Lutz Langer ist Schulleiter am Beruflichen Schulzentrum (BSZ) für Technik August Horch. Seit mehr als neun Jahren ist die Zwickauer Schule bei SCHAU REIN! dabei, um für die Vielseitigkeit des Lehrerberufs im berufsbildenden Bereich zu werben und Schülerinnen und Schüler für ein Lehramtsstudium für diese Schulart zu motivieren.
Lehrer an berufsbildenden Schulen werden händeringend gesucht. Doch kaum jemand weiß um die vielfältigen Arbeitsmöglichkeiten an einem Beruflichen Schulzentrum wie dem BSZ für Technik August Horch in Zwickau. Das wiederum weiß Schulleiter Lutz Langer sehr genau: „Die meisten Schülerinnen und Schüler haben gerade einmal vom BVJ, dem Berufsvorbereitungsjahr, in ihrem Freundeskreis gehört. Das ist aber nur eine Klasse, eine Richtung. Die anderen 60 Klassen kennt keiner.“
Viele Wege führen an berufsbildende Schulen
Grund genug für Langer, immer wieder bei SCHAU REIN! Mitzumachen. Er bietet Interessierten einen Nachmittag lang einen Einblick in die Lehrberufe. „Wir stellen den Lehrerberuf allgemein und insbesondere den Lehrer für berufsbildende Schulen vor, zu dem ein Lehramtsstudium führt.“ Das BSZ August Horch für Technik ist sowohl eine Fachoberschule, eine Fachschule für Fahrzeugtechnik als auch eine „ganz normale Berufsschule“, so Langer.

Landmaschinen-Parade: Am letzten Schultag der Land- und Baumaschinen-Mechatroniker vor ihren Kammerprüfungen stehen die Gefährte zum Abschied der angehenden Gesellen traditionell Spalier vor dem Zwickauer BSZ August Horch für Technik. Foto: BSZ August Horch für Technik
Kleine Gruppen und individuelle Beratung bei SCHAU REIN!
Meist interessieren sich „etwa drei bis sechs“ Schülerinnen und Schüler ab der achten Klasse für den etwa 90-minütigen Infonachmittag. „Wir sind relativ offen und beraten gern zielgerichtet und individuell. Wir suchen Lehrer kreuz und quer. Wenn jemand Lehrer an einer Förderschule wird, ist dem System auch geholfen.“ Drei bis sechs Interessierte? Hört sich nach wenig an? Ist es aber nicht. Denn waren früher nur drei bis vier Schulen aus der Region dabei, ist die Zahl inzwischen auf um die 24 gestiegen. Keine Konkurrenz, sondern ein belebendes, vielseitiges Angebot für Interessierte, meint Langer.
„Ich möchte gar nicht ans Gymnasium zurück“
Er wirbt dafür, abseits des Bekannten zu denken. Es müsse gar nicht der – stark gesuchte – Fachlehrer für E-Technik sein. Schließlich sei er selbst als Gymnasiallehrer ans BSZ gewechselt „Ich hätte gar keine Lust, ans Gymnasium zurückzugehen.“ Wer Deutsch, Sport, Mathe oder Physik unterrichte, sei am BSZ auch mit dem „klassischen Gymnasiallehramtsstudium“ willkommen, aber ebenso mit Fächern wie Geschichte an der Fachoberschule.
Technik live: Bleistiftspitzer aus dem 3D-Drucker
Nach einem zwanglosen Kennenlerngespräch – „wir wollen niemand zulabern“ – dreht Langer mit den Schülerinnen und Schülern eine Runde durch das BSZ. Endstation ist ein Technikraum, etwa einer mit einem 3D-Drucker. Der druckt beispielsweise Plastikteile für einen Bleistiftanspitzer aus. „Ein Roboterarm entnimmt das Teil und legt es in einen Becher. Ich schraube dann das noch fehlende Metallstück mit der Klinge an.“
Hinter dem vermeintlich kleinen Aufbau stecken komplexe, rechnergesteuerte Prozesse. „Die muss jemand programmieren und verknüpfen.“ Reichte es früher beispielsweise im Bereich Haustechnik, sich mit der Konstruktion und Funktionsweise von Lichtschaltern auszukennen, kämen heute mindestens Dimmer oder gleich Smart-Home-Devices und -Steuerungen hinzu. Diese Komplexität möchte Langer sichtbar machen.