Du willst wissen, ob es finanziell eine gute Entscheidung ist, Lehrerin oder Lehrer in Sachsen zu werden? Hier erfährst Du das Wichtigste rund um Arbeitsbedingungen, Beamtenbesoldung und Pension im Freistaat – und warum Lehrkraft auch ein Karriereberuf ist.
Wenn du dich für den Lehrberuf interessierst, dann vermutlich aus Überzeugung: Weil du mit Heranwachsenden arbeiten, Schule mitgestalten oder jeden Tag etwas Neues erleben möchtest. Aber Lehrkraft ist auch ein Karriereberuf, der Prestige, ein gutes Gehalt und stabile Arbeitsbedingungen verspricht – gerade in Sachsen. Wir beleuchten deshalb die finanzielle Seite des Lehrberufs. Du erfährst:
- Welches Gehalt du als Lehrerin oder Lehrer in Sachsen erwarten kannst;
- Wie du mit deinem Gehalt im Freistaat dastehst
- Welche Arbeitsbedingungen dich erwarten
- Warum der Beamtenstatus dir finanzielle Sicherheit bietet
Wie viel verdienen Lehrkräfte in Sachsen?
Beginnen wir mit der Frage aller Fragen: Wie viel verdienen Lehrerinnen und Lehrer in Sachsen? Eines vorab: Finanziell ist der Lehrberuf im Freistaat sehr attraktiv und stabil. Wie viel du genau verdienst, hängt – wie bei vielen anderen Jobs auch – davon ab, in welcher Phase deiner Laufbahn du bist.
Studium, Vorbereitungsdienst und regulärer Schuldienst
Um Lehrerin oder Lehrer in Sachsen zu werden, absolvierst du normalerweise ein Lehramtsstudium und deine erste Staatsprüfung. Danach beginnst du den Vorbereitungsdienst, das „Referendariat“. Nach drei Unterrichtshalbjahren und einer zweiten Staatsprüfung ist es so weit: Du startest in den Schuldienst. Natürlich kannst du genauso als Seiteneinsteigerin oder -einsteiger Lehrkraft werden.
Dein Gehalt im Vorbereitungsdienst
Während dieses Vorbereitungsdienstes erhältst du einen Anwärterbezug. Basis ist der Anwärtergrundbetrag. In Sachsen liegt er bei rund 1.795 Euro brutto. Je nach familiärem Status (also beispielsweise, ob du verheiratet, geschieden oder verwitwet bist oder Kinder hast) erhält du einen Familienzuschlag.
Dein Gehalt im regulären Schuldienst
Sachsen schätzt alle Lehrerinnen und Lehrer gleich wert. Deshalb ist dein Gehalt unabhängig davon, ob du dich zum Beispiel für die Grundschule oder das Gymnasium entscheidest. Wie alle voll ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrer wirst du mit deinem Berufsstart in die Besoldungsgruppe A13 eingegliedert. Du steigst so mit einem monatlichen Bruttogehalt von 4.838,65 Euro (Stand: 01.02.2025) ein.
TIPP: Du willst ganz genau über die Besoldung von Lehrerinnen und Lehrern in Sachsen Bescheid wissen? Dann wirf auch einen Blick in die Besoldungstabellen.
Gehaltszuschläge für Lehrkräfte in sächsischen Bedarfsregionen
Du hast Lust auf gediegenes Landleben in einer kleinen Gemeinde? Wenn du Lehrkraft auf dem sächsischen Land werden willst, lohnt sich das für dich sogar finanziell. Absolvierst du deinen Vorbereitungsdienst außerhalb der Ballungszentren Leipzig oder Dresden und bist bereit, nach Abschluss deiner Ausbildung mindestens fünf Jahre an einer Schule in einer sächsischen Bedarfsregion zu arbeiten, erhältst du während dieser Zeit zusätzlich einen monatlichen Zuschlag von rund 1.000 Euro brutto.
Wie stehst du mit deinem Gehalt als Lehrerin oder Lehrer in Sachsen da?
Gehaltszahlen alleine sind oft schwer zu interpretieren. Deshalb ist es hilfreich, sie zum Gehaltsniveau in der Region ins Verhältnis zu setzen.
2023 lag der durchschnittliche Bruttolohn im Freistaat laut Bundesagentur für Arbeit bei etwa 3.182 Euro. Als vollausgebildeter Lehrer liegst du schon zu Beginn deiner Karriere deutlich über diesem Wert. Das gilt auch für die großen sächsischen Metropolen: So lag im selben Jahr der durchschnittliche Bruttolohn in Dresden bei rund 3.689 Euro, in Leipzig bei ca. 3.550 Euro und in Chemnitz bei ca. 3.336 Euro.
Außerdem kannst du dich darauf verlassen, dass dein Gehalt mit der Dauer deines Dienstes verlässlich steigen wird.
Diese Arbeitsbedingungen erwarten dich
Deine wöchentliche Unterrichtsverpflichtung
Als Lehrerin oder Lehrer in Sachsen hängt deine wöchentliche Unterrichtsverpflichtung von der Schulart ab, für die du dich entscheidest – also davon, ob du etwa an einer Grundschule unterrichtest oder an einem Gymnasium. In der Regel schwankt sie zwischen 25 und 27 Unterrichtsstunden pro Woche. Hinzu kommen Stunden für Vor- und Nachbereitung.
Anrechnungsstunden
Ab einem gewissen Alter sowie für bestimmte Aufgaben werden dir außerdem Anrechnungsstunden gewährt. Sie reduzieren deine Unterrichtsverpflichtung zusätzlich. So kannst du dich zum Beispiel als Beratungslehrerin oder -lehrer oder Fachberaterin oder -berater engagieren oder die (stellvertretende) Schulleitung deiner Schule übernehmen.
Welche Rahmenbedingungen erwarten dich als Beamtin oder Beamter?
Als Beamtin oder Beamter nimmst du eine besondere Rolle ein. Du verpflichtest dich der freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland. Damit gehen Besonderheiten, Rechte und Pflichten einher. Als Staatsdiener bist du praktisch unkündbar. Im Gegenzug verzichtest du auf dein Streikrecht und kannst durch den Staat jederzeit – falls nötig – versetzt werden.
In finanzieller Hinsicht bedeutet der Beamtenstatus vor allem: Du stehst außerhalb der üblichen Sozialversicherungssysteme in Deutschland.
Ruhestand und Pension
Auch wenn du in den Ruhestand gehst, zahlt für dich als Beamtin oder Beamter der Staat deine Pension. Entsprechend zahlst du nicht wie ‚normale‘ Arbeitnehmerinnen und -nehmer in die Arbeitslosenversicherung und in die Rentenkasse ein.
Für die Berechnung deiner Pension spielen nur deine letzte Gehaltsstufe sowie die Anzahl deiner Berufsjahre als Beamtin oder Beamter eine Rolle. Schaffst, du es, 40 Jahre als Beamtin oder Beamter zu arbeiten, bekommst du den Höchstsatz von 71 Prozent deines letzten Gehalts.
Krankenversicherung
Bei der Krankenversicherung hast du als Beamtin oder Beamter die Wahl, ob du dich privat oder gesetzlich versichern möchtest. Die meisten entscheiden sich allerdings für eine private Krankenversicherung, da der Staat in diesem Fall eine Beihilfe übernimmt. Das heißt: Wirst du krank, zahlt er einen Teil der Kosten. Bei der gesetzlichen Krankenversicherung übernimmt er den üblichen Arbeitgeberanteil dagegen nicht.
Lehrer werden lohnt sich – auch finanziell
Du siehst also: Lehrkraft ist auch finanziell ein attraktiver Beruf. Gerade in Sachsen verdienst du deutlich mehr als der ‚Durchschnittsbürger‘ – und profitierst von den Vorteilen und der Sicherheit des Beamtenstatus.