Franziska Schütze, 27, ist angehende Lehrerin in Sachsen für Englisch und Geografie. Sie hat in Dresden studiert, war Stipendiatin der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) und macht nun ihren Vorbereitungsdienst am Kreuzgymnasium in Dresden. Ihr Stipendium gab ihr dafür den nötigen Rückenwind.
Lehrerin werden – aus Überzeugung
„Ich habe schon immer gern erklärt“, erzählt Franziska. Als Schülerin gab sie Nachhilfe, später wurde daraus eine Berufung. Lehramt zu studieren war für sie ein bewusster Schritt – einer mit viel Lust aufs Gestalten, auf junge Menschen und auf die großen Themen, die Schule bewegen.

Franziska mit ihrer Staatsexamensarbeit zum Thema Rassismus und kritisches Weißsein bei Lehrkräften. Foto: Franziska Schütze
Gelernt hat sie ihr Handwerkszeug an der TU Dresden, im Studium für das gymnasiale Lehramt für Anglistik und Geographie. Heute steht sie selbst im Klassenzimmer – in ihrem Vorbereitungsdienst am Kreuzgymnasium in Dresden.
Aus Neugier wird Chance: Franziskas Weg zum Stipendium
Bereits während des Abiturs begann Franziska zu recherchieren, welche Stipendien es für angehende Lehrkräfte gibt. „Ich bin richtig ins Rabbithole gefallen und habe geschaut, was alles möglich ist.“ Dabei entdeckte sie das Studienkolleg des Studienförderwerks Klaus Murmann der sdw, ein Programm, das sich speziell an angehende Lehrerinnen und Lehrer richtet.
„Ich habe mich einfach beworben“, erzählt sie: Motivationsschreiben, Ehrenamtsnachweise und alle weiteren Unterlagen wie eine Kopie der Hochschulzugangsberechtigung und die aktuelle Immatrikulationsbescheinigung waren schnell beisammen. Danach ging es in das dreistufige Auswahlverfahren: schriftliche Bewerbung, Interview mit der Regionalgruppe Dresden und schließlich ein Assessment-Center.
Im Assessment-Center hielt sie einen Vortrag, nahm an Debatten teil und lernte andere potenzielle Stipendiatinnen und Stipendiaten kennen. „Das war echt viel – aber eine coole Erfahrung.“ Kurz darauf erhielt sie die Bestätigung: Sie ist dabei.
Finanzielle Vorteile ihres Stipendiums
Das Stipendium brachte Franziska vor allem eins: finanzielle Freiheit. „Ich musste nicht jobben, sondern konnte mich voll aufs Studium konzentrieren.“ Weil sie aus einer einkommensschwachen Familie kommt, erhielt sie von der sdw ein monatliches Stipendium ohne Rückzahlungspflicht in Höhe dessen, was sie sonst als BAföG erhalten hätte.
Zusätzlich gab es einkommensunabhängig 300 Euro Studienkostenpauschale im Monat. Mit dieser Unterstützung konnte Franziska als drittes Fach Deutsch als Zweitsprache studieren und ein Praxissemester in Valencia absolvieren, das die sdw mit einer Auslandspauschale in Höhe von 300 bis 400 Euro fördert. Zusätzlich erhielt sie eine Reisekostenpauschale.
Wissen und Netzwerk: Die ideellen Vorteile des Stipendiums
Das Stipendium bot Franziska nicht nur finanzielle sondern auch ideelle Förderung. Mehrmals jährlich nahm sie an Seminaren teil – etwa zu Mobbing, Privilegien und Rassismus, Demokratieförderung oder Medienpädagogik. „Dort geht es wirklich nur ums Thema – ohne Prüfungsdruck. Die Leute sind da, um ihr Wissen zu erweitern und weil sie Lust darauf haben.“

Lernen, Austauschen und Vernetzen während der Seminare der sdw. Foto: Heike Igel, sdw
Besonders in Erinnerung blieb ihr die Studienkolleg-Akademie, die sich speziell an Lehramtsstudierende richtet. Während der einwöchigen Akademie zum Thema „Veränderung und Verantwortung“ setzte Franziska sich intensiv mit ihrer Rolle als künftige Lehrkraft auseinander. „Ich habe Menschen getroffen, die mich inspiriert haben, die etwas bewegen wollen und die Haltung zeigen.“ Ein Netzwerk, das ihr ihrer Überzeugung nach in ihrem weiteren Berufsleben wertvolle Impulse geben wird.

Gruppenarbeit während der Studienkolleg-Akademie. Foto: Heike Igel, sdw
Gelernt ist gelernt – wie das Stipendium im Alltag hilft
Derzeit ist Franziska mitten im Vorbereitungsdienst – und merkt jeden Tag, wie sehr sie vom Stipendium profitiert: mehr Gelassenheit im Klassenzimmer, Sicherheit im Umgang mit digitalen Tools, ein geschärfter Blick für gesellschaftliche Themen. Und die Erkenntnis, dass es manchmal besser ist, den eigenen Perfektionismus hintanzustellen.
Klingt spannend? Dann: einfach machen!
Franziska rät allen, die mit dem Gedanken spielen, sich für ein Stipendium zu bewerben: „Traut euch!“ Die Bewerbung brauche etwas Zeit, aber sie lohne sich. „Man sollte echtes Engagement zeigen und keine Scheu davor haben, einfach loszulegen.“
Und wer weiß? Vielleicht beginnt auch dein Weg ins Lehramt mit einem Stipendium? Eine Auswahl an Stipendienprogrammen, speziell für Lehramtsstudierende findest du hier:
Das Stipendium der Bayer-Foundation richtet sich speziell an MINT-Lehramtsstudierende und Lehrkräfte. Es kann für Praktika, Forschungsprojekte im MINT-Bereich, Trainings, Sommerschulen, Forschungskurse und Ähnliches mit Bezug zum MINT-Bereich im In- und Ausland verwendet werden. Du erhältst eine Förderung von bis zu 10.000 Euro.
Falls du ein Praktikum an einer Schule im Ausland planst, kommt vielleicht dieses Stipendium für dich infrage. Es richtet sich an Lehramtsstudierende aller Fachrichtungen und Schulformen. Die ausgezahlte Summe ist abhängig vom Zielland. Du kannst sie beim DAAD-Stipendienrechner nachschauen.
- Studienkolleg des Studienförderwerks Klaus Murmann der Stiftung der Deutschen Wirtschaft gGmbH (sdw)
Das Studienkolleg wendet sich speziell an Lehramtsstudierende. Aus Mitteln des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt erhalten alle Geförderten eine monatliche Förderung, die sich nach den Einkommensverhältnissen richtet. Hinzu kommt eine einkommensunabhängige Studienkosten-Pauschale. Zudem gibt es attraktive Zusatzleistungen für zum Beispiel Auslandsaufenthalte, Kinderbetreuung oder die Kranken- und Pflegeversicherung. Die Leistungen müssen nicht zurückgezahlt werden.
Neben den speziell auf Lehramtsstudierende zugeschnittenen Stipendien lohnt sich auch ein Blick auf allgemeine Förderprogramme, für die Studierende aller Fachrichtungen infrage kommen.