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Nach einigen Jahren in der freien Wirtschaft hieß es für Michael Junghannß zurück zum Ursprungsziel. In diesem Jahr schließt er seinen Vorbereitungsdienst an einer sächsischen Grundschule ab und übernimmt dann als vollausgebildeter Lehrer die Leitung einer ersten Klasse – ganz so, wie eigentlich es immer sein Plan war.
„Eigentlich wollte ich schon seit der zweiten Klasse Lehrer werden“, erzählt Michael Junghannß, „ich wurde sogar damals von meinen Mitschülern als Herr Lehrer angesprochen“, lacht er. Gerade beendet er seinen Vorbereitungsdienst und übernimmt danach eine Grundschulklasse als Klassenlehrer. Doch bis dahin war es ein langer und kurvenreicher Weg.
Nach dem Abitur im sächsischen Neustadt an der tschechischen Grenze geht Junghannß zunächst für zwei Jahre zur Bundeswehr. Danach zieht es ihn nach Dresden, wo er auch geboren und aufgewachsen ist, bevor er mit seinen Eltern in die Kleinstadt zog. „Ich wollte einfach unbedingt nach Dresden, weil ich diese Stadt liebe. Es ist so schön zum Wohnen, die Leute sind nett. Vor allem, wenn man weiß, wie man sie nehmen muss …“, scherzt Junghannß. Überhaupt lacht er viel, nimmt vieles mit Humor – man kann sich vorstellen, dass seine Schülerinnen und Schüler ihn schätzen. Etwas ernster setzt er hinzu: „Außerdem: Wenn alle hier abhauen, dann wirds ja nicht besser!“
Mit Kindern konnte er schon immer gut, und weil der Bedarf an männlichen Lehrkräften an Grundschulen so hoch ist, nimmt er 2006 sein Studium zum Grundschullehramt an der TU Dresden auf. Neben den drei Grundschulfächern Deutsch / Mathe / Sachunterricht schreibt er sich für Philosophie / Ethik als Ergänzungsfach ein. „Im Ethikunterricht stehen die Kinder im Fokus. Das war genau das, was ich wollte.“ Das Philosophiestudium beeindruckt ihn, bringt ihn auch privat stark ins Reflektieren.
Bis heute bezeichnet Junghannß sich als Idealist. Als junger Mann will er etwas bewirken, engagiert sich im Fachschaftsrat, knüpft zahlreiche Kontakte. Seine Ausbildung als Lehrer hätte er eigentlich 2011 abschließen können. Direkt danach zurück an die Schule zu gehen, konnte er sich jedoch nicht vorstellen: „Das machen viele und das ist auch toll. Aber ich wollte noch etwas sehen von der Welt und bin dann ein Jahr nach Australien gegangen.“
Diese Zeit im Ausland erweitert seinen Horizont, er nimmt vieles für sich persönlich mit: Empathie, auf Menschen zugehen, auch wenn man sich nicht verständigen kann. Heute nutzen ihm diese Erfahrungen auch im Umgang mit Kindern, erzählt er.
Australien aber ist teuer. Als der junge Mann zurückkehrt, ist erst einmal die Kasse knapp. Zuerst verdient er sich als Tutor an der TU Dresden, erledigt dann immer mehr Promo-Jobs in der Gastronomie. Auch hier nützt es ihm, dass er leicht auf Fremde zugehen kann. 2014 nimmt er einen Job bei einer Agentur an, bevor er ein Jahr später sein Erstes Staatsexamen schreibt. Durch einen unglücklichen Zufall kann er seinen Vorbereitungsdienst jedoch nicht direkt anschließen. Also bleibt er erst einmal im Sales Marketing. Nur für ein Jahr, bis er im darauffolgenden sein Referendariat beginnen kann – denkt er zunächst. Doch es kommt anders. Er bleibt, kommt in der Branche viel rum.
Ein großer Schritt in die Zukunft: 2020 arbeitet Junghannß als Gebietsverkaufsleiter in Leipzig/Dresden für eine Spirituosenfirma, als seine Tochter zur Welt kommt. Durch die Zeit mit ihr beginnt er, sich auf sein ursprüngliches Vorhaben zurückzubesinnen. In ihm regt sich eine Stimme: „Ich hab‘ das doch mal studiert! Seit der zweiten Klasse will ich mit Kindern arbeiten und bin dann irgendwie auf Umwege geraten.“
Missen möchte er diese Erfahrungen um nichts in der Welt: „Alles, was ich privat und beruflich erleben und sehen wollte, habe ich gehabt!“ Immer wieder wird er in den vergangenen Jahren gefragt, warum er nicht in Hamburg oder Berlin lebe. Doch schon zu Studienbeginn kommt ein anderes Bundesland für Junghannß nicht infrage: „Ich wollte immer in Sachsen bleiben, denn hier ist mein Zuhause. Ich werde hier einfach gebraucht!“
Jetzt sei es für ihn an der Zeit, sich seiner eigentlichen Aufgabe zu widmen: Kindern die Welt zu zeigen. Also bewirbt sich Junghannß für seinen Vorbereitungsdienst, den er an einer Schule auf dem Land leistet – denn gerade hier bedürfe es moderner Strukturen und der Unterstützung von Heterogenität. „Weltoffenheit und Demokratieerziehung sind Grundsätze, die schon in der Grundschule die Basis für unsere Demokratie legen!“
„Da kann man noch was bewegen – gerade als eines der wenigen männlichen Vorbilder.“ Viele Kinder erlebten in ihren ersten Jahren nur Frauen im erzieherischen Umfeld. Gerade im Sinne der Gleichstellung und Gleichberechtigung war es für Junghannß daher ganz klar, dass er als Lehrer an die Grundschule müsse. Und aufs sächsische Land: „Gerade die brauchen jemanden, der da ein wenig frischen Wind reinbringt.“
Etwa indem er seinen Schülerinnen und Schülern ganz selbstverständlich beibringe, Dinge zu hinterfragen. Geschlechterklischees zum Beispiel: „Wenn ich beispielsweise mit einem rosafarbenen Hemd in die Schule gehe, finden die Schülerinnen und Schüler das völlig verrückt. ‚Haben Sie ein Frauenhemd an, Herr Junghannß?‘, fragen sie dann. Und ich sage: ‚Rosa ist doch eine schöne Farbe und wenn es mir gefällt, darf ich das doch auch tragen, oder?‘ Das sehen die Kinder dann auch ein.“
Ohnehin begreife er sich nicht nur als Wissensvermittler und Lernpartner; die Persönlichkeitsentwicklung und das Selbstbewusstsein seiner Schützlinge zu stärken, stehen für ihn an erster Stelle. „Die Kinder wissen jetzt schon, was sie alles nicht dürfen. Das möchte ich umdrehen: Was heißt zum Beispiel ‚lieb sein‘ in den Klassenregeln und was kannst du aktiv dafür tun? Diese Art der positiven Affirmation ist mir extrem wichtig. Es wird immer nach Fehlern gesucht, aber wir müssen doch die Stärken festigen.“
Lehrerinnen und Lehrer tragen dazu einen großen Teil bei, das müsse aber endlich auch in der Gesellschaft ankommen: „Früher dachte ich in meiner Naivität, Lehrer arbeiten vormittags und haben nachmittags frei … Aber das ist natürlich absolut nicht wahr! Wir arbeiten viel und hart!“ Allein für die Organisation rund um den Unterricht ginge viel Zeit drauf, „eigentlich brauche ich eine Sekretärin!“
Trotzdem ist Grundschullehrer nach wie vor Junghannß‘ lang gehegter Traumberuf und er genießt es für seine Schülerinnen und Schüler da zu sein, ihnen ernsthaft zuzuhören. Bindung stehe für ihn vor Erziehung und Bildung: „Überall müssen Kinder funktionieren, aber ich lasse sie gern auch mal Kind sein.“ Annäherung und Austausch seien auch im Kollegium sein Credo: „Ich will eine Verbindung sein zwischen allen – alten Lehrern, neuen Lehrern, Schülern und Eltern.“ Dass er ein guter Lehrer ist, daran zweifelt man kaum. Er hat immerhin seit der 2. Klasse dafür geübt.
Erst mal kommt der Schulabschluss, und dann? Was willst du nach der Schule machen? Hast du schon Pläne für die Zukunft geschmiedet? Den richtigen Weg zu finden, um deine Ziele anzugehen, ist nicht leicht. Vom 20. bis 22. Januar 2023 fand deswegen die Messe KarriereStart in Dresden statt. Hier haben Hochschulen, Unternehmen und Institutionen aus diversen Gebieten Orientierungshilfen für die Karriereplanung nach dem Schulabschluss geboten.
Wir haben uns gemeinsam mit dem Kultusministerium und den Universitäten in Dresden, Leipzig und Chemnitz ebenfalls unter die Messebesucherinnen und -besucher gemischt, um dich über deinen gelungenen Start als Lehrerin oder Lehrer zu informieren.
Du brennst für den Lehrberuf? Dann hast du etwas gemeinsam mit über 40 Fachleuten, die Interessierte an unserem Messestand beraten haben. Dort haben Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachbereichen unterschiedliche Fragen zur persönlichen Eignung, über Zugangsvoraussetzungen zu Lehramtsstudiengängen, zur Fächerwahl, zum Seiteneinstieg und zu den Berufsaussichten in Sachsen beantwortet. Das ließ sich auch Minister Piwarz nicht entgehen.
Welche fünf Fragen wir auf Messen am häufigsten beantworten, liest du übrigens hier: die 5 häufigsten Fragen zum Lehramt in Sachsen. Damit klappt dein Einstieg ins Lehramt garantiert ganz einfach und unkompliziert.
Geballte Information über den Einstieg in den Schuldienst lieferten auf der KarriereStart zudem zwei spannende Vorträge: Claudia Schiebel sprach dort über das FSJ Pädagogik und Stephan Passek informierte über Wege in den Seiteneinstieg. Ihre wichtigsten Infos haben wir für euch als Videos zusammengestellt.
„Ich empfehle das FSJ Pädagogik allen, die sich vorstellen können, mal Lehrerin oder Lehrer zu werden; um zu sehen, ob das der richtige Beruf für mich ist und auch, um die richtige Fächerkombination dort auszutesten. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erleben während dieser Zeit außerdem eine enorme persönliche Weiterentwicklung“, sagt Claudia Schiebel, die für die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung in Dresden arbeitet und dort als Projektleiterin das FSJ Pädagogik koordiniert.
Auf unserer Seite findest du übrigens noch viele weitere Infos über das FSJ Pädagogik. Oder lies hier, was Lehramtsstudentin Lisa in ihrem eigenen FSJ für Erfahrungen gesammelt hat und was ihr am besten gefallen hat.
Was brauchst du überhaupt, um eine Chance im Schuldienst zu haben? Wie dein Weg in die Schule aussehen kann, erläutert Stephan Passek. Er arbeitet als Koordinator für den Seiteneinstieg am Sächsischen Landesamt für Schule und Bildung (LaSuB) am Standort Bautzen. In seinem Vortrag gibt er viele nützliche Infos rund um Qualifizierungswege, Schulpraktische Ausbildung, Anerkennungen von Studienfächern und einige weitere interessante Neuigkeiten und Tipps.
Hier findest du den Link zum Bewerbungsportal.
Bis zum 30. April 2023 kannst du dich für das kommende Schuljahr bewerben und deine Chance auf echte Praxiserfahrungen rund um das Lehrersein in Sachsen nutzen.
Ein FSJ Pädagogik bedeutet vor allem Vielfalt: Du vollziehst einen Perspektivwechsel und lernst den abwechslungsreichen Schulalltag aus einem ganz anderen Blickwinkel kennen. Während deines FSJ Pädagogik kannst du beispielsweise aktiv die Unterrichtsgestaltung unterstützen, bei der Umsetzung von Schulprojekten helfen oder die Hausaufgabenbetreuung übernehmen.
„Durch die vielen Praxiserfahrungen während des FSJs weiß ich genau, worauf ich mit meinem Studium hinarbeite. Die Zeit an der Oberschule hat mir außerdem mehr Selbstvertrauen, neue Kontakte und tolle Erlebnisse geschenkt, aber auch den Umgang mit herausfordernden Situationen gezeigt. Ich würde es immer wieder machen.“
Henriette hat im Schuljahr 21/22 ihr FSJ Pädagogik an einer Oberschule in Dresden absolviert.
„Das FSJ Pädagogik hilft mir, Erfahrungen für mein späteres Berufsleben als Lehrerin zu sammeln sowie den Umgang mit Schülerinnen und Schülern einer Förderschule zu erlernen, da es ein ganz neues Bild einer Schule für mich vermittelt und meinen Wunsch festigt, Lehramt für Sonderpädagogik zu studieren.
Es bedeutet mir sehr viel ein FSJ zu machen, da ich an einer Förderschule arbeite und die Schülerinnen und Schüler so kennenlernen darf, ohne als Lehrkraft zu gelten. Das FSJ bestärkt mich in meinem Wunsch, später als Lehrerin zu arbeiten bzw. Lehramt zu studieren. Ich freue mich jeden Tag aufs Neue in die Schule zu gehen und mit tollen Schülerinnen und Schülern sowie dem Kollegium arbeiten zu dürfen.“
Antonia macht derzeit ihr FSJ Pädagogik an einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung im Erzgebirge.
„Ich höre oft: ‚FSJ? Du wolltest doch nur ein Jahr mehr Zeit?‘ oder ‚Du weißt noch gar nicht, was du machen möchtest.‘ Dann sage ich: ‚Falsch, ich habe ein Jahr mehr Erfahrung in dem, was ich später machen möchte.‘ Das FSJ ist eine wertvolle Erfahrung, die ich jedem nur ans Herz legen kann.“
Max absolviert derzeit sein FSJ Pädagogik an einer Grundschule im Landkreis Meißen.
„Das FSJ-Pädagogik bietet die Möglichkeit, eigene Stärken und Schwächen herauszufinden und an diesen zu arbeiten.
Es war für mich eine unbeschreibliche Zeit, in der ich viel über mich und den Beruf Lehrerin lernen konnte.“
Sandra hat letztes Jahr ihr FSJ Pädagogik an einer Grundschule im Vogtland gemacht.
Weitere Einblicke aus dem FSJ-Alltag in Sachsen bekommst du von Lisa, die im vergangenen Jahr ein FSJ an einer Grundschule in Bautzen absolviert hat.
Dann los! Hier gibt’s die wichtigsten Informationen zum FSJ Pädagogik für dich. Die Bewerbung findet ausschließlich online statt. Um dich zu bewerben, brauchst du
Wichtig ist, dass du im Bewerbungsformular deine Wunscheinsatzstelle angibst. Im besten Fall hast du mit dieser bereits vorab Kontakt aufgenommen und dich persönlich vorgestellt.
Falls du noch nicht genau weißt, an welcher sächsischen Schule du dein FSJ absolvieren möchtest, findest du hier noch einmal eine Liste aller Einsatzstellen in Sachsen. Dort findest du garantiert eine Schule, die gut zu dir und deinen Zukunftsplänen passt! Um möglichst unabhängig viele neue Eindrücke sammeln zu können, solltest du jedoch keine Schule wählen, an der deine Eltern arbeiten oder die deine Geschwister besuchen. Auch die Schule, die du gerade besuchst, kommt nicht infrage. Wenn du jedoch an deiner ehemaligen Grundschule dein FSJ absolvieren möchtest – go for it!
Kleiner Tipp: Wirf auch einen Blick auf Ober- und Förderschulen sowie Schulen im ländlichen Raum in Sachsen. Wenn du dich dort bewirbst, erhöhst du deine Chancen auf einen FSJ-Platz! Wir drücken dir die Daumen, dass du eine Zusage für das FSJ Pädagogik erhältst und schon bald wertvolle Erfahrungen sammeln kannst!
Die Lehrergewinnungskampagne begleitet dich in diesem Jahr durch die Winterzeit. Hast du uns schon entdeckt?
Abenteuerliche Pistenabfahrten, herrliche Wander-, Rodel- und Langlaufrouten und eine faszinierend mystische Winterlandschaft begeistern alljährlich etliche Einheimische und Touristen vom Zittauer Gebirge bis hin zum Vogtland. Auch für uns genügend Gründe, uns mit der sächsischen Lehrergewinnungskampagne unter all die Wintersportbegeisterten und Erholungssuchenden zu mischen.
Hast du uns schon entdeckt? Seit den Weihnachtsfeiertagen und noch bis nach den Winterferien, kannst du Banner, Videos und Plakate von uns beispielsweise in der Vogtlandarena sowie an der Loipe in Mühlleiten finden. Doch warum das Ganze?
Die wunderschönen Gebiete der sächsischen Mittelgebirge sind zwar für den Erholungs- und Aktivurlaub überaus beliebt, aber gerade in diesen sächsischen Regionen werden in den kommenden Jahren zahlreiche Lehrerinnen und Lehrer gebraucht. Deshalb gehen wir genau dorthin und weisen auf beste Berufschancen hin. In Altenberg und Geising, Eibenstock und Freiberg sowie in Oberwiesenthal und Sebnitz verbreiten wir unsere Botschaft: „Von der Piste ins Klassenzimmer: Werde Lehrer, wo andere Urlaub machen.“
Gute Gründe, um sich für den Lehrberuf zu entscheiden, gibt es schließlich mehr als genug! Du willst dich inspirieren lassen oder mehr Infos finden? Dann bekommst du auf unserer Seite und auf unserem Blog einige super Argumente für den Schuldienst in Sachsen.
Offline entdeckst du unsere Plakate und Co. in nächster Zeit an Bussen und Bahnen, in Skigebieten und Liftstationen in den Regionen. Nach erlebnisreichen und aktiven Stunden in wundervoller Landschaft, warten nicht selten kulinarischen Gaumenfreuden. In vielen Restaurants, Bars und Kneipen kannst du unsere Gratis-Postkarten entdecken und damit natürlich auch Urlaubsgrüße verschicken – zusammen mit dem Tipp für einen echten Traumberuf!
Und mit etwas Glück kannst du auf unserem Instagramkanal @lehrerinsachsen tolle Preise ergattern, die dein Schüler- und Studentendasein bzw. deinen Lehreralltag auf ein neues Level bringen. Wenn du uns irgendwo entdeckt hast, mach unbedingt ein Foto und teile es in deiner Story, dann hast du sogar eine doppelte Gewinnchance. Wir wünschen dir viel Glück!
In ihrem Videoformat „Gute Frage“ widmet sich die TU Dresden regelmäßig wissenschaftlichen Themenkomplexen und befragt dazu Expertinnen und Experten der Universität sowie aus Partnerbereichen. In der Folge über Bildung befasst sich das „Gute Frage“-Team mit der Schule und Bildung der Zukunft und zeigt, wie dafür schon heute der Weg bereitet wird. Eine super spannende Frage, nicht nur für Lehrkräfte und Co.
Lernbegleitung statt Frontalunterricht, aufregende Inhalte und Projektarbeit statt Langeweile und kooperative Lernformen statt Noten- und Leistungsdruck: Wie sehen eigentlich zeitgemäßer Unterricht und die Schule der Zukunft aus? In der Folge zum Thema Bildung geht das Videoformat „Gute Frage“ der TU Dresden genau diesem Thema nach.
Dabei geben Expertinnen und Experten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen Einblick in den Klassenraum der Zukunft, in dem etwa Smartboards, 3D-Drucker und VR-Brillen im Einsatz sein werden. Doch auch die Ausbildung zukünftiger Lehrkräfte steht zur Debatte; immerhin müssen die Lehrerinnen und Lehrer der Zukunft ihre Schülerinnen und Schüler für das Leben im kommenden Jahrhundert vorbereiten.
Wollt ihr wissen, wann man standardmäßig mit VR-Brillen an Schulen rechnen kann, wie eine Beschulung ohne Noten aussieht und wie schon heute die Zukunft von Lernen und Schule gestaltet wird?
Wir legen euch das Video ganz besonders ans Herz, denn die Frage nach der Schule der Zukunft ist auch eine Frage nach der Zukunft unserer Gesellschaft und Lebensweise. Schaut euch hier das Video der TU Dresden an:
Ingo Pfretzschner ist seit 2001 Schulleiter an der Frohburg Oberschule Maxim Gorki im Landkreis Leipzig. Die Entwicklung seiner Schule betrachtet er als seine Hauptaufgabe. Sie gelingt ihm vor allem in Zusammenarbeit mit seinem Team aus Stellvertreter, Sekretariat, Lehrerkollegium und vielen anderen Akteuren rund um Schule – alles im Dienste seiner Schülerinnen und Schüler.
Es ist circa 6.45 Uhr am Morgen. Zu dieser Jahreszeit ist es draußen noch stockduster. Im Sekretariat der Frohburg Oberschule Maxim Gorki jedoch brennt schon Licht: Schulleiter Ingo Pfretzschner, sein Stellvertreter Patrick Gerhardt und auch die Kolleginnen und Kollegen trudeln langsam ein – um 7.30 Uhr beginnt der Unterricht. „Der erste Griff geht zu der Uhrzeit natürlich zum Kaffee“, lacht Pfretzschner.
Danach steht für ihn die erste Besprechung mit seinem Stellvertreter an. Im Sekretariat erfragt er Meldungen und besondere Vorkommnisse. Dann führt Pfretzschners Weg ihn ins Lehrerzimmer, um seine Kolleginnen und Kollegen zu begrüßen und die allgemeine Stimmungslage einzuschätzen. Sofern Pfretzschner nicht selbst direkt zur ersten Stunde Unterricht hat, dreht er zum Einlassbeginn um 7.20 Uhr eine Runde über den Flur, begrüßt seine Schülerinnen und Schüler, zeigt auch dort Präsenz. Schließlich begibt er sich in die Schülerfirma und schaut nach dem Rechten. Dort organisieren die Schülerinnen und Schüler der Frohburg Oberschule Maxim Gorki einen eigenen Essensverkauf
Wenn der Unterricht dann um 7.30 Uhr beginnt, ist es bis zur ersten Pause erst einmal ganz ruhig im Schulgebäude – und Pfretzschner kann sich seinen Aufgaben widmen. Als Schulleiter hält er gewissermaßen „den Laden am Laufen“: Verwaltungsaufgaben wie Meldungen, Informationen und Beurteilungen vom LaSuB und dem Kultusministerium gilt es umzusetzen. Beispielsweise erhalten verbeamtete Lehrerinnen und Lehrer neuerdings alle drei Jahre eine Beurteilung, also muss Pfretzschner auch im Unterricht hospitieren. Zudem führt er Elternabende sowie Schul-, Lehrer- und Fachkonferenzen durch.
Weiterhin habe Pfretzschner den monetären Haushalt zu führen, mit Reinigungskräften und dem Hausmeister zusammenzuarbeiten, zählt Pfretzschner seine vielfältigen Arbeitsbereiche auf. „Viele dieser Arbeiten habe ich im Laufe der Jahre automatisiert. Als erfahrener Schulleiter kann man auch Wichtiges vom Unwichtigen trennen und weiß, welche Dinge man getrost beiseitelegen kann.“ Eine Besonderheit der Oberschule Maxim Gorki in Frohburg ist die Grundschule Frohburg auf dem gleichen Gelände mit gemeinsamer Raumnutzung. Natürlich bespreche er sich daher auch regelmäßig mit der Leiterin der Grundschule.
Seine Kernaufgabe als Schulleiter jedoch ist es, die Schule weiterzuentwickeln und gemeinsam mit seinem Team Ideen voranzubringen, um die Schule für die Schülerinnen und Schüler- und Elternschaft attraktiver zu machen. In dieser Aufgabe sieht sich Pfretzschner jedoch nicht allein – im Gegenteil: Er ist ein absoluter Teamplayer, agiert immer gemeinsam mit seinem Stellvertreter, dem Sekretariat und dem Kollegium. Und das ist es auch, was ihn motiviert: etwas Sinnvolles zu schaffen, das der Schule und allen daran Beteiligten einen Mehrwert bringt.
„Im Auftrag“ seiner Schülerinnen und Schüler, sozusagen: „Ich sag immer, die Schülerinnen und Schüler sind unsere Arbeitgeber. Wenn sich unsere Arbeitgeber nicht an unserer Schule anmelden, dann geht unsere Schule pleite.“ Anmeldungen gebe es vor allem, wenn an einer Schule gute Arbeit geleistet würde. „Dementsprechend versuche ich auch in Richtung meiner Schülerinnen und Schüler ein Partner zu sein.“
Im Falle von Verfehlungen müsse er zwar entsprechend agieren, doch er lege großen Wert darauf, die Persönlichkeit des Schulleiters hinter der des Menschen und Lehrers zurückzustellen – gerade in den Klassen, in denen er selbst unterrichtet. „Ein Schüler, der mit mir spricht, soll nicht das Gefühl haben, dass hier jetzt der Schulleiter spricht. So will ich auch im Kollegium wahrgenommen werden: als Ansprechpartner.“
Ein guter Schulleiter müsse außerdem in allen Situationen Ruhe bewahren können. Und man müsse Vertrauen haben – gerade in sein Kollegium, gleichzeitig aber immer merken, wenn es Probleme gibt, „deshalb steht meine Tür und die meines Stellvertreters auch immer offen für alle, die hier an der Schule den Weg mit mir bestreiten.“ Den Lernort Schule nach eigenen Ideen gestalten zu können, mache den Beruf des Schulleiters für Pfretzschner besonders reizvoll.
So konnte er beispielsweise die Stadt Frohburg davon überzeugen, dass die Oberschule einen hochmodernen naturwissenschaftlichen Anbau benötigt. „Die Fertigstellung dieses Anbaus war ein Moment, in dem ich als Schulleiter gesehen habe: Da habe ich das Richtige getan – nicht aufgegeben und mit meiner persönlichen Arbeit etwas Gutes geschaffen.“
Wissen zu vermitteln und der Umgang mit anderen Menschen haben Pfretzschner damals für den Lehrberuf begeistert. Er hat noch einen klassischen DDR-Werdegang erlebt, an der Pädagogischen Hochschule in Potsdam Deutsch und Geschichte auf Lehramt studiert. Direkt nach dem Studium ist er drei Jahre Lehrer in Oschatz, unterrichtet ab 1987 dann in Borna als Klassenleiter. „Da war es dann ja nicht mehr lang bis zur Wende“, erinnert er sich. Mit der Umbruchsphase der Wendejahre konnten die Eltern und Schüler einmalig in der Geschichte selbst ihren Schulleiter wählen.
Im Sommer 1990 wird Pfretzschner dann mit nur 29 Jahren zum Schulleiter gewählt – und ist damit der jüngste im damaligen Regierungsbezirk Leipzig. An der Oberschule Maxim Gorki ist er nun seit 2001 Schulleiter. „Wenn ich dann mit 66 gehe, bin ich der letzte meiner Art“, lacht Pfretzschner. Der letzte, der noch in der DDR studiert und gelehrt, sowie in der Wendezeit Schulleiter geworden ist – und damit auch ein Zeitzeuge.
Gerade als Deutsch- und Geschichtslehrer nimmt Pfretzschner damit eine besondere Rolle ein, auch wenn er als Schulleiter heute aufgrund vieler Abminderungsstunden als Ausgleich nur noch zwölf Wochenstunden regulären Unterricht gibt. Die Tür zu schließen und für mindestens 45 Minuten nur mit der Klasse als Lehrer zu interagieren, das genieße er heute besonders. Er sei dann ganz losgelöst von allen Dingen, die ihn als Schulleiter umtreiben.
Gern würde er daher mehr unterrichten, bloß die Zeit dazu fehlt. Wegen Besprechungen oder Konferenzen müsse er sogar häufiger seinen Unterricht vertreten lassen, was er bedauere. „Wenn aber plötzlich Eltern wegen Problemen in der Familie oder mit ihren Kindern vor der Tür stehen, dann kann ich nicht sagen: Tut mir leid, ich geh jetzt in den Unterricht.“
Neben dem Unterrichten selbst sei es der Spaß und die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen, die Pfretzschner beruflich antreibe: „Es macht Freude ins Lehrerzimmer zu kommen.“ Das liege auch an seinem jungen und engagierten Lehrerkollegium. Trotz all der Leidenschaft, die Pfretzschner für seinen Beruf hegt, sei jedoch eine Sache nicht zu unterschätzen: „Die geistige und körperliche Anstrengung mit Betreten bis zum Verlassen der Schule immer in Bereitschaft zu sein.“
Deshalb seien die Ferien auch ein essenzieller Zeitraum zur Regeneration. „Sobald sich die Ferien dem Ende zuneigen, sitzt man schon wieder in den Startlöchern, macht sich erneut Gedanken: was kannst du verbessern? Das ist eigentlich der Antrieb: Immer wieder neu gemeinsam etwas in der Schule zu vollbringen.“
Mit über 40 Jahren noch einmal einen Neustart wagen – das trauen sich nicht viele. Mike Heinrich hat es getan und nach vielen Jahren im Beruf noch einmal ein Studium zum Lehramt an berufsbildenden Schulen aufgenommen. Seit ein paar Monaten befindet er sich nun im Vorbereitungsdienst und hat uns von seinen Erfahrungen berichtet.
„In Mathematik war ich mit Abstand der Älteste“, erzählt Mike Heinrich über sein spät aufgenommenes Studium und ergänzt direkt, dass er zu seiner ehemaligen Lerngruppe trotzdem immer noch ein enges Verhältnis pflegt. Ein paar seiner jüngeren Kommilitonen hätten ihn direkt zu Beginn des Studiums angesprochen und „das rechne ich den Leuten hoch an!“ Diese Offenheit im Studentischen, dass ein 20-Jähriger einen 40-Jährigen anspricht, habe Heinrich sehr begeistert.
Mike Heinrich ist inzwischen 50 Jahre alt und befindet sich seit ein paar Monaten in seinem Vorbereitungsdienst zum Lehramt an berufsbildenden Schulen. Vorher hat er viele Jahre als Zimmermann auf der Baustelle gearbeitet. Zunächst als Geselle, wenig später absolviert er die Handwerksmeisterausbildung, arbeitet weiter in Führungsposition auf Baustellen. Diese aber sind für seine Gesundheit nicht das Ideal, die Rentenversicherung rät Mike Heinrich zur Umschulung. Also schaut er sich um, entscheidet sich für den Bautechniker.
Zwei Jahre lernt Heinrich in Vollzeit an der Fachschule: „An der Schule habe ich mich auch aufgrund meiner Erfahrungen sehr wohlgefühlt. Teilweise habe ich in den Klassen sogar die Hilfslehrerrolle angenommen und versucht, meinen Erfahrungsschatz zu teilen.“ Bei den Lehrerinnen und Lehrern der Fachhochschule kommen Heinrichs Herangehensweise und seine Offenheit gut an – Lehrer, sagen sie, das wäre doch ein ziemlich passender Beruf für ihn.
Heinrich überlegt zu dem Zeitpunkt ohnehin, in welche Richtung es gehen soll. Also informiert er sich, wie der Weg wohl aussehen würde. Ohne ein abgeschlossenes Studium allerdings, gibt es keine Möglichkeit des Seiteneinstiegs, denn um Lehrer zu sein, braucht man einen Hochschulabschluss. „Dann hab‘ ich mir gesagt: Na gut, ein Studium im Leben kann man mal gemacht haben. Probierst du‘s mal.“
Das war vor sechs Jahren, Heinrich ist da 44 Jahre alt. Die Reaktionen in seinem Umfeld sind durchwachsen: Relativ viele Leute bekräftigen ihn, einige Leute können den späten Berufswechsel auch nicht nachvollziehen. „Aber man muss die Entscheidung eben für sich selbst treffen“, findet Heinrich. Nicht nur möchte er gerne einmal das Studium kennenlernen, er will sich auch selbst beweisen, dass er das packt, ein Studium. Also schreibt er sich 2016, mit 44, an der TU Dresden ein, nimmt das berufsbildende Lehramtsstudium für Bautechnik und Mathematik als Zweitfach als Vollzeitstudium auf.
Leisten kann sich das Mike Heinrich zum einen, weil er vor dem Studium „recht fleißig war und sich ein paar Rücklagen bilden konnte“, wie er sagt. Zum anderen findet er mit dem Aufstiegsstipendium des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ein perfekt auf ihn zugeschnittenes Stipendium: Sein spannender Lebenslauf mit dem späten Karrierewechsel, dazu sein gesellschaftliches Engagement in diversen Vereinen und Gremien seines Heimatorts Pennrich qualifizieren ihn neben weiteren Kriterien wie einer abgeschlossenen Berufsausbildung, Berufserfahrung und einer Studienzugangsberechtigung besser als 2,0.
Über diese verfügt Heinrich glücklicherweise dank des Abschlusses der Meisterschule bzw. auch durch die Fachschule, denn „ich glaube nicht, dass ich mein Abitur noch in der Abendschule nachgeholt hätte“, wie er es einschätzt.
Das Stipendium macht finanziell einen großen Unterschied. Doch noch etwas hilft ihm: Er lernt in diesem Rahmen weitere Leute kennen, die mit vergleichbaren Qualifikationen einen ähnlichen Weg wie er gehen: „Wenn man sich mit Leuten in einer ähnlichen Situation unterhält, dann macht das schon Mut.“ Dabei hatten zumindest im Studiengang der beruflichen Bildung schon viele einen beruflichen Hintergrund. Die meisten in Form einer Ausbildung, an die sie nach ein, zwei Jahren das Studium anschließen – gerade im Bereich Gesundheit und Pflege. So alt wie Mike Heinrich war dennoch kaum jemand.
Anschluss findet Heinrich trotzdem schnell: Seiner Lerngruppe sei es in Teilen auch zu verdanken, dass er das Studium überhaupt gepackt habe, sagt er. Gerade das Mathematik-Studium hatte es nämlich ganz schön in sich: Die ersten Module des Mathestudiums Analysis und lineare Algebra – „zwei ganz schöne Brocken“ – finden in großen Vorlesungen von 300 bis 400 Menschen gemeinsam mit den Mathematik-, den Physik- und drei Händen voll Lehramtsstudierende statt. „Da sitzen dann all die Mathe-Nerds und dementsprechend ist das Niveau der Vorlesung.“ Obwohl Mathematik ihm schon immer liegt, „hat es im Studium zwischendurch echt ein bisschen wehgetan“, sagt er nun erleichtert lachend, „gut, dass wir diese Lerngruppe hatten.“
Aus der Lerngruppe hat sich über die Zeit des Studiums ein echter Freundeskreis entwickelt. „Das ist so wichtig, das kann ich jedem nur empfehlen, sich so früh wie möglich mit anderen zusammen zu tun und Lerngruppen zu bilden. Zum einen aus fachlicher Sicht, weil man sich gegenseitig ergänzt, aber auch motivatorisch. Jeder hat mal ein Loch und sagt, ich schmeiß hin und dann fangen die Anderen einen auf.“
Die anderen Module hat Heinrich dagegen als wesentlich angenehmer wahrgenommen. Im Sommer 2022 besteht er nach sechs Jahren Studium sein erstes Staatsexamen. Seit ein paar Monaten befindet er sich nun in seinem Vorbereitungsdienst am Berufsschulzentrum Pirna. Zwar habe er zu Beginn aufgrund der Entfernung und weil er in Dresden gut vernetzt ist, mit dem Standort Pirna gehadert, die Schulleitung aber kam dem engagierten Lehrer sehr entgegen, sodass er einige Aufgaben auch im Homeoffice erledigen kann. „Aus meiner Sicht bietet das Berufsschulzentrum Pirna außerdem ziemlich gute Bedingungen“, findet Mike Heinrich.
Da er seinen Vorbereitungsdienst in 24 statt in 18 Monaten absolviert, hofft er nun im Sommer 2024 sein Zweites Staatsexamen zu bestehen, um dann voll ausgebildeter Lehrer für Bautechnik und Mathematik zu sein. A propos Mathematik: Eins wurmt Mike Heinrich noch immer. In einer Vorlesung äußerte ein Dozent einmal, Mathematik müsse wehtun, sonst sei es nicht Mathematik.
Dabei wolle Heinrich als Lehrer doch genau das Gegenteil vermitteln. So wie seine Mathelehrerin in der 6. Klasse: „Sie hat mein damaliges Bild von Mathematik verändert und sie ist immer noch ein kleines Stückchen ein Vorbild für mein Selbstverständnis als Lehrer. Sie hat die Klasse mitgenommen. Wenn ich daran anknüpfen kann, ein paar vielleicht sogar für Mathe begeistern und bei manchen zumindest die Abneigung nehmen kann, dann habe ich schon so viel erreicht, wie ich mir nie hätte träumen lassen.“
Lisa hat im vergangenen Jahr ihr Freiwilliges Soziales Jahr Pädagogik an der Johann-Gottlieb-Fichte-Grundschule in Bautzen gemacht. Die Grundschulkinder ein Stück weit beim Aufwachsen und Lernen zu begleiten, hat sie so sehr begeistert, dass sie sich für eine Zukunft als Grundschullehrerin entschieden hat. In diesem Semester beginnt sie das Lehramtsstudium an der TU Dresden in den Fächern Deutsch und Werken.
Ein wenig wehmütig blättert Lisa in ihrem FSJ-Tagebuch. Sie zeigt ein Foto, auf dem sie vor einer Gruppe Erstklässler steht, die im Begriff sind, bunte Luftballons steigen zu lassen. Es zeigt eines der Highlights aus Lisas FSJ Pädagogik: das Buchstabenfest in der 1b. „Wir haben einen Tag lang gefeiert, dass die Schülerinnen und Schüler nun alle 26 Buchstaben kennen. In 26 verschiedenen Stationen konnten die Kinder den ganzen Tag experimentieren, basteln, schreiben, backen, Geschicklichkeit beweisen und vor allem Spaß haben. Außerdem hat vorab jedes Kind einen Buchstaben gezogen, zu dem es sich zu unserem Fest verkleiden sollte“, berichtet die junge Frau mit leuchtenden Augen.
Im letzten Jahr hat Lisa ihr FSJ Pädagogik an der Fichte-Grundschule in Bautzen gemacht. Auch das Buchstabenfest war eines der Projekte, die Lisa im Rahmen ihres FSJ Pädagogik selbst geplant und organisiert hat. Nach dem Abitur wünschte sie sich erst einmal eine kleine Auszeit, wollte aber auch nicht ein Jahr lang nichts machen. In ihrem Berufsziel ist sie sich zu dem Zeitpunkt noch unschlüssig. Ihre Mutter war es, die in Lisa das Potenzial zur Lehrerin sah. Sie machte Lisa auch auf das FSJ Pädagogik aufmerksam und gab ihr damit einen kleinen Schubs in die richtige Richtung: „Das FSJ Pädagogik hat mir sehr dabei geholfen, mir bei meinem Berufswunsch sicher zu werden.“
Ohne Frage ist das einer der vielen Vorteile des FSJ Pädagogik: „Nach dem Jahr wusste eigentlich jeder der FSJler, was er oder sie in Zukunft machen will. Viele von ihnen sind in Richtung Lehramt gegangen.“ Insbesondere hierfür sammle man im FSJ an einer Schule schon jede Menge Praxiserfahrung und bekomme sogar einige hilfreiche Methoden und Unterrichtsmaterialien an die Hand. „Dadurch bin ich Einigen im Studium schon voraus“, glaubt Lisa.
Doch das ist nicht alles, was Lisa für sich persönlich aus dem FSJ Pädagogik mitgenommen hat. Es hat ihr auch eine Angst genommen: Davor war es ihr immer sehr unangenehm, mit fremden Menschen zu telefonieren. Da sie während ihres FSJ aber so häufig mit den Eltern der Kinder telefoniert habe, fühle sie sich am Telefon inzwischen super sicher: „Es stärkt auf jeden Fall die Persönlichkeit!“
Und noch einen entscheidenden Vorteil hat das FSJ Pädagogik: An einigen Unis wie der TU Dresden und der Uni Leipzig wird der Abiturschnitt durch das FSJ Pädagogik mit bis zu 0,5 Punkten aufgewertet. Das kann ermöglichen, trotz zu hohem Abiturdurchschnitts für den erforderlichen NC im favorisierten Lehramtsstudiengang an der Lieblingsuni angenommen zu werden und die persönlichen Wunschfächer zu studieren.
Vor ihrem Freiwilligenjahr kannte Lisa an der Fichte-Grundschule in Bautzen noch niemanden: „Alles war sehr neu und sehr interessant für mich. Aber ich würde es jederzeit wieder so machen!“ versichert Lisa. Einfach ins kalte Wasser geschmissen wurde sie natürlich nicht – im Gegenteil bereiteten die Verantwortlichen der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) die angehenden FSJler schon vor dem Start in den Schulen gut vor.
Das FSJ beginnt mit einer ersten Seminarwoche, in der man die anderen FSJler trifft, sich gemeinsam austauscht und darauf vorbereitet, was auf einen zukommt. Auch danach wird niemand allein gelassen: „Jeder von uns hat eine Praxisanleiterin oder einen Praxisanleiter an der Schule bekommen, die oder der einen in der ersten Zeit an die Hand nimmt und auch für Fragen und Probleme immer ein offenes Ohr hat.“
Bei Lisa war das die stellvertretende Klassenlehrerin der 1b, in der Lisa hauptsächlich eingesetzt war. Mit ihr hat Lisa ein sehr gutes Verhältnis und sich sogar hinsichtlich ihrer Fächerwahl inspirieren lassen: ab Oktober studiert Lisa ebenso wie ihre Anleiterin das Fach Werken. In der 1b gewöhnte sie sich nicht nur selbst erst einmal ein, sondern auch die neuen Erstklässler.
Von Anfang an begleitete sie die Grundschulkinder im Unterrichtsalltag, erklärte Übungen oder ging auch mal mit der Hälfte der Klasse in ein anderes Zimmer, um andere Aufgaben durchzuführen. Mit der Zeit wurde sie immer sicherer im Umgang mit den Schulkindern, sodass sie ab und zu sogar in einer vierten Klasse aushalf.
Immer wieder hat Lisa während ihres FSJ die Dankbarkeit ihrer Schützlinge gespürt. „Man bekommt von den Kindern so viel wieder! Sei es durch ein Lächeln oder wenn ein Kind sagt, ‚jetzt hab ich’s endlich verstanden!‘ Das ist einfach sehr schön und ich wünsche mir, das irgendwann selbst den Kindern vermitteln und sie ein bisschen auf ihrem Weg begleiten zu können.“
Generell konnte sich Lisa gut an ihrer Schule einbringen, ihre Wünsche und Ideen äußern. Dazu tragen auch die 25 Bildungstage bei, die das FSJ vorsieht und die nach den eigenen Interessen gestaltbar sind. 20 davon sind bereits Teil der Seminarwochen, der Rest kann anderweitig genutzt werden. „Hauptsächlich ging es einfach darum, für unsere Zukunft zu wissen, was wir machen wollen.“ Lisa war beispielsweise bei einem Onlineseminar zum Thema Klimagerechtigkeit und bei einer Podiumsdiskussion in Zittau zum Thema Frauen in der Politik.
Bloß ein Ganztagsangebot war wegen der Coronaauflagen leider nicht drin. Trotzdem wurden Lisas Erwartungen an das FSJ sogar übertroffen: „Ich würde das FSJ Pädagogik auf jeden Fall allen weiterempfehlen und mich selbst jederzeit wieder dazu entschließen!“ Vor allem, weil sie sich jetzt absolut sicher ist, dass sie Grundschullehrerin werden möchte.
Gute Nachrichten für das Lehramtsstudium in Sachsen: Sowohl die Universität Leipzig als auch die Technische Universität Dresden freuen sich insgesamt über steigende Zahlen bei den Bewerbungen und Immatrikulationen im Vergleich zum Vorjahr. In Dresden bilden Lehramtsstudierende sogar die größte Erstsemestergruppe. Du willst wissen, welche Fächer besonders gefragt sind? Im Artikel findest du einige Fakten aus den Universitäten in Leipzig und Dresden.
Die Freude, jungen Menschen etwas beizubringen, geregelte Arbeitszeiten, gerechte Gehälter – das Lehramt als Berufsperspektive wird immer beliebter. Das zeigen auch aktuelle Zahlen der Universitäten. Zum Wintersemester 2022/23 haben sich 8.460 Schulabgängerinnen und Schulabgänger für ein Lehramtstudium an der Universität Leipzig beworben. Sogar die Immatrikulationen sind um 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
Auch an der Technischen Universität Dresden freut man sich über steigende Zahlen bei den Bewerbungen und Immatrikulationen. Hier machen Lehramtsstudierende bereits 14 Prozent aller Studierenden aus. Vom Wintersemester 2021/22 zum Wintersemester 2022/23 stieg die Zahl der Bewerbungen um ca. 2,7 Prozent an. Die meisten Bewerberinnen und Bewerber kommen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen.
Am meisten haben sich Studierende der TU Dresden für Lehramt an Gymnasien eingeschrieben, gefolgt von Lehramt an Oberschulen, Lehramt an Grundschulen und zuletzt Lehramt an berufsbildenden Schulen. An der Universität Leipzig gingen ebenfalls die meisten Bewerbungen für das Lehramt an Gymnasien ein, an zweiter Stelle stehen hier die Grundschulen. Auch bei der Wahl der Fächer sind an der Uni Leipzig eindeutige Favoriten zu erkennen: Für das Wintersemester 2022/23 stehen Deutsch und Englisch an erster Stelle. Weitere, beliebte Fächer sind Mathematik, Biologie, Sport und Geschichte. An der TU Dresden gehören Deutsch, Geschichte, Englisch, Geografie und Mathematik zu den klaren Favoriten.
An beiden Universitäten sind noch freie Plätze in den Studiengängen Lehramt für berufsbildende Schulen und für Oberschulen sowie allgemein in den naturwissenschaftlichen Fächern wie beispielsweise Chemie und Physik vorhanden. Die TU Dresden freut sich darüber hinaus auch zukünftig über weitere Bewerbungen für gewerblich-technische Fachrichtungen im Lehramt an berufsbildenden Schulen. Welche Fächer zu dir passen, findest du ganz leicht bei unserem Quiz heraus und auch zu der Frage, welche Schulform für dich am geeignetsten ist, findest du hier einige Infos.
Gute Nachrichten für alle neuen Lehramtsstudierenden: Die Veranstaltungen finden wieder vermehrt vor Ort statt. So können alle Erstis im engen Austausch mit ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen lernen und den Unialltag hautnah miterleben. Auch die höheren Semester profitieren von mehr Präsenz und können die Schulpraktika wieder in vollem Umfang nutzen. An der TU Dresden wurden beispielsweise im Studienbüro Lehramt bereits zahlreiche Tutorien zum Studienstart angeboten, die dankend von den Studierenden angenommen wurden.
Für das Lehramt in Sachsen sind das sehr positive Signale: mehr Studierende für Lehrämter im Wintersemester 2022/23. Wichtig sei es weiterhin laut den beiden sächsischen Universitäten, dass das Lehramt für Oberschulen und berufsbildende Schulen attraktiver wird. Nach wie vor fehle es häufig in naturwissenschaftlichen und gewerblich-technischen Fachrichtungen an Studierenden.
Du überlegst noch, ob du auf Lehramt studieren möchtest? Neben dem Spaß, jungen Menschen etwas beizubringen, bietet das Lehramt hervorragende Berufsperspektiven. Über die verschiedenen Universitäten, an denen du in Sachsen Lehramt studieren kannst, findest du hier jede Menge Infos. Wenn du noch Fragen hast oder weitere Informationen brauchst, schau dir gerne unsere FAQs hier an.
„Lehrerin ist so ein bunter Beruf!“, berichtet Aileen begeistert von ihrem neuen Alltag im Schuldienst, „Jeder Tag ist neu, ich könnte vermutlich jeden Tag ein Heft mit Geschichten füllen – und gefühlsmäßig ist es eine Achterbahn. Aber genau das macht es aus: Ich lerne selbst jeden Tag unglaublich viel dazu.“
Obwohl ihre Familie schon während ihres Studiums der Sportwissenschaften häufig fragte, ob sie damit Lehrerin werden wolle, war der Schuldienst nicht von Anfang an eine Option für Aileen Lang: „Ich habe den Beruf immer mit großem Respekt betrachtet, fand aber auch, dass man sich wirklich dafür entscheiden muss, denn Lehrerin ist man nicht mal so nebenbei.“
Dass der Lehrberuf eine anspruchsvolle Aufgabe ist, für die es viel Herzblut braucht, hat sie bereits in ihrem früheren Job, in dem sie Workshops im pädagogischen Bereich durchgeführt hat, erfahren. „Das ist nicht nur Vermittlung von Lerninhalten, sondern es geht weit darüber hinaus. Man nimmt viel mit nach Hause, das einen beschäftigt. Der Lehrberuf ist kein Job, in dem man Dinge abarbeitet und danach persönlich für sich abhakt.“ Im Gegenteil brauche man für die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern viel Energie. „Deswegen war meine Entscheidung zum Seiteneinstieg sehr bewusst“, fasst Aileen zusammen. Ab März 2023 beginnt sie nun ihre schulpraktische Ausbildung für das Fach Sport.
Für ihre Zukunft wünscht sie sich, ihren Beruf ebenso motiviert und positiv eingestellt anzugehen, wie ihre älteren Kollegen und Kolleginnen. Ihre beruflichen Erfahrungen vor der Lehrerinnenkarriere sieht Aileen dabei als großen Vorteil. Dank ihrer Kenntnisse aus ihrem vorherigen Job könne sie etwa einen therapeutischen Ansatz mit einbringen: „Schon jetzt gibt es ganz viele junge Menschen, die mit Beschwerden in den Sportunterricht kommen. Wenn die Person beispielsweise über Kniebeschwerden klagt, kann ich abfragen, wo es schmerzt und ob schon einmal etwas vorgefallen ist. Selbst wenn es keine ärztliche Bescheinigung gibt, kann ich im Unterricht trotzdem Rücksicht nehmen und weiß, welche Aktivitäten gehen und welche nicht.“
Ihren Schülerinnen und Schülern könne Aileen zudem vorleben, dass man viele Wege gehen kann, um dort anzukommen, wo es einem gefällt, und dass es ihnen ebenfalls freisteht, verschiedene Dinge auszuprobieren. „Ich habe in jedem Berufszweig und in jedem Job sehr viel dazugelernt und bin deswegen jetzt auch genau da, wo ich bin. Und all das versuche ich natürlich meinen Schülerinnen und Schülern zu vermitteln.“ Ihre Persönlichkeit und ihren Elan einzubringen, war für sie in jedem ihrer bisherigen Berufe elementar. Jetzt, im schulischen Kontext, ginge das besonders gut.
Für ihre eigene Lehrerinnenpersönlichkeit hat Aileen daher eine genaue Vorstellung: eine gewisse Strenge gehöre dazu. Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen und sich dafür auch ins Zeug legen. Gleichzeitig aber möchte Aileen ihnen zugewandt sein, regelmäßig neuen Input liefern und niemals den Spaß an ihrem Fach verlieren. „Ich möchte inspirieren und dazu motivieren, auch mal über seine Grenzen zu gehen und herauszufinden, dass sich das lohnt, aber auch, einmal zu scheitern und zu lernen, dass das auch ok ist.“ Wenn es am Ende heißt „Mit Frau Lang war‘s anstrengend, aber es war auch cool – das wäre schön“, findet sie.
Was Aileen den Anstoß gab, um sich endgültig für den Schuldienst zu entscheiden und wie es für sie nun weitergeht, lest ihr hier.
Möchtest Du auch den Weg des Seiteneinstiegs gehen und dich dazu beraten lassen? Schau gerne einmal hier vorbei.
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