu zeigen und zu eröffnen. Genau dafür sind meine beiden Fächer ideal geeignet.

 

Was passiert nach deinem Praktikum?
Ich werde meine Staatsexamensarbeit schreiben und eigentlich würde im Anschluss das 18-monatige Referendariat auf der Agenda stehen. Ich bin mir aber noch nicht sicher, ob ich gleich damit starte oder noch einen Auslandsaufenthalt dranhänge. Da ich damals direkt nach der Schule zur Uni gewechselt bin, wäre ein Perspektivwechsel nicht schlecht. Aus meiner Sicht sollte ich gerade als Lehrerin möglichst viel von der Welt gesehen haben, bevor ich sie meinen Schülerinnen und Schülern zu erklären versuche.

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